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Beitrag vom 28.02.2011
McKinley Black - Beggars, Fools and Thieves
Kristina Auer
Authentizität und Intimität sind die Steckenpferde der Wahlberlinerin McKinley Black aus Massachusetts. Ihre durch und durch ehrliche und bodenständige Musik ist tief verwurzelt in traditionell...
...amerikanischen Musikgenres wie Rock, Country, Blues und Folk.
McKinley Black ist das jüngste von sieben Geschwistern, ihre Mutter ist Portugiesin, ihr Vater stammt aus dem französischen Teil Kanadas. Vielleicht wegen dieser Vielfalt kultureller Wurzeln machte sich in ihr bereits seit frühester Kindheit der Wunsch breit, die Welt zu bereisen und zu singen. Im Alter von neun Jahren, noch bevor sie gelernt hatte, Gitarre zu spielen, schrieb McKinley Black ihren ersten Song.
In den 1980er Jahren verdiente sich Black, zusammen mit vielen anderen heute erfolgreichen KünstlerInnen, darunter auch Tracy Chapman, ihren Lebensunterhalt als Straßenmusikerin in Cambridge, Massachusetts. Nachdem sie mehrere Jahre versucht hatte in den USA einen Plattenvertrag zu erhalten, beschloss sie im Jahr 1997, nach Europa auszuwandern, wo sie sich zunächst in Basel niederließ. Schon bald zog es die Musikerin aber nach Berlin, wo sie bis heute lebt und arbeitet.
Blacks Songwriting-Talent ist auf "Beggars, Fools and Thieves" offenkundig: Kein Song auf dem Album gleicht dem anderen, die Vielfalt und Bandbreite der Stimmungen, Melodien und Instrumente ist verblüffend. So tummeln sich klassische Balladen wie "All I Need" neben wütenden Rock-Nummern wie "A Love Like Mine". In "Bailinho da Maria" lassen sich dagegen portugiesische Folklore-Einflüsse erkennen, wenig später folgt das sonnig-poppige "Westwinds". Das avantgardistische "Hunger" hingegen, ein eigenwilliger Walzer, erinnert mit seinen ungewöhnlichen Melodien sowie Streicher- und Klarinetten-Arrangements an eine Komposition der modernen Klassik.
Ein Höhepunkt des Albums ist auch das letzte Stück "This Train", das als klassische Country-Nummer beginnt. Bei der ergreifend schönen Gesangsmelodie wird Blacks Stimme von einem ganzen Background-Chor unterstützt.Der Song mündet schließlich in dem euphorischen Mantra "Holy, holy, holy, holy - this train is bound for glory" und hinterlässt bei der Hörerin ein Gefühl von Hoffnung und Optimismus.
Ebenso vielfältig wie Blacks Songwriting sind ihre Arrangements, für die die Künstlerin offensichtlich keine Mühen gescheut hat: Auf "Beggars, Fools and Thieves" sind zahlreiche Instrumente zu hören, darunter unterschiedlichste Perkussions-Instrumente, Streicher, Klarinetten, akustische sowie elektronische Gitarren und Bässe, Hintergrund-Chor und Hammond-Orgel. Getragen wird das gesamte Klangerlebnis von Blacks beeindruckender Stimme, die alle Timbres von lieblich bis röhrend spielend abdeckt und einen enormen Umfang zum Vorschein bringt.
Auch McKinley Blacks Texte überzeugen durch ihre Originalität. Stets mitten aus dem Leben gegriffen, wirken sie doch niemals platt oder gewöhnlich. Sie handeln vom Suchen und Finden und den schwierigen Aufgaben, die das Leben stellt. Aus McKinleys Texten spricht dabei die Lebenserfahrung und Weisheit einer Frau, die ihren Weg gefunden hat.
AVIVA-Tipp"Beggars, Fools and Thieves" ist ein vielschichtiges und tiefgehendes Album, das eine nahezu unerschöpfliche Quelle an Klängen und Emotionen beinhaltet. In McKinleys aufrichtiger, persönlicher und direkter Musik spiegelt sich auf faszinierende Weise das facettenreiche Leben einer Ausnahmenkünstlerin.
Weitere Infos finden Sie unter:
Myspace-Profil von McKinley Black
McKinley Black
Beggars, Fools and Thieves
Label: Stockfisch Records, VÖ 1.3.2011
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