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Beitrag vom 26.09.2008
Natalie Cole - Still unforgettable
Silvy Pommerenke
Das aktuelle Album der berühmten Tochter Nat King Coles ist als direkter Nachfolger von "Unforgettable ... with love" zu sehen, das sie vor siebzehn Jahren aufgenommen hat. Darauf ...
...interpretierte sie Songs aus dem American Songbook und setzte damit einen neuen Standard für ihre MusikerkollegInnen.
Sechs Grammys erhielt Natalie Cole dafür, stand damit fünf Wochen auf Platz 1 der US-Charts und verkaufte sage und schreibe acht Millionen Exemplare davon. Nun ist die Zeit reif, dass sie sich erneut dem American Songbook widmet, und sie hat vierzehn Songs gefühlvoll interpretiert, wobei sie zum ersten Mal auch als Produzentin auftritt. Als direkte Anspielung auf ihr erstes unvergessliches Album, hat sie erneut ein Duett mit ihrem verstorbenen Vater aufgenommen. Im Zeitalter der modernen Technik ist dies ohne Probleme möglich, und "Walkin`my baby back home" klingt ganz so, als hätten Vater und Tochter gemeinsam im Studio gestanden. Als weitere Inspirationsquelle hat sie sich Frank Sinatra, Lena Horne, Sammy Davis Jr. oder Peggy Lee gesucht. Die 58-Jährige sagte dazu: "Jeder einzelne dieser Songs stellte für mich eine Herausforderung dar, denn die ursprünglichen Aufnahmen haben so einen starken ikonischen Charakter." Die vermeintlichen Schwierigkeiten, die sie bei der Annäherung an die Songs hatte, sind dem Album mitnichten anzuhören. Jedes Lied kommt in ihrer unvergleichlichen lässigen und sensiblen Art herüber, die tief in die Seele der HörerIn dringt. "Something`s gotta give" ist eine fröhliche und beschwingte Nummer, "But beautiful" wird dem obligatorischen Klaviersolo eingeführt und Cole beweist darauf ihre Vielfältigkeit der Stimme. Der Cole Porter Klassiker "It`s all right with me" wird orchestral unterstrichen und kommt wie viele der Stücke als Big-Band-Arrangement daher, und auch "Come rain or come shine" ist wunderbar gefühlvoll und emotional interpretiert.
Natalie Cole hatte 1975 ihr Debut mit "Inseparable", für das sie bereits im darauf folgenden Jahr einen Grammy als "Best New Artist" erhielt. Während ihrer langjährigen Karriere hat sie mehr als zwanzig Alben aufgenommen, von denen viele ausgezeichnet wurden, und sie spannte den Bogen von Jazz über Soul bis hin zu Pop. Im Jahr 2000 erschien ihre Autobiografie, in der sie ausführlich über ihre Drogenabhängigkeit berichtete. Dies scheint sich nun nachträglich gesundheitlich bei ihr auszuwirken, denn im April dieses Jahres wurde bei ihr Hepatitis C diagnostiziert, vermutlich eine Spätfolge ihres Drogenkonsums. Durch die Nebenwirkungen einer Chemotherapie und die Anstrengungen ihrer Promotiontour für ihre aktuelles Album sei die Sängerin sehr geschwächt, und musste Mitte September dieses Jahres erneut in New York ins Krankenhaus. Aus diesem Grund wurden die für Oktober geplanten Auftritte abgesagt. Hoffentlich ist der Albumtitel "Leavin`", den sie im letzten Jahr veröffentlicht hat, keine self-fulfilling prophecy ...
Natalie Cole im Netz: www.nataliecole.com
Weiterhören: Patricia Barber und Lyambiko
AVIVA-Tipp: Wieder einmal hat Natalie Cole ein phantastisches Album eingespielt, das etliche Standardklassiker des American Songbook aufweist, und die sie gefühlvoll interpretiert und erstklassig arrangiert. Ein weiteres Must-have-Album im CD-Regal!
Natalie Cole
Still unforgettable
Label: ATCO / Rhino Entertainment / Warner Music Germany, VÖ September 2008