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Beitrag vom 02.03.2009
Bundesverdienstkreuz für Corinna Ter-Nedden
AVIVA-Redaktion
Für ihr jahrelanges und beispielhaftes soziales Engagement bei der Unterstützung und Beratung junger Migrantinnen mit Gewalterfahrungen wurde sie am 2. März 2009 mit dem Verdienstkreuz am Bande ...
... des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Berlins Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Heidi Knake-Werner überreichte die hohe Auszeichnung im Auftrag des Bundespräsidenten.
Corinna Ter-Nedden engagiert sich seit über zwei Jahrzehnten haupt- und ehrenamtlich in der Krisenhilfe für junge Migrantinnen. Seit 1987 ist sie durchgehend bei "Papatya" tätig - einer Einrichtung für Mädchen und junge Frauen zwischen 13 und 21 Jahren, die auf Grund kultureller und familiärer Konflikte vor ihren Familien geflohen sind. Gemeinsam mit den Mädchen entwickeln die Mitarbeiterinnen von "Papatya" individuelle Lösungen ihrer Probleme und eine weitere Lebensperspektive.
Der Geehrten ist es gelungen, die Finanzierung von "Papatya" über 20 Jahre lang zu sichern. Sie entwickelte das Projekt zu einer Einrichtung, die durch ihre innovative und praxisnahe Ausrichtung nicht nur in Deutschland, sondern in Europa Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Sie hat in ihrer Arbeit mit den jungen Migrantinnen Pionierarbeit geleistet. In einem langen, engagierten und mutigen Arbeitsprozess hat sie die speziellen Bedürfnisse der Migrantinnen, die häusliche Gewalt erfahren und erlitten haben, wahrgenommen und auf sie reagiert. Lange, bevor das Thema Zwangsheirat so in der Öffentlichkeit war wie heute, haben sie und ihr Team zwangsverheiratete Frauen betreut und beraten.
Corinna Ter-Nedden hat sich von 1997 bis 2002 mit "Papatya" an der DAPHNE-Initiative der EU mit dem Schwerpunkt "Schutz für Mädchen und junge Frauen aus dem islamischen Kulturkreis vor familiärer Gewalt" und anschließend am europäischen Aktionsprogramm gegen Armut und soziale Ausgrenzung beteiligt. Zuletzt war sie verantwortlich für den deutschen Beitrag zum mehrjährigen Kooperationsprojekt "Honor-related Violence in Europe". In diesem Zusammenhang hielt sie Vorträge und Tagungsbeiträge auf Konferenzen in mehreren europäischen Ländern zu Themen wie Zwangsverheiratung, Gewalt im Namen der Ehre, sexualisierte Gewalt sowie zu Konzeptionen von Schutzeinrichtungen. 2001 war sie Mitbegründerin des Berliner Arbeitskreises für Zwangsverheiratung, der erste dieser Art in Deutschland.
Weitere Infos: www.papatya.org
Quelle: LPD vom 02.03.09
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