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Beitrag vom 24.05.2010
Kate Nash und mehr in der aktuellen Missy
Horst, Heidingsfelder
Die Sängerin ist Feministin! Das hat sie in ihrem Interview für die aktuelle Ausgabe der Missy verkündet. Darin spricht sie über ihr brandaktuelles zweites Album "My Best Friend is You", ihre ...
... Erfahrungen im frauenfeindlichen Musik-Business und darüber, warum sie auf Tour am liebsten die wütenden Songs der Riot-Grrrls hört.
Kate Nash
Mit ihrem charmanten Indie-Pop landete Kate Nash bereits 2007 in den Charts, ohne die üblichen Musikerinnen-Klischees zu bedienen. In der Mai-Ausgabe des Missy Magazine spricht sie jetzt über Klischees und ihre Philosophie.
"Ich bin tatsächlich neulich noch mal gefragt worden, warum ich keine Oben-ohne-Shootings mache. Mich ärgert das total, weil es überhaupt nichts mit mir als Künstlerin zu tun hat". Nash hat ihre eigene Definition von sexy. Statt zu bedienen, was für das männliche Auge als sexy gilt, äußert sie selbstbewusst: "Sexysein ist mehr eine Sache der Einstellung".
Ihren Unmut über den Sexismus in der Musikbranche hat sie etwa in einen neuen Song über die Groupie-Kultur einfließen lassen: "Vor den Groupies hat niemand Respekt. Das ist der falsche Weg. Wenn du mit einer Band abhängen möchtest, dann gründe selbst eine und geh selbst auf Tour". Das ganze Touren und all die Erfahrungen im Popgeschäft haben Kate Nash nicht nur "erschöpft, sondern auch wütend gemacht. Der Riot-Grrrl-Sound ist voller Wut und Ärger, so dass ich das als Ausdruck meiner eigenen Stimmung auf Tour sehr viel gehört habe".
Die Missy
"Wenn Popkultur-Journalismus ein Spielplatz ist, dann sind 80 Prozent dieses Spielplatzes ohnehin schon von euch Jungs besetzt. Ihr sitzt auf der Schaukel, der Wippe, dem Klettergerüst, ihr blockiert die Rutsche und den Sandkasten. Weil wir keine Lust haben, euch immer nur beim Spielen zuzusehen, bringen wir jetzt also unser eigenes Gummitwist mit." so die Herausgeberinnen.
Do it yourself! Das ist nicht nur eine feste Rubrik mit Bastel-, Koch- und Heimwerkideen in der Missy, sondern auch die Haltung, aus der heraus das "feministische Magazin für Popkultur, Politik und Style" 2008 entstanden ist. Die Gründerinnen Sonja Eismann, Chris Köver und Stefanie Lohaus schreiben, was sie selbst lesen wollen: Popfeminismus! Artikel über herausragende Künstlerinnen, Aktivistinnen, queere Initiativen, Mode abseits des Mainstream, Sex, Politik.
Von Neuigkeiten von der Gleichberechtigungsfront über eine Fotoreportage aus Ramallah, ein Käsekuchen-Rezept und Crafting-Tipps bis zum Menstruations-App-Test findet frau in der aktuellen Ausgabe Infos, Anregungen und Unterhaltung.
Missy beweist, dass Feminismus weder überholt, noch passé ist. Wenn Männer im Schnitt noch immer 24% mehr verdienen, gibt es noch viel zu diskutieren und zu tun - und zwar nicht aus einer Opferhaltung, sondern selbstbewusst, kritisch und "mit einem Grinsen", wie die Gründerinnen sagen. Die journalistische Leistung, spielend die Balance zwischen ernsten Inhalten und lockerem Ton zu halten, macht das "Gummitwist des Popjournalismus" zu einer echten Bereicherung im Magazinregal.
Diese Leistung wurde zu Beginn des Jahres vom medium Magazin, dem wichtigsten Branchenblatt für JournalistInnen, honoriert: Die Missy-Redaktion gewann den zweiten Platz der Newcomer des Jahres 2009.
Die Missy ist verlagsunabhängig, erscheint vierteljährlich mit einer Auflage von 20.000 Exemplaren, und ist in gut sortierten Verkaufsstellen größerer Städte und per Abo erhältlich. Das aktuelle Magazin ist am 17.05.2010 erschienen und kostet 4,90 Euro.
Missy Kurz-Infos
Herausgeberinnen: Sonja Eismann, Stefanie Lohaus, Chris Köver, Margarita Tsomou
Redaktion: Sonja Eismann, Stefanie Lohaus, Chris Köver
Artdirektion: Nicole Ibele & Julia Steinbrecher
Grafik: Daniela Burger & Hedi Lusser
Gegründet: Anfang 2008
Erste Ausgabe: erschien am 20. Oktober 2008
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Verlag: Missy Magazin GbR, Hamburg
Aktuelle Auflage: 20.000
Vertrieb: erhältlich in allen Bahnhofs- und Flughafenbuchhandlungen im Bundesgebiet, Österreich und der Schweiz sowie in gut sortierten Verkaufsstellen größerer Städte und per Abo
Umfang: circa 100 S.
Heftpreis: 4,90 Euro
Die Missy im Netz:
www.missy-magazine.de
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
Missy - die Erstausgabe im Oktober 2008
Hot Topic – Popfeminismus Heute
Generationenkonflikt im Feminismus