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Beitrag vom 14.05.2010
Ellie Goulding - Lights
Lisa Erdmann
Als erfolgsversprechendste Newcomerin des Jahres 2010 gekürt, schoss Ellie Gouldings Debütalbum bereits im März auf Platz Eins der UK-Charts. Nun erscheint "Lights" auch in Deutschland - und will...
...mit reichlich Beats und poppigem Synthie-Sound auch hierzulande die Hitlisten stürmen.
Sie haben den Namen Ellie Goulding noch nie gehört? Dann wird es Zeit, denn schließlich sorgt die junge Britin derzeit für reichlich Aufsehen im Musikgeschäft. Ihren ersten Plattenvertrag gerade einmal ein halbes Jahr in der Tasche, räumte die 1986 in Hereford Geborene bei den Brit Awards im Februar dieses Jahres schon den "Critics` Choice Award" als vielversprechendste Newcomerin des Jahres ab und steht auch bei dem BBC-Ranking "Sound Of 2010" ganz oben auf der Liste.
So viel Lob erhöht natürlich auch den Leistungsdruck. Ob Ellie Goulding dem standhalten kann, bleibt nur zu hoffen, schließlich ist "Lights" - trotz einiger eher im Mainstream-Bereich vor sich hinplätschernder Tracks - ein durchaus hörbares Klang-Konzept für alle Electro-Pop-LiebhaberInnen. Auch wenn der von der Plattenfirma postulierte Vergleich mit Künstlerinnen wie Björk oder Dolores ORiordan deutlich hinkt, verbreitet das zarte Goldkehlchen der Britin doch eindeutig gute Laune und erinnert zwischen glitzernden Pop-Bässen und opulenten Synthesizern zuweilen sogar an den Disco-Sound der 19980er und 1990er Jahre.
Der Opener "Guns and Horses", der mit Akustikgitarre und Glockenspiel verzaubert, ist dabei einer der herausragenden Titel - vielleicht weil er noch handgemacht nach klassischer Indie-Manier klingt. Der elektro-überladene Chorus zerschlägt zwar diese Vorstellung, dem Song gelingt es aber dennoch, sommerliche Leichtigkeit zu versprühen. Auch die darauf folgende Singleauskopplung "Starry Eyed" hält anfangs noch Akustikgitarren bereit, die im Refrain von synthetischen Tonwerkzeugen abgelöst werden und den Track in einen tanzbaren Electro-Sound verwandeln.
Das Crossover-Experiment scheint zu glücken, auch der dritte Titel "This Love (Will Be Your Downfall)" klingt als euphorischer Dancepop, bei dem sich die von Produzent Fin Dow-Smith aka Starsmith für Goulding maßgeschneiderten Beats und Ping-Pong-Synthies bestens unter den süßlichen Gesang der 23-Jährigen Waliserin legen. Die liebliche Ballade "The Writer" holt das Glockenspiel des Openers zurück und schlägt als Ausgleich zu den vorherigen Titeln etwas ruhigere Töne an.
Die zweite Hälfte des Albums kann leider etwas weniger überzeugen. Das beatgetränkte "Whish I Stayed" ist die reinste Elektronik, welche Gouldings Stimme bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Die Titel "I´ll Hold my Breath" und "Salt Skin" hätten als Akustik-Versionen sicherlich einige Herzen gewonnen, in ihrer Synthesizer-Variante gehen sie leider als eher nebensächlich unter. Einzig "Your Biggest Mistake" kann die HörerInnen mit eingängiger Bridge und anfänglichem Indie-Sound noch einmal für sich gewinnen.
Ellie Goulding im Netz: www.ellie-goulding.de
AVIVA-Tipp: Ob Gouldings Debütalbum auf Grund der bedeutungsschweren Auszeichnungen in größter Eile entstanden ist, kann nur gemutmaßt werden. Fakt ist jedoch, dass "Lights" zwar insgesamt durchaus eine Gute-Laune-LP ist, der Hörerin aber als irgendwie unvollständig erscheint, als fehlten einige wichtige Titel, um den Longplayer dauerhaft aus der Mainstream-Masse herausheben zu können.
Ellie Goulding
Lights
Label: Universal Music, VÖ: Mai 2010
Weiterhören auf AVIVA-Berlin:
Dolores O Riordan – Are you listening