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AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 20.06.2006


Dixie Chicks - Taking The Long Way
Tatjana Zilg

Nach dem Affront durch Republikaner-Anhänger, die nach der Bush-Kritik während eines Konzerts zum Boykott gegen die Country-Rock-Damen aufriefen, nun ein intensives, sehr persönliches neues Album




Seit 1989 haben sich die drei texanischen Edel-Country-Queens an die Spitze der Charts gespielt und wurden zur erfolgreichsten "All Female"-Popband in der Musikgeschichte. Weltweit haben sie mehr als 28 Millionen Alben verkauft - in Deutschland ging das letzte Album "Home" rund 100.000 Mal über den Ladentisch.

Jetzt gibt es eine Premiere und zugleich eine wichtige Veränderung: Für "Taking The Long Way" schrieben sie alle Songs selbst. Drei Jahre Zeit haben sich Emily Robison, Martie Maguire und Natalie Maines genommen, um gemeinsam mit dem legendären Produzenten Rick Rubin (u.a. Red Hot Chili Peppers, Run DMC, Neil Diamond) an den 14 Tracks zu feilen. Das Ergebnis ist ein ungeahnt rockiges und textlich ausdruckstarkes Album.

Musikalische Inspiration fanden sie bei Rockikonen wie den Eagles, Tom Petty And The Heartbreakers und The Mamas And The Papas, wodurch ein frischer, süd-kalifornischer Vibe durch die Country-Melodien weht.

Die Erfahrung, wie schnell sich ein Teil der amerikanischen Öffentlichkeit gegen einen stellen kann, wenn die eigene Meinung offen und ehrlich ausgesprochen wird, hat die Lyrik der Dixie Chicks verändert: Sie ist sehr vielfältig und nachdenklich geworden. Sie reicht von der Reflexion engstirniger Kleinstadt-Denkmechanismen ("Lubbock Or Leave It") bis hin zur Auseinandersetzung mit Starruhm ("Everybody Knows").
"Dieses Album handelt darüber, wie wir in den verschiedenen Aspekten des Lebens eine Balance suchten und gefunden haben", erzählt Emily Robison. "Und es geht darum, wie man Mut entwickeln kann."

Die Singleauskoppelung "Not Ready To Make Nice" bezieht sich direkt auf die vehemente Distanzierung, die ihnen in Amerika entgegenschlug, nachdem Natalie Maine 2003 während eines Konzerts in London scharfe Kritik an George W. Bush übte. Es ist der autobiographischste Song des Albums geworden und eine Kombination aus schlagkräftiger Countrystimme und orchestralen Pop-Rockklängen.

Motorcycle-rockig präsentiert sich das Damen-Trio mit "Lubbock Or Leave It" - eine angenehme Abwechslung zum Akustikgitarren-Flair der meisten Tracks. Auch der Stakkato-Rhythmus von "I Like It", wundervoll markant im Gesang, sticht auf besondre Weise hervor. Die zart-sanften Seiten der Dixie Chicks können auf den langsam-anschmiegsamen Songs "Lullaby" und "Baby Hold On" entdeckt werden.

AVIVA-Tipp: Amerika-Flair mit einem hohen Grad an Selbstreflexion, verpackt in eingängige Songs, die mit einem Hauch von Melancholie und optimistischen Rhythmen die Herzen wärmen und als Background-Musik für viele Gelegenheiten bestens geeignet sind.
Die Band im Web: www.dixiechicks.com


The Dixie Chicks
Talking The Long Way

Label: Sony BMG Music Entertainment GmbH, VÖ 16.06.2006
EAN: 0828768073926
18,99 Euro90008115&artiId=5452145&nav=5247"




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Beitrag vom 20.06.2006

AVIVA-Redaktion