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Beitrag vom 12.02.2009
Eleni Mandell - Artificial Fire
Clarissa Lempp
Die Sängerin ist Dank der einprägsamen Stimme längst keine Unbekannte. Mit ihrem aktuellen Album beweist sie einmal mehr ein gutes Händchen für genreverspielten, leichtfüßigen und jazzverliebten Pop.
Eleni Mandell legt mit "Artificial Fire" ihr siebtes Album vor. Seit 1998 tritt die Sängerin und Gitarristin unter ihrem eigenen Namen auf und vor allem seit "Miracle of Five" , aus dem Jahr 2007, verschaffte sich die Kalifornierin auch internationale Aufmerksamkeit und erhielt Lobeslieder der Musikpresse. Ihre jazzig-verruchte Stimme hebt sich angenehm vom jeweils vorherrschenden Musikstil ab. Während ihr viertes Album "Country For True Lovers" dem Titel entsprechend dem Country gewidmet war, sind vor allem in den ersten Alben rauere Töne des Indie-Rocks zu spüren gewesen, oder sie pflegte den Folk der 60iger. Seit "Miracle of Five" scheint sich Mandell jedoch auf eine leichtfüßigere und gefälligere Spielart einer Barjazz-Indie-Pop-Folk-Rock-Interpretation zu konzentrieren und schafft sich damit zusammen mit Künstlerinnen wie Feist oder Jolie Holland eine eigene Nische.
Die Songs sind zwischen den Genres angesiedelt und schaffen die Übergänge mit angenehmer Leichtigkeit. Die vielfältig angelegten Instrumente befinden sich in einem klaren Zusammenspiel, und wäre da nicht Mandells dunkle verheißende Stimme, könnten die Songs leicht als Klangteppich in einem überfüllten Café untergehen. Aber musikalische Professionalität und eine ausdrucksstarke Sängerin halten das Gleichgewicht und die Aufmerksamkeit der HörerInnen. Die Texte kreisen um universell bekannte Themen wie die Liebe im Sechzigerjahre inspirierten "Don´t let it happen" oder beschwingte Gitarren begleiten in die Vergangenheit ("It wasn´t the time"), um dann in ein furioses Solo zu münden. Diese verspielte Ebene ist einfach Mandells Stärke, und wenn Musik und Sängerin in diesen Momenten vollständig in ein musikalisches Kostüm schlüpfen, verspricht das eine gute Show zu werden.
AVIVA-Tipp: Eleni Mandell ist zwar in Anbetracht ihrer Albenreihe fast ein Urgestein des Indie-Rock-Pop, aber sie weist immer wieder Entwicklungstendenzen auf. So ist auch dieses Mal ein solides Album entstanden, das spannend zwischen Expressions"wut" - wie im Titelsong - und ruhigen, bluesverdächtigen Momenten -, wie in "In the doorway", bei dem die Nähe zu ihren Idolen Tom Waits oder Bob Dylan deutlich zu spüren ist - hin- und herschwankt.
Lesen Sie auch unser Interview mit Eleni Mandell zu ihrem fünften Album "Afternoon".
Eleni Mandell
Artificial Fire
Label: Make My Day Records, VÖ Februar 2009