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Beitrag vom 31.07.2010
Zola Jesus - Stridulum II
Claire Horst
Beeindruckend ist es schon, dass sie erst 20 sein soll, diese Nika Roza Danilova. Sie steckt hinter dem Projekt Zola Jesus. Nicht nur ihr Alter erinnert an Anja Plaschg bzw Soap & Skin, die ...
... erst 17 war, als ihr erstes Album erschien.
Wie die Österreicherin verbindet auch die Amerikanerin "Zola Jesus" unterschiedliche musikalische Richtungen miteinander, wie sie unterscheidet sie nicht zwischen U- und E-Musik, sondern vermischt klassische Elemente mit elektronischer Instrumentierung.
Nika Roza Danilova wuchs in Wisconsin auf und brachte sich angeblich selber den Gesang von Arien bei. Ihre erste EP veröffentlichte sie mit 16. Mehr noch als die perfekt inszenierte Plaschg neigt Danilova zur großen Geste. Ihre Verbindung von Dark Wave und opernhaftem Gesang gelingt manchmal, wenn sie wie eine Wiedergängerin von Nico klingt, wirkt andernorts aber allürenhaft statt großartig.
Man will sie mögen, denn wenn selbst die grandiosen Fever Ray beschlossen haben, sich auf ihrer Tour von ihr begleiten zu lassen, kann sie doch nicht so schlecht sein. Und so lauert man auf die großen Augenblicke, die auch immer wieder aufscheinen. Ideen hat sie, doch statt "bestechender Popsongs mit eingängigen Melodien", wie es der Pressetext verspricht, ist oft nur Kitsch zu hören, der ihre Stimme ertränkt. Synthetische Geigen sind nicht immer erträglicher als reale.
AVIVA-Tipp: Bei ihrem Einfallsreichtum und ihrer Experimentierfreude wird Zola Jesus sicher noch von sich hören lassen. Zu hoffen ist aber, dass sie sich dann auf eines ihrer vielen musikalischen Interessen festlegt - guter Industrial Rock, guter Popgesang ist besser als ein Brei aus vielerlei.
Zola Jesus im Netz:
www.zolajesus.com
www.myspace.com/zolajesus
Zola Jesus
Stridulum II
Label: Souterrain Transmissions
VÖ: 23.08.10
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