Solveig Slettahjell - Pixiedust - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Music



AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 09.06.2006


Solveig Slettahjell - Pixiedust
Silvy Pommerenke

"Der Triumph der Langsamkeit", so das Plattenlabel zum neuesten Album von Solveig Slettahjell. Jazz der entspannten Art erwartet die Hörerin, und der Pulsschlag geht auf angenehme...




...Wohlfühlfrequenz zurück.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung urteilte über Slettahjells Auftritt bei der JazzBaltica:
"Ihr Auftritt war ein einziges großes Adagio, das wirkte, als habe sie bei Sergiu Celibidache oder Glenn Gould studiert, wie man durch Dehnung von Melodien und Klängen verborgene Untertöne hervorlocken kann."

Solveig Slettahjell (sprich: Sulwej Schlettajel), geboren 1971 nahe Oslo, sang bereits im Alter von sieben Jahren in einem Chor, dies führte später zu einem Studium an der Norwegischen Musikakademie im Fach Jazz. Der Titel der Platte "Pixiedust" geht übrigens auf Glöckchen, die Elfenfigur aus Peter Pan zurück.

Drei Cover Songs finden sich auf dem Album, die jedoch so wunderbar verfremdet arrangiert sind, dass man sie nicht gleich erkennt. Das ist zum einen "Don`t explain", interpretiert von Billie Holliday, "When you wish upon a star" (1989 als beste Filmmusik für "Pinocchio" mit dem ASCAP Film and Television Music Award ausgezeichnet) von Ned Washington und "Have a little faith in me" von John Hiatt.

Die musikalische Perfektion wird abgerundet und umgesetzt vom "Slow Motion Quintett" - der Name ist Programm!
"Langsamkeit wirkt wie ein Vergrößerungsglas, der Blick schärft sich, der Langsame sieht mehr" steht in dem Pressetext zu Sletahjell. Diese Langsamkeit steht ihr gut, und wenn sie nicht im Studio oder auf der Bühne ist, lehrt sie als Dozentin für Jazzgesang am Agder University College und an der Norwegischen Musikakademie.

Eine Frage bleibt jedoch am Ende: Wer um Gottes Willen hat dieses CD-Cover gestaltet? Wie eine Persiflage auf die siebziger Jahre, oder wie ein trashiges Schlageralbum sieht es aus. Das könnte potentielle KäuferInnen dazu veranlassen, an dieser CD vorbeizugreifen. Zwar fällt sie durch das eigenwillige Photo von Sletahjell ins Auge, aber eher auf unangenehme Art. Das mag lustig sein, ist wohl dennoch kontraproduktiv, wenn es darum geht, auch die Menschen zum Konsum anzuregen, denen Sletahjell bislang unbekannt war. Zwei weitere Alben hat Solveig Slettahjell bereits produziert - dort hatte die zuständige Person jedenfalls ein sichereres Gespür für Cover-Gestaltung...

Weiterhören: Karin Krog und Silje Nergaard.

AVIVA-Tipp: Wenn man sich vom CD-Cover nicht abschrecken lässt, erwartet einen die Entdeckung der Langsamkeit. Sletahjells Jazzgesang ist Elfenstaub für das Märchenland: klagende Trompete, fließendes Klavier, vibrierender Bass und unauffälliges Schlagzeug versetzen die Hörerin in die norwegischen Fjorde.

Zu Solveig Slettahjell im Netz: www.actmusic.com/solveig_bio_d.htm und www.nordische-musik.de/artikel/slettahjell.php


Solveig Slettahjell
Pixiedust

Label: ACT Music. VÖ Januar 2006
EAN: 0614427970824
16,99 Euro90008115&artiId=5173816&nav=5247" .



Music

Beitrag vom 09.06.2006

Silvy Pommerenke