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Beitrag vom 11.10.2007
Literaturnobelpreis 2007 für Doris Lessing
Stefanie Denkert
Kurz vor ihrem 88. Geburtstag erhält die britische Schriftstellerin den wichtigsten internationalen Literaturpreis. Lessing ist die 11. Frau, die mit dem Literaturpreis geehrt wird. Gratulation!
Doris Lessing (geb. 22. Oktober 1919 in Persien als Doris May Tayler) wuchs in Südafrika auf, wo sie im Alter von nur 13 Jahren die Schule vorzeitig beendete. Wie viele andere Schriftstellerinnen aus Südafrika, ist sie somit eine Autodidaktin. Mit 15 zog Doris bei ihren Eltern aus und arbeitete als Kindermädchen. Ihr Arbeitgeber versorgte sie mit Büchern, und parallel begann sie zu schreiben.
Obwohl Lessing Ende der 1940er Jahre nach Europa zog, spielt Afrika bis heute in vielen ihrer Bücher eine wichtige Rolle. Sie hat sich zudem häufig mit dem Kommunismus und mit den Geschlechterverhältnissen auseinandergesetzt. Wie in ihrem neuesten Werk, wandte sie sich später dem Science Fiction-Bereich zu.
Doris Lessings "Das goldene Notizbuch" (1961) wurde zu einem feministischen Klassiker. Darin erzählt sie von Frauen, die in einer von Männern dominierten Welt versuchen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Auch Lessings neuester Roman "Die Kluft" beschäftigt sich mit den Geschlechterverhältnissen: in einer von Frauen bevölkerten Ur-Welt ziehen die Probleme erst mit den
den ersten Männern ein. Auf einer Lesung von "Die Kluft" in Hamburg sagte Lessing: "Mein idealer Leser würde den Roman als Spielerei betrachten und sich der Geschlechter mit Humor annehmen."
Die letzte weibliche Preisträgerin war 2004 die Österreicherin Elfriede Jelinek. 1901 wurde der Literaturnobelpreis zum ersten Mal vergeben, Unterbrechungen gab es während der Weltkriegsjahre. Mittlerweile wurden insgesamt 93 Männer ausgezeichnet.
Mehr zu Doris Lessing auf: www.dorislessing.org