AVIVA-Berlin >
Women + Work
AVIVA-BERLIN.de im November 2024 -
Beitrag vom 23.07.2022
Ausschreibung zum Anne-Klein-Frauenpreis 2023. Anne Klein Women´s Award 2022, Call for proposal. Einsendeschluss: 15. August 2022. The closing date for submissions is 15th August 2022
AVIVA-Redaktion
Kandidatinnen für den Anne-Klein-Frauenpreis 2023 benennen / nominate candidates for the 2023 Anne Klein Women´s Award. Mit dem Anne-Klein-Frauenpreis ehrt die Heinrich-Böll-Stiftung seit 2012 Frauen aus dem In- und Ausland, die für Menschenrechte, Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung eintreten. Der Preis ist mit 10.000 EUR dotiert. Infos und Nominierungskriterien/details and nomination criteria
Mit dem Anne-Klein-Frauenpreis gedenkt die Heinrich-Böll-Stiftung zugleich Anne Kleins (1950 - 2011), die sich als Frau, Rechtsanwältin und Politikerin dem Kampf für die Durchsetzung von Frauen- und Freiheitsrechten verschrieben hatte.
Anne Klein war Feministin, Anwältin und Notarin, Senatorin im ersten rot-grünen Senat Berlins und in all diesen Tätigkeiten immer Kämpferin für Geschlechterdemokratie, Gerechtigkeit und gegen Diskriminierung und Gewalt. Sie hat sich als Pionierin für feministische und frauenbewegte Angelegenheiten engagiert, Jahre bevor diese Themen im Mainstream angekommen waren. So hat Anne Klein als erste Frauensenatorin im Berliner Senat mit der Einrichtung des Referats für gleichgeschlechtliche Lebensweisen ebenso Meilensteine gesetzt wie mit ihrem Engagement für Frauenhäuser und gegen die Bagatellisierung von sexueller Gewalt in der Ehe.
Anne Kleins Schenkung ermöglicht es der Heinrich-Böll-Stiftung, das Engagement von Frauen für Menschenrechte, Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung mit diesem Preis zu unterstützen. Die Heinrich-Böll-Stiftung versteht die Vergabe des Preises als eine politische Stellungnahme. Der Preis soll durch die mit ihm verbundene öffentliche Aufmerksamkeit, finanzielle Unterstützung und politische Anerkennung helfen, die feministischen und frauenpolitischen Anliegen der ausgezeichneten Frauen voranzubringen.
Anne-Klein-Frauenpreis 2023
Die Heinrich-Böll-Stiftung lädt dazu ein, für 2023 Kandidatinnen für den Anne-Klein-Frauenpreis zu benennen. Stellen Sie Ihre Kandidatin auf maximal drei DIN A4-Seiten vor und begründen Sie Ihre Wahl.
Weitere Details und die Nominierungskriterien finden Sie unter:
www.boell.de/de/anne-klein-frauenpreis
Einsendeschluss ist am 15. August 2022.
Die feierliche Preisverleihung findet am 03. März 2023 in Berlin statt.
Die Preisträgerinnen, herausragende, mutige Frauen, fühlen sich durch die Auszeichnung gesehen, geehrt und geschützt. Zum Jubiläum des Preises 2021 haben wir sie besucht. Hier erklären sie, was der Anne-Klein-Frauenpreis für sie bedeutet.
Die bisherigen Preisträgerinnen des Anne-Klein-Frauenpreises sind/Previous awardees:
Prof. Dr. Nivedita Prasad, Berlin – für ihren unermüdlichen Einsatz für Rechtssicherheit für alle Menschen, unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht und Religion und gegen Rassismus
Lepa Mlađenović, Belgrad – für ihr mutiges Eintreten für Frauen- und Lesbenrechte, sexuelle Selbstbestimmung und gegen Gewalt und Militarismus
Imelda Marrufo Nava, Ciudad Juárez – für ihren unerschrockenen Kampf gegen genderbasierte Gewalt und ihren Beitrag zur Anerkennung des Feminizids als eigenständigen Straftatbestand
Nebahat Akkoc, Diyarbakir – für ihren aktiven Widerstand gegen staatliche und häusliche Gewalt, für die Verteidigung der Menschenrechte und Rechte der Frauen
Dr. Gisela Burckhardt, Bonn – für ihren Kampf für faire und gerechte Arbeits- und Produktionsbedingungen für Frauen in der globalen Textilindustrie
Nomarussia Bonase, Johannesburg – für ihr Engagement für Frauenrechte und Frauenpolitik, für Aufarbeitung und Versöhnung
Jineth Bedoya Lima und Mayerlis Angarita Robles, Kolumbien – für ihren Einsatz für die Rechte von Frauen und Mädchen in bewaffneten Konflikten und im Friedens- und Versöhnungsprozess
Kristina Hänel, Natascha Nicklaus und Nora Szász, Deutschland – für ihre beharrliche Verteidigung des Informationsrechts von Frauen und ihren Kampf gegen §219a StGB
Dr. Prasanna Gettu, Chennai – für ihren Einsatz für Brand- und Säureattacken-Überlebende und die Unterstützung von Frauen und Mädchen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind bzw. waren
Cânân Arın, Istanbul – für ihren ausdauernden Einsatz als Juristin und Aktivistin für die Rechte von Frauen und Mädchen, besonders für jene, die von Gewalt betroffen sind.
