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Beitrag vom 24.07.2014
Sia - 1000 Forms Of Fear
Clarissa Lempp
Eine blonde Perücke ist das Markenzeichen der australischen Sängerin Sia Furler. Nach "We Are Born" bringt sie auch mit ihrem neuen Album große Gefühle im avantgardistischen Popgewand auf die Bühne
"Wer ist eigentlich Sia?" fragen sich viele Musikinteressierte seit Jahren. Das liegt weniger an ihrem Werk, das immer wieder großes Lob von den Kritiken erhält, als an den raren medialen Auftritten der Musikerin. Die lässt sich bei öffentlichen Auftritten gerne von Herren oder Kindern vertreten, die mit der blonden Perücke als Sia-BotschafterInnen erkennbar werden. So auch im aktuellen Video der Singleauskoppelung "Chandelier" ihres neuen Albums "1000 Forms Of Fear". Darin tanzt sich ein Mädchen mit blonder Perücke, übrigens Star der Lifetime Reality-TV-Show Dancing Moms, die Seele aus dem Leib - und gibt damit das Thema des Albums wieder.
Als Sängerin wurde die aus Australien stammende Sia Furler im Trip-Hop Underground mit Formationen wie Crisp bekannt, später folgten internationale Erfolge mit der Ambient-Band Zero 7. Seit 2000 ist Sia vor allem solo unterwegs und das ebenfalls sehr erfolgreich. Ihre Songs waren schon in Filmen und US-Serien zu hören, wie im Finale von "Six Feet Under", und sie schrieb Hits für Megastars wie Rhianna und Beyoncé.
"1000 Forms Of Fear" knüpft an Sias vorangegangene Alben an, mit einer Mischung aus Elektro-Pop, großen Arrangements und immer wieder überraschender, stimmlicher Präsenz. "Chandelier" eröffnet das Album mit seinem treibenden Rhythmus explosionsartig. Wer dazu noch das bereits erwähnte Video gesehen hat, kann jetzt nicht mehr still sitzen. Mit dem zweiten Song wird es wieder ruhiger und so zieht sich ein energetisches Auf und Ab durch das Album, was keineswegs störend ist.
"Burn the Pages" flirtet mit Rockelementen und spielt wie "Free Animal", das eher elektro-lastig daherkommt, mit hymnenähnlichen Versatzstücken in der Komposition. Das klingt episch ohne in Kitsch zu verfallen. "Hostage" wiederum erinnert an die guten Gwen Stefanie-Songs. Ein Anspiel-Tipp ist "Fair Game", das zwischen zarten Streichern Platz für Sias kraftvollen, durchdringenden Gesang macht. Die Texte behandeln Ängste, Unsicherheiten, Begehrenswünsche und selbstverständlich auch die Liebe in all ihren Formen.
AVIVA-Tipp: "1000 Forms Of Fear" ist ein Energiebündel. Treibend setzt es die ganz große Pop-Geste um, ohne langweilig zu werden. Auch bei ihrem nun mehr fünften Album schafft die gefeierte Musikerin den Spagat zwischen Neues schaffen und sich selbst treu bleiben mit intelligentem und tanzbarem Songwriting.
Sia
1000 Forms Of Fear
Label: Monkey Puzzle Records
VÖ 04.07.2014
Sia im Netz: www.siamusic.net
Weiterhören auf AVIVA-Berlin:
Sia - Some People Have Real Problems
Sia – We Are Born