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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 11.02.2011


Gianna Nannini - Io e Te
Kristina Auer

Auf dem Cover ihres mittlerweile 19. Studioalbums streckt Gianna Nannini der Kamera stolz ihren Babybauch entgegen. Auch der Titel "Io e Te" spricht dafür, dass sich die Sängerin für diese Platte..




... mit der Beziehung zu ihrer im November 2010 geborenen Tochter Penelope auseinandergesetzt hat.

Doch nicht nur um das Verhältnis der frisch gebackenen Mutter zu ihrem Kind soll es auf dem Album gehen. "Io e Te" - Ich und Du - steht auch für die Art, in der sich die toskanische Sängerin mit anderen in Verbindung bringen möchte. "Jetzt geht es um dich und mich, von Angesicht zu Angesicht, es gibt keine Ausreden, Halbwahrheiten, Lügen oder Zwänge", erklärt sie.

Ihre fulminante Karriere begann Nannini 1976 als Zwanzigjährige mit ihrem Debütalbum "Gianna Nannini". Den Durchbruch schaffte die Italienerin dann zwei Jahre später mit "California", dessen Plattencover die amerikanische Freiheitsstatue anstelle einer Fackel mit einem Vibrator zierte. Seitdem hat Gianna Nannini zahlreiche Alben aufgenommen, Filmmusik geschrieben, einen Song zur Fußballweltmeisterschaft in Italien komponiert, Lyrik vertont und vieles mehr.

Nanninis aktuelles Album "Io e Te" beginnt mit einer geballten Ladung an gefühlvollen Balladen. Bei "Ogni Tanto", "Ti Voglio Tanto Bene", "I Wanna Die 4 U" und "Dimentica" finden sich die für Nannini typischen großen Melodien, die ganz vorsichtig beginnen, um sich dann plötzlich zu pathetischen Hymnen aufzuschwingen. Vielleicht hat Nannini bei diesen Oden etwas mit dem Weichspülen übertrieben, wenn sich die Hörerin unter dem scheinbar endlosen Flirren der Geigen manchmal schon unfreiwillig vor Gänsehaut-Attacken schüttelt. Nichtsdestotrotz muss man Gianna Nannini einräumen, dass ihre Lieder tief berühren können, beispielsweise wenn sie sich in "Ogni Tanto" damit auseinandersetzt, dass ihr als 54-jähriger Mutter vielleicht nicht genug Zeit mit ihrem Kind bleiben wird: "Ich werde im Feuer eines Sternes leben und die Erde Dir überlassen."

Mit "Rock2" und "Mi ami" finden sich auf dem Album dann aber doch noch zwei rockigere Stücke, bei denen die E-Gitarre und das Schlagzeug stärker im Vordergrund stehen. "Scusa" dagegen beginnt mit elektronischen Beats und entwickelt sich im Refrain fast in eine Ska-Nummer. Der Titelsong "Io e Te" wartet dagegen wieder mit imposantem Streichorchester auf, der Beginn lässt gar eher an eine von Verdis berühmten Opernarien denken als an einen Popsong.
Besonders verblüfft der letzte Track auf "Io e Te", eine eigenwillige Rockversion des Welthits "nel blu dipinto di blu (volare)" von Domenico Modugno. Scheinbar alle Instrumente der vorangegangenen Tracks, darunter sowohl wuchtige E-Gitarren als auch Streichorchester und ein mächtiger Chor vermischen sich hier zu einem etwas befremdlichen, aber auch witzigen Getöse, das die Hörerin amüsiert zurücklässt.

AVIVA-Tipp: Mit "Io e Te" führt Gianna Nannini ihren seit über 30 Jahren charakteristischen Stil fort. Das Album ist eine Sammlung von zwölf ehrlichen Songs, die alle Nanninis unverkennbare Rock n`Roll-Stimme in den Vordergrund stellen. Ihre Schwangerschaft mag dazu geführt haben, dass sich diesmal etwas mehr romantische Balladen eingeschlichen haben als fetzige Rock-Nummern.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.giannanannini.com

Gianna Nannini
Io e Te

Label: Sony Music, VÖ 11.02.2011

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Beitrag vom 11.02.2011

AVIVA-Redaktion