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Beitrag vom 24.02.2006
Doris Guesthouse - Double Decker
Sharon Adler
Ein federleichtes, jazziges Album der Hamburger Saxophonistin, Komponistin und Sängerin Doris Decker. Dreisprachige Texte spiegeln Eindrücke und Inspirationen von ihren Reisen um die Welt.
Indien, Spanien, Sri Lanka, Costa Rica und Japan - Doris Decker ist ins heimatliche Hamburg zurückgekehrt, um dort ihr zweites Guesthouse-Album, "Double Decker" zu produzieren. Alles Erlebte hält die Künstlerin im musikalischen Fotoalbum fest, dokumentiert im Studio mit ihrer eigenen charmanten Lässigkeit ihre Eindrücke - Geräusche, musikalische Ideen, Sprichwörter, Klänge.
Seit ihrer Schulzeit ist das Saxophon ihr ständiger Begleiter, und neben Engagements als Instrumentalistin bei KünstlerInnen wie Udo Lindenberg und Marianne Rosenberg, Stefan Gwildis und Raphaél Marionneau schreibt sie Popsongs, Kinderlieder, Theatermusik, spielt kleine Rollen im Fernsehen - und: gründet zusammen mit Anselm Kluge die Streetmarching-Band TÄTÄRÄ und das Saxophon-Quintett Liberos.
Wie bereits in ihrem Debut-Album "Doris Decker - Doris´ Guesthouse", sind die Songs mehrsprachig eingesungen, nämlich spanisch und englisch, erstmalig aber auch deutsch, so das lasziv-erotische "Mach das noch mal" oder der verliebte, dreisprachige Bossa "Corazon".
Mit Bollywood-Sounds kommt bei "Chasing for love" dann auch noch indisches Flair auf, südamerikanische Melancholie verbreitet das sanft fließende "Ask the wind" "El fuego" dahin schmelzen.
Dauergast in der Live-Band ist Kerstin Sund (Ben, AK4711), deren eigenwillige Gitarren diesmal auch im Studio zum Einsatz kamen. Querflötist Sebastian Borkowski (Micatones, 2raumwohnung) setzt auf "Double Decker" eine Reihe bluesiger Akzente.
Der "waschechte Jazzer" Buggy Braune (Herb Geller, Till Brönner) perlt sich cineastisch-improvisierend durch den Song "Uh Baby", Posaunist Johnny John (Mousse-T, Lighthouse Family, Fettes Brot, Stefan Gwildis) steuert dem Stück "It´s me again" good vibrations inklusive Ska-Feeling bei. Beatbauer Rappinhood (Jazzkantine, Xavier Naidoo, Regy Clasen) sorgt für eine gehörige Portion HipHop- und R´n´B-Appeal.
Weitere Gitarren und die Bässe stammen von den (schon am Debut "Doris´ Guesthouse" beteiligten) Produzenten Anselm Kluge und mateo.de - Letzterer fügt mit seiner Melodica außerdem französisches Laissez-faire hinzu. Und Doris Decker setzt in dem bunten, schillernden Ganzen mit ihrer nur scheinbar naiven, unter die Haut gehenden Stimme und präzise platzierten Saxophonen die Akzente, die diese Musik zum Erlebnis machen.
Live spielen in der "Doris´ Guesthouse Band" neben Flötist und Saxophonist Sebastian Borkowski (micatones, 2raumwohnung) die Jazzrocklegende Anselm Kluge (känguru, Bass) und Julius Hartog (Gitarre) sowie am Fender Rhodes Henning Grambow - und Überraschungsgäste aus der Subkultur- und Profiszene.
Website der Künstlerin: www.dorisdecker.de
AVIVA-Tipp: Wie bereits der Vorgänger "Doris´ Guesthouse", ein musikalischer Globetrotter der mediterranen Art, ist "Double Decker" gleichfalls ein wunderbar lässig-relaxt-energetisierendes Album! Mach das nochmal, Doris!
Doris Guesthouse
Double Decker
Label: D.O.N.S. Recordings. VÖ: 24.Februar 2006