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Beitrag vom 08.02.2010
Leandra Gamine - Romance
Tatjana Zilg
Bereits als Dreijährige entdeckte die Berlinerin den Gesang für sich und blieb ihm treu. Die von der heute 15jährigen neben der Schule absolvierte musikalische Ausbildung umfasst Saxofon, ...
... Klavier und Jazzgesang.
Für ihren Trip ins Profigeschäft legte Leandra Gamine sich nicht auf ein Genre fest. Mit einer Pop-Ode an den feurigen Tango zog sie mit ihrer ersten Single im Mai 2009 die Aufmerksamkeit auf sich. Ihre Stimme schwelgt tief und voll inmitten einer Klangstruktur, die mit Akkordeon, Bläsern und ekstatischer Percussion den Puls schneller werden und von lauen Tanzsommernächten träumen lässt. Das überrascht bei einem Neutalent, das noch im Teenager-Alter ist.
Leandra war aber eines klar: Als Pop-Girlie sollte sie später keine/r bezeichnen.
Denn um ihren Esprit als solches zu verschwenden, war sie zu gut vorbereitet auf das Leben im Scheinwerferlicht. Schon in der Grundschule stand sie auf der Bühne und sang alle anderen an die Wand. Kleine Liveauftritte in Berliner Clubs folgten, 2008 die Kür mit dem Sieg beim hauptstädtischen Regional- und Landeswettbewerb "Jugend musiziert" in der Sparte Pop/Gesang.
Die Musik förderte nicht nur den Leistungswillen der Jugendlichen.
Auch eine Begegnung zwischen den Generationen entstand: Der fast 80jährige Luis Stanzo, eine weltberühmte Tango-Legende aus Buenos Aires, war so von Leandra beeindruckt, dass er sie im Aufnahmestudio besuchte und mit ihr eine neue Version von "Tango" einspielte.
Auf so vielseitige Art inspiriert, nutzte Leandra ihr erstes Studioalbum, um unterschiedliche musikalische Gewänder auszuprobieren. Der rote Faden ist die Attitüde des Pop Noveaus, die sich zu musikalischer Offenheit, Neugierde, Kreativität und Experimentierfreude bekennt.
Im Ergebnis wirbeln luftig schöne, frohstimmende und lebhafte Klänge um melodramatische und sehnsuchtsvolle Komponenten. Immer wieder gibt es dabei Stippvisiten in die globale Vielfalt der Musik. Nie verharrt sie lange auf einer Ebene, mit jugendlichem Schwung bewegt sie sich über Rhythmen und Referenzen hinweg. In "Indian Giver" und "Evergreen" eröffnen raue Gitarren und eine soulige Stimme weite Western-Horizonte. Während der Songs wandelt sich die Stimmung in eine provokative Pop-Glamour-Stimmung, so dass Vergleiche zu Paloma Faith und Duffy in den Sinn kommen. Auf jeden Fall liegt der Newcomerin die Extrovertiertheit. Ihr Temperament und ihre explosive Energie leuchten an vielen Stellen deutlich hervor und frau fühlt sich dann wie bei einem spontanen Besuch des turbulenten New Yorker Broadways.
Cineastisch wird es in "The First Kiss": Flöten und Posaunen leiten eine gefühlvolle Ballade ein, die in Filmen wie "Titanic" sicher nicht fehl am Platz wäre. Mit einer unwiderstehlichen Body-Hypnose endet das gelungene Debut des quirligen Teenagers. Der "Tango Milonga Gypsy Groove Remix" verweist trübe Winterdepressionen in die hinterste Ecke und sorgt für Ausgelassenheit auf jedem Dancefloor.
Weiterhören auf AVIVA-Berlin: Paloma Faith und Duffy
Leandra Gamine im Netz: www.leandra-gamine.de und www.myspace.com/leandragamine
AVIVA-Tipp: Leandre Gamine überrascht mit einer ausgereiften, nuancenreichen und tiefen Stimme, die frau bei einer 15jährigen nicht vermuten würde. In Kombination mit ihrem jugendlichen Esprit und Elan sorgen die Songs für viel gute Laune und Spaß beim Dazutanzen und Mitsingen. Zu hoffen ist, dass Leandra ihr musikalisches Talent bei ihren nächsten Veröffentlichungen auch dafür einsetzt, eigene Texte und Kompositionen zu entwickeln. Für "Romance" übernahm diesen Part noch der Produzent Fritz Garner.
Leandra Gamine
Romance
Label: AWOMM Melody , VÖ Februar 2010