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Beitrag vom 21.04.2010
Sarah Blasko - As day follows night
Nadja Grintzewitsch
Hierzulande noch unbekannt, hat sich die Singer-Songwriterin auf dem 5. Kontinent bereits einen Namen gemacht: Australien wählte sie jüngst zur "Best female artist". Ihr weltweit drittes Album...
... ist eine äußerst hörenswerte Mischung aus Folkballaden und luftigem Pop. Geheimtipp!
Manche Sängerinnen, die heutzutage Berühmtheit erlangt haben, wurden ja bereits in der Schulzeit von ihren MusiklehrerInnen rigoros zur Schnecke gemacht. Bekanntestes Beispiel hierfür ist wohl Popikone Shakira, die es Gerüchten zufolge nicht einmal in den Schulchor schaffte. Begründung: Ihr unzufriedener Lehrer fand, sie klänge wie eine Ziege. Nun, die Kolumbianerin hat den internationalen Durchbruch trotzdem geschafft – und wir können nur hoffen, dass dies ihrer Leidensgenossin Sarah Blasko ebenfalls gelingt. Denn auch die gebürtige Australierin musste sich einen Satz anhören, der für sie im zarten Alter von acht Jahren niederschmetternd gewesen sein muss: "Young lady, you do not have a musical bone in your body!".
Dass besagte Musiklehrerin wohl ihren Beruf verfehlt oder einfach einen schlechten Tag gehabt haben dürfte, wird bereits nach den ersten Takten von Sarah Blaskos neuem Album deutlich. "As day follows night" ist zwar die erste Platte, die in Deutschland veröffentlicht wird, weltweit jedoch bereits die dritte. Sie nahm es in Stockholm auf und wurde hierbei von Produzent Björn Yttling unterstützt.
"Mir gefällt die Vorstellung, dass ein Album ein Abenteuer ist. Weit weg von Zuhause ist man offener für neue Ideen", beschreibt Blasko die Arbeit an ihrer neuen CD. "Überhaupt mag ich es lieber unbequem, setze mich unnötigen Schwierigkeiten aus. Wenn man zu selbstzufrieden ist, kann nichts Gutes dabei herauskommen."
Dieses sympathische Konzept scheint aufzugehen. Nur zehn Tage brauchten Blasko und Yttling, um das Album fertig zu stellen. 2009 gewann die 33-Jährige dann als "Best Female Artist" den australischen ARIA Award, "As day follows night" wurde für das beste Album des Jahres nominiert.
Das Ergebnis ist mehr als überzeugend. Blasko beweist auf der Platte für eine Singer-Songwriterin erstaunliche Vielseitigkeit, verwendet Blues- und Jazzelemente, mischt Popsongs mit Folk und wandelt mal auf verträumt-melancholischen, mal auf übermütig-fröhlichen Pfaden. Ähnlich abwechslungsreich gestaltet sich die Instrumentalisierung: Statt Gitarren, den wohl meist benutzten und gefürchtetsten Singer-SongwriterInnen-Werkzeugen, sind hier warme Streicherklänge zu hören, unterstützt von Percussion, Banjo und Kontrabass, ab und an sogar Blechbläser.
Blaskos Stimme hat absoluten Wiedererkennungswert, ihre Songs gehen sofort ins Ohr. Ein Beispiel ist die Debütsingle "We won´t run", die hierzulande am 19. März 2010 in den Plattenläden erschien. In ihr singt sie: "We won´t run / We can fight / All that keeps us up at night / There is far to go now / Let´s not waste a minute more / Of our lives". Positiv, hoffnungsvoll, lebensbejahend, wie ein Sonnenaufgang nach einer finsteren Nacht – so klingt das Album von Sarah Blasko, passend zum Titel.
AVIVA-Tipp: Tolles Album, tolle Debütsingle, tolle Frau. Sarah Blasko hat das Potential, auf dem deutschen Markt richtig groß rauszukommen. Zusätzliches Schmankerl: Die Australierin hat einen Hang zu skurrilen Musikvideos. Einfach mal bei You Tube "Planet New Year" oder "Bird on a Wire" eingeben und verblüffen lassen…
Sarah Blasko
As day follows night
Label: Dew Process / Universal, VÖ April 2010
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