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Beitrag vom 22.02.2003
WorldWomenWork 2003 - Carola von Braun
AVIVA-Berlin
Konferenz-Erwartungen und -Impressionen von Carola von Braun, Sprecherin der überparteilichen Fraueninitiative Berlin / Stadt der Frauen
AVIVA-BERLIN: Warum sind Sie hier? Welche Erwartungen haben Sie?
Carola von Braun: Ich verspreche mir von der Veranstaltung, die Netzwerkarbeit zu intensivieren. In unserer Arbeit haben wir gesehen, dass Berlin vor qualifizierten, wirklich starken Frauen birst. Die möchten wir gerne in unsere Netzwerkarbeit verstärkt einbinden.
AVIVA-BERLIN: Welche Topics und Workshops interessieren Sie am stärksten?
Carola von Braun: Das Thema meiner Podiumsdiskussion heißt "Ist Ausgrenzung von Frauen eigentlich sinnvoll?" Die Überschrift ist natürlich sarkastisch gemeint, und ich werde in der Moderation einfach mal darauf hinweisen, dass es langsam Zeit ist, dass wir uns als Frauen darüber klar werden, wie viel unsere Großmütter und Mütter bereits geleistet haben, wie viel Berufsfelder wir Frauen bereits erobert haben. Dann kann man sagen an welchen Stellen es noch Defizite gibt und dafür Strategien entwickeln, aber wir sollten uns zu einem stärkeren Selbstbewusstsein selber aufrüsten.
AVIVA-BERLIN: Wie oder Wo sehen Sie die Zukunft von world women work (generell)?
Carola von Braun: Wir sind heute am Vorabend eines sehr bedrohlichen militärischen Ereignisses, wenige tausend Kilometer von uns entfernt. Gerade in einer solchen Situation wäre es mir persönlich sehr wichtig, dass die Frauenbewegung anfängt, globaler zu denken. Die Situation von Frauen aus anderen Kulturen ist völlig anders als die der westlichen Frauenbewegung. Viele dieser Frauenkulturen leben aber in unserem Land. Wenn es schon vor unserer Haustüre knallt, müssen wir dafür sorgen, dass wenigstens hier, wo Frauen aus jüdischem, christlichem, islamischem Hintergrund zusammenleben, wir uns gegenseitig kennen lernen und mit Respekt begegnen sollten. Auch dazu kann ein solches Netzwerk beitragen.