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Beitrag vom 18.10.2014
J Moon - Melt
Chaleena Bienecke
Verträumte Melodien und eine Stimme, die unglaublich natürlich ist - die Italienerin Jessica Einaudi bezaubert nach "galactic boredom" mit "La Blanche Alchimie" mit ihrem ersten Soloalbum die ...
...HörerInnen und ebnet den Weg für eine erfolgreiche Solokarriere.
Einflüsse
Geboren wurde J Moon, die mit bürgerlichem Namen Jessica Einaudi heißt, in Milano, Italien. Seit ihrer frühesten Kindheit ist die Sängerin mit der Kunst vertraut, denn ihr Vater ist kein geringerer als Ludovico Einaudi - der erfolgreiche Komponist, der vor allem in Deutschland und Großbritannien durch seine Komposition von "Una Mattina", der Filmmusik zu "Ziemlich beste Freunde" bekannt geworden ist. Ludovico Einaudi ist nicht nur Vater und Mentor seiner Tochter sondern auch Produzent ihrer bisherigen Musik-Projekte. Unterstützt hat er sie bereits bei der Verwirklichung ihrer ersten zwei Alben mit Musikerkollegen Federico Albanese.
Unter dem Namen "La Blanche Alchimie" hat das Duo im Jahr 2012 mit Erfolg zwei Alben veröffentlicht und ist durch die USA, Russland und Europa getourt. Im Album "galactic boredom" harmonieren Einaudi und Albanese bereits sehr gut miteinander und es entsteht ein gelungenes Debüt. Im gleichen Jahr zieht Jessica Einaudi von Mailand nach Berlin, um im Anschluss ihr erstes Soloalbum zu entwickeln und aufzunehmen. Auch bei diesem Projekt wird sie von ihrem Kollegen Albanese an Bass, Gitarre und Klavier unterstützt.
Ihre Stimme ist ihr Lieblingsinstrument und während ihrer klassischen Gesangsausbildung nahm sie auch an dem in Deutschland konzipierten Lichtenberger Gesangs - und Stimmtraining teil. Diese Art des Stimmtrainings dient dazu, ein erweitertes Verständnis für die Beziehung zwischen Körper und Stimme zu entwickeln und so freier und mit größerem Stimmumfang singen zu können. Dieser Einklang ist rauszuhören, denn jeden ihrer Songs singt sie mit ruhiger Gelassenheit.
Berlin und die Kunst
Auf die Frage, warum Berlin und nicht Rom, Paris oder irgendeine andere Stadt antwortet Einaudi in einem Interview mit dem Rbb: "Diese Stadt steckt voller Inspirationen, ich arbeite sehr gerne hier" Und anscheinend stimuliert diese Stadt nicht nur ihre musikalische Ader, denn Einaudi hat neben der Musik noch eine zweite Leidenschaft - die Malerei.
Sie stellte ihre Werke bereits in der Berliner "Pop-up Art Gallery" und auf dem Schoeneweide Art Festival aus und gestaltete eine Solo-Ausstellung ihrer Bilder im "Oblomov" in Berlin Neukölln. Ihr Stil ist modern, abstrakt und minimalistisch und passt zu einer Stadt wie Berlin. Es ist ihr zu wünschen, dass ihre Arbeiten nach der erfolgreichen Veröffentlichung ihres Soloalbums "Melt" noch öfter in Galerien zu sehen sein werden.
"Melt"
Mit ehrlichen Texten, der Natürlichkeit der Melodien und Instrumente sticht das Album "Melt" mit seiner Unverfälschtheit heraus, frei von den Zwängen des Mainstream. Verschiedene musikalische Einflüsse, von traditionellem Folk bis zum experimentellen Electro-Trance und die Vermischung dieser Stile lässt das Album als etwas Besonderes erscheinen. Dieser Meinung ist auch das Label "Bosworth Music GmbH", bei der Einaudi den Vertrag unterschrieb. Die Songs wurden letztendlich im Overhear Studio aufgenommen, und von Francesco Donadello im Calyx Studio gemastert. Einige Lieder beinhalten Glaubensätze an die Liebe, andere an die Einsamkeit. In "The hidden Garden" singt J Moon über Dinge in uns, die verschlossen zu sein scheinen und darüber, wie einsam es macht, die Liebe nicht zulassen zu können.
"Someday out of the bubble of time
We will hang aroung
But you´re in front of me
And it´s so real
I would give you all I have
But it´s locked inside
Distance makes us lonely and insane
All this coldness burns my jaw"
Die Bässe in den Songs erinnern an einen ruhigen, gleichmäßigen Herzschlag, die Instrumente an Regentropfen, die nachts gegen das Fenster trommeln. Lyrics wie auch die aus dem Song "Poison" erzählen von Geschichten, die noch erfunden werden müssen, von Bildern, die wir uns noch vorstellen müssen. Wie der Titel des Albums schon verrät, können Realität und Fantasie miteinander verschmelzen, schauen, oder hören wir nur genau hin.
AVIVA-Tipp: Dieses Album ist wie eine Massage für die Seele. Die Songs verleiten zum Mitsummen und lassen den Alltag in unaufdringlichen, natürlichen Pastelltönen ein wenig bunter erscheinen.
J Moon
Melt
Label: Bosworth Music/Broken Silence, VÖ: 17.10.2014
J Moon im Netz
www.jmoonmusic.com und auf Facebook
J Moon und die Kunst
www.jessicaeinaudi.tumblr.com
"The hidden Garden" auf Youtube
www.youtube.de
Weiterhören auf AVIVA-Berlin:
La Blanche Alchimie - galactic boredom