Neue Studie zu Unternehmensnachfolge durch Frauen - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Women + Work



AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 25.06.2009


Neue Studie zu Unternehmensnachfolge durch Frauen
AVIVA-Redaktion

Auf der Jahresversammlung des Verbandes deutscher Unternehmerinnen im Juni 2009 stellten VdU-Präsidentin Petra Ledendecker und Bundesministerin Ursula von der Leyen in Berlin die Ergebnisse vor.




Frauen handeln als Unternehmerinnen oft besonders verantwortungsbewusst: Anstatt an ihrer Position als Chefin zu kleben, regeln sie viel öfter als männliche Kollegen bereits frühzeitig ihre Nachfolge. Dabei steht für sie der Erhalt von Arbeitsplätzen an erster Stelle - noch vor der Sicherung der eigenen Altersvorsorge. Das ist eines der Ergebnisse der Studie "Unternehmensnachfolge durch Frauen".

"Frauen sind heute hervorragend ausgebildet und verfügen längst über die notwendigen Kompetenzen, ein Unternehmen zu leiten. Umso unverständlicher ist, dass Frauen bei der Unternehmensnachfolge noch immer zu kurz kommen: Fast die Hälfte aller Familienunternehmen werden innerhalb der Familie weitergegeben - aber nur jedes zehnte an eine Frau. Die Unternehmen verschenken so beachtliche Potentiale, die sie gerade in Krisenzeiten dringend brauchen." sagte Bundesministerin von der Leyen.

"Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie verantwortungsvoll und weitsichtig Unternehmerinnen handeln und wie wichtig ihnen die Sicherung der Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist", befand die VdU-Präsidentin Petra Ledendecker. "Wir begrüßen es sehr, dass sich die Politik des Themas Unternehmensnachfolge durch Frauen annimmt und würden uns darüber hinaus in der neuen Legislaturperiode einfachere und steuerlich weniger belastende Regelungen bei der Unternehmensnachfolge wünschen.

Die Studie "Unternehmensnachfolge durch Frauen" wurde vom Institut der Deutschen Wirtschaft Köln im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erstellt. Das Institut befragte dafür rund 300 Unternehmerinnen, die Mitglied im VdU sind.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

  • Unternehmerinnen befassen sich meist schon frühzeitig - oft bereits schon im Alter von 50 Jahren - mit der Frage ihrer Nachfolge. Mit 62 Jahren haben sie in der Regel die Planung abgeschlossen, bis zur Ãœbergabe vergehen durchschnittlich vier weitere Jahre.
  • Frauen zeigen sich oft pragmatischer als viele männliche Unternehmer. Sie sind bei der Nachfolgefrage gleichermaßen offen für Söhne und Töchter und schließen auch die Einsetzung externer Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer nicht aus.
  • Nur jede zweite Frau, die ein Unternehmen übernommen hat, konnte sich langfristig auf die Ãœbernahme vorbereiten. Für die andere Hälfte kam die Nachfolgemöglichkeit so unerwartet oder so spät, dass sie bereits andere Berufs- und Lebensentscheidungen getroffen hatten. Dennoch wagten sie den Sprung ins kalte Wasser.
  • Mehr als die Hälfte der Nachfolgerinnen sieht sich durch Ausbildung und/oder spätere Berufswahl für eine Ãœbernahme des Unternehmens gerüstet.

    Die vollständige Studie mit weiteren Zahlen und Grafiken finden Sie unter: www.vdu.de und unter: www.bmfsfj.de

    In den kommenden Jahren wird in 354.000 mittelständischen Unternehmen die Firmenleitung an die nächste Generation übergehen. Jedes Jahr suchen rund 70.000 dieser Betriebe geeignete Nachfolgerinnen oder Nachfolger. Am 23. Juni 2009, fand deshalb zum zweiten Mal der Nationale Aktionstag "Unternehmensnachfolge durch Frauen" statt. In bundesweit mehr als 50 Veranstaltungen wurde das Thema Übergabe von Unternehmen an Frauen in den Mittelpunkt gestellt. Ziel war es, Chancen und Möglichkeiten einer Unternehmensnachfolge durch Frauen aufzuzeigen, denn bislang werden nur rund 15 Prozent aller Unternehmen von Frauen übernommen.

    Weitere Infos: www.gruenderinnenagentur.de


    Weiterlesen auf AVIVA-Berlin: Interview mit Petra Ledendecker auf der World Women Work


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    Beitrag vom 25.06.2009

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