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Beitrag vom 20.03.2009
Lura - Eclipse
Silvy Pommerenke
Musique Capverdienne gepaart mit Bossa Nova, Samba und Salsa, das ist das Geheimrezept von Lura, die dem Schwermut abgesagt hat und sich stattdessen einer fröhlichen Melancholie zuwendet.
Die Kapverdischen Inseln exportieren immer mehr Musikerinnen in den Rest der Welt. Eine der bekanntesten ist wohl Cesária Évora, die "barfüßige Diva", die die melancholischen Mornas auch in Europa gesellschaftsfähig machte. Ihre `kleine Schwester` Lura aka Maria de Lurdes Pina Assunção, gehört aktuell zu den populärsten MusikerInnen Kap Verdes, und das, obwohl sie in Portugal geboren wurde. Des Rätsels Lösung sind ihre Eltern, die auf den Kap Verden geboren wurden, so bedeutet die Zuwendung zum westafrikanischen Inselstaat die ganz persönliche Wurzelsuche Luras.
Mit "Eclipse" hat die 34-Jährige ihr mittlerweile sechstes Album aufgenommen. Zwar begann sie mit einem Sportstudium, entschloss sich dann aber doch für eine musikalische Laufbahn, die schließlich 1996 zu ihrem Debüt "Nha vida" führte und später zu einem Mentoring durch Cesária Évora, die von Lura mit Ehrfurcht betrachtet wird. Von einem Generationswechsel könne in ihren Augen nicht gesprochen werden, "weil Cesária noch lange nicht aufhört." Recht hat sie!
Anspieltipps: Ganz abgeschworen hat Lura der Schwermut nicht, denn bei Songs wie "Eclipse" oder "Terra`l" wird einem ganz weh ums Herzen - allerdings auf eine schmerzlich schöne Art – wenngleich sie gerade bei "Terra`l" durch den am Ende einsetzenden Kinderchor einen positiven Umschwung im Song hat. Einen deutlichen Fröhlichkeitsschub beweist Lura auf "Tabanka" oder "Maria", wo sie verstärkt afrikanische Rhythmen in den Song mit einbaut und regelrecht poppig geht es auf "Um Dia" oder "Libramor" zu.
Einziger Wermutstropfen ist, dass die Texte im Booklet keine Übersetzung beinhalten. Im günstigsten Fall kann man kreolisch - aber das wird wohl nur auf wenige in unseren Landen zutreffen - und mit rudimentären Spanisch- oder Portugiesischkenntnissen kann man zumindest ansatzweise verstehen, worum es in den Songs geht. Aber wie heißt es so schön: die Sprache der Musik ist universell.
Lura im Netz: www.luracriola.com und auf MySpace
Weiterhören: Sara Tavares und Terezinha Araujo
AVIVA-Tipp: Lura, im Herzen Kapverdianerin, hat erneut ein wunderschönes Album aufgenommen, worauf sie den melancholischen Morna (vergleichbar mit dem portugiesischem Fado) mit Elementen aus Bossa Nova, Samba, Salsa und unterschiedlichsten afrikanischen Rhythmen verbindet. Sehr abwechslungsreich, sehr lebensbejahend und manchmal eben auch melancholisch. Ganz so, wie es das Leben selbst ist.
Lura
Eclipse
Label: Columbia / Sony BMG, VÖ März 2009