Yosra Frawes, Tunis – für ihr Engagement als Juristin und Aktivistin für Menschenrechte und Demokratie sowie gleiche Rechte für Frauen, Männer und überhaupt alle Menschen vor dem Gesetz.
English version
With its Anne Klein Women´s Award, the Heinrich Böll Foundation honours women who courageously and perseveringly advocate human rights, equality and sexual self-determination. The award includes prize money of EUR 10,000 and has been bestowed since 2012. The awardees are from Germany and abroad.
Through this award, the Heinrich Böll Foundation also commemorates Anne Klein (1950 – 2011), a woman, lawyer and politician who dedicated her life to fighting for women´s rights and civil liberties.
We invite you to nominate candidates for the 2023 Anne Klein Women´s Award. Please use no more than three A4 pages to present your candidate and also provide reasons for your choice.
Further details and nomination criteria can be found at:
www.boell.de/en/anne-klein-womens-award
The closing date for submissions is 15th August 2022.
The award ceremony will be held in Berlin on March 3rd, 2023.
The award winners, outstanding, courageous women, feel seen, honoured and protected by the award. We visited them for the anniversary of the award in 2021. Here they explain what the Anne Klein Women´s Award means to them.
Previous awardees:
Prof. Dr. Nivedita Prasad, Berlin – for her untiring dedication towards achieving legal protection of all people, irrespective of their skin colour, gender or religion, and opposing racism
Lepa Mlađenović, Belgrade – for her courageous commitment to women´s and lesbian rights, sexual self-determination and in combating violence and militarism
Imelda Marrufo Nava, Ciudad Juárez – for her fearless struggle against gender-based violence and her contribution towards having feminicide recognised as a separate crime
Nebahat Akkoc, Diyarbakir – for her active resistance to state and domestic violence, as well as her defence of human rights and women´s rights
Dr. Gisela Burckhardt, Bonn – for her tirelessly work to improve the working conditions for women in the global textile industry
Nomarussia Bonase, Johannesburg – for her tireless advocating for women´s rights, gender democracy, reparation and reconciliation
Jineth Bedoya Lima und Mayerlis Angarita Robles, Colombia – for their dedication for women´s rights in armed conflicts and in the process of peace and reconciliation
Kristina Hänel, Natascha Nicklaus and Nora Szász, Germany – for their persistent defense of women´s rights of information
Dr. Prasanna Gettu, Chennai – for her commitment to fire and acid attack survivors and her support of women and girls who are or have been exposed to domestic violence
Cânân Arın, Istanbul – for her persistent commitment as a lawyer and activist for the rights of women and girls, especially those affected by violence
Yosra Frawes, Tunis – for her advocating as a lawyer and activist for human rights and democracy as well as equal rights for women, men and all people before the law.
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin/read more at AVIVA-Berlin:
Nivedita Prasad ist die erste Trägerin des Anne-Klein-Frauenpreises
Die Heinrich-Böll-Stiftung vergibt am 02. März 2012 erstmalig die Ehrung zum Gedenken an die im April 2011 verstorbene Berliner Senatorin Anne Klein. Die Auszeichnung geht für ihren Kampf gegen Menschenhandel und moderne Sklaverei an Nivedita Prasad.
Nebahat Akkoc erhält Anne-Klein-Frauenpreis 2015
Der diesjährige Anne-Klein-Frauenpreis der Heinrich-Böll-Stiftung geht an die Frauenrechtlerin Nebahat Akkoc. Seit Mitte der 90er Jahre setzt die armenisch-alevitische Kurdin sich für Frauen ein, die häusliche Gewalt erleben.
Der Anne-Klein-Frauenpreis 2017 geht an Nomarussia Bonase
Die Jury würdigt am 03. März 2017 den persönlichen Mut der südafrikanischen Kämpferin für Frauenrechte und Frauenpolitik und das Engagement der Khulumani, die in Südafrika und darüber hinaus für Versöhnung, aber auch für explizite Benennung von Unrecht und Wiedergutmachung eintreten.
Anne-Klein-Frauenpreis 2018 geht an Jineth Bedoya aus Lima und Mayerlis Angarita Robles aus Kolumbien
Die Jury würdigt mit Jineth Bedoya Lima und Mayerlis Angarita Robles zwei Frauen, die sich für die Rechte von Frauen und Mädchen in bewaffneten Konflikten, gegen den Einsatz struktureller sexueller Gewalt gegen Frauen und für Frieden und Aufarbeitung in Kolumbien einsetzen. (2018)
Kristina Hänel - Das Politische ist persönlich. Tagebuch einer »Abtreibungsärztin«
Kristina Hänel dokumentiert in ihrem Tagebuch, wie die Anklage gemäß §219a StGB sie dazu brachte, der frauenfeindlichen und veralteten Gesetzgebung den Kampf anzusagen. Sie ging an die Öffentlichkeit und trägt mit ihrem Buch einen wesentlichen Teil zur Diskussion um das Recht auf Information und auf Selbstbestimmung bei. Nachdem Kristina Hänel bereits im März 2018 mit dem Clara-Zetkin-Preis ausgezeichnet wurde, erhielt sie im März 2019 gemeinsam mit Natascha Nicklaus und Nora Szász auch den Anne-Klein-Frauenpreis der Heinrich-Böll-Stiftung. Dieser ehrt das besondere Engagement und die Standhaftigkeit der Ärztinnen in Bezug auf die Verteidigung des Informationsrechts von Frauen. (2019)
(Quelle: Heinrich-Böll-Stiftung, AVIVA-Berlin)