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Beitrag vom 23.03.2006
Amnesty International vergab Menschenrechtspreis
AVIVA-Redaktion
Die Gründerin der "Acid Survivors Foundation", Monira Rahman aus Bangladesch, wurde von der Menschenrechtsorganisation für ihre kontinuierliche Arbeit im Kampf gegen Säureattentate ausgezeichnet.
In Bangladesh wurden in den letzten fünf Jahren über 1000 Frauen und Mädchen Opfer von Säureattentaten. Sie erlitten lebensbedrohliche Verbrennungen und bleiben ihr Leben lang entstellt. Die Täter, immer Männer, handeln aus unterschiedlichen Gründen - von sexueller Abweisung bis hin zu Streitigkeiten über Mitgift und Land. Nur in den wenigsten Fällen kommt es zu einer strafrechtlichen Verfolgung.
Die Sozialarbeiterin Monira Rahman hat mit ihrem Engagement vielen Opfern von Säureattentaten das Leben gerettet und ihnen eine Perspektive für die weitere Zukunft gegeben. Dafür wurde sie am 19.3.06 in Berlin mit der Auszeichnung des Menschenrechtspreises von Amnesty International geehrt. Viele der Frauen engagieren sich nun selbst im Kampf gegen Säureattentate. Dank ihres Einsatzes hat sich die Situation der Opfer deutlich verbessert.Auch rückt das Thema der Säureattentate immer stärker in die Öffentlichkeit. Nicht zuletzt wegen der von Rahman gegründeten Organisation "Acid Survivors Foundation" (ASF). Gab es vor einigen Jahren höchstens acht Krankenhausbetten für die Behandlung von Verbrennungen und Verätzungen, so betreibt ASF mittlerweile selbst ein modernes Krankenhaus für Säureopfer.
Langfristige Ziele ihrer Organisation sind die konsequente strafrechtliche Verfolgung von Säureattentätern sowie die Kontrolle des Säureverkaufs. Anlässlich des Weltfrauentags 2004 organisierte Monira Rahman eine Demonstration, bei der 5.000 Männer ihre Abscheu für Säureattentate zeigten. Ein großer Erfolg!
Die streng muslimische Regierung von Bangladesch hat inzwischen einige Forderungen von Frau Rahman aufgegriffen. Seit 2002 gilt der "Acid Crime Control Act", der höhere Strafen für Täter von Säureattentaten vorsieht. Doch nach Schätzungen von ASF gehen immer noch neun von zehn Tätern straffrei aus. Die Arbeit von Frau Rahman und ASF ist daher für die Zukunft der Frauen dieses Landes unerlässlich.
Weitere Informationen erhalten Sie unter:
www.amnesty.de
www.acidsurvivors.org