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Beitrag vom 04.09.2011
EMA - Past Life Martyred Saints
Tatjana Zilg
Mit dem Kultduo Gowns machte sich Erika M. Anderson in LA einen Namen als vielversprechende Newcomerin. Nach der Trennung startet sie alleine durch und beeindruckt mit leidenschaftlich ...
... lärmigem, melodramatisch funkelndem Electro Folk.
Der neue Stern am Himmel der Küstenstadt kam ursprünglich aus South Dakota in die umtriebige Musikszene. An der Leadgitarre der Folk/Noise Band Amps for Christ sammelte Erika erste Erfahrungen, bevor sie mit Ezra Buchla Gowns gründete. Die explosiven Bühnenshows und ihre fesselnde Art, den Gesang aufs Publikum loszulassen, ließen sie schnell zu einem begehrten Live Act werden. Das Debüt "Red State" nahm 2007 diese Energie auf und wurde von Kritik und MusikhörerInnenschaft viel gelobt.
Drei Buchstaben setzten den Beginn zur Solokarriere
Von der Auflösung des Duos ließ Erika sich nicht beirren und wagte den Sprung zur Solomusikerin. Aus ihren Initialen formte sie den prägnanten Künstlerinnennamen EMA und verzückt nun Fans psychedelisch-rockiger als auch elektronischer Klänge mit dem Solodebüt unter dem bedeutungsvollen Namen "Past Life Martyred Saints". In einer Mischung aus schrägen und einnehmenden Tönen entfacht ein Wirbelsturm an ausgefeilten Songs und macht Lust darauf, das Album wieder und wieder zu hören. Auch deswegen, weil es einen selbstbewussten Kontrapunkt zu gängigem Pop und Songwriting setzt.
Viele Einflüsse verschmelzen zu einem genial neuen Sound
Bisweilen erinnert EMAs Sound an die legendäre LA-Band The Gun Club, oder an Jesus & The Mary Chain, hin und wieder etwas an Nirvana, während der Gesang leicht zu PJ Harvey und Cat Power schweift. Zugrunde liegt dem stets eine charismatische Einzigartigkeit, die neue musikalische Horizonte aufzeigt.
In majestätischer Schönheit zieht zu Beginn des Albums der Song "The Grey Ship" ein, der in sieben Minuten dem Brauch der Wikinger huldigt, den Abschied ihrer Verstorbenen mit Beerdigungsschiffen zu begehen. Mit ihrem leicht mit Hall versetzten, glasklaren Gesang lockt EMA eine Atmosphäre der Ewigkeit an und lässt ihn in einem Meer an E-Gitarren-Sounds münden, in welchem eine magisch schöne, trauernde Violine allmählich hervortaucht.
Hit-Potential mit vielen Hooks enthält "Milkman", zu dem es im Netz ein sich surreal entfaltendes Video zu bewundern gibt. Sich ineinander schiebende Sounds konkurrieren mit rhythmisch-wildem Gesang und laden auf die nächste Tanzfläche ein. Das Ende läutet ein weiterer Langsong ein. Mit 6.35 Minuten erhält "Red Star" Gelegenheit, seine leise balladeske Stimmung zu entwickeln und entlässt die HörerInnen mit einem träumerischen, sehnsuchtsvoll süßen Gefühl.
AVIVA-Tipp: Die Kurzformel EMA sollte frau sich merken. Ganz in ihren Sounds scheint Erika M. Anderson aufzugehen und strahlt mit jedem Ton auf ihrem Debütalbum eine eindringliche Kraft aus, welche die Aufmerksamkeit hypnotisch auf sich zieht. Das Sich-Hineinfallenlassen in die Songs wird dadurch leicht gemacht und entfaltet die Wirkung eines ekstatischen Wechselbads auf Körper und Seele.
EMA
Past Life Martyred Saints
Label: Souterraintransmissions, erschienen Juni 2011
EMA im Netz: cameouttanowhere.com