Paris Connection - feat. Brigitte, Imany, Berry, La Grande Sophie und Christine and the Queens - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Music



AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 27.08.2012


Paris Connection - feat. Brigitte, Imany, Berry, La Grande Sophie und Christine and the Queens
Susanne Schwarz

Die französische Musikbranche hat zurzeit vielversprechende Musikerinnen zu bieten. AVIVA-Berlin stellt sie vor: Zwischen Chanson, Rock und Elektro, zwischen französischer und englischer Sprache.




Ihr 25. Jubiläum feiert die Städtepartnerschaft Paris-Berlin dieses Jahr bereits, seit 1987 haben sich beide Städte Freundschaft und Zusammenarbeit auf die Fahnen geschrieben. Doch nicht nur ein politisch, sondern auch kulturell findet ein Austausch zwischen den Metropolen statt. Das hat sich das Tandem Paris-Berlin zur Aufgabe gemacht: Während Berliner KünstlerInnen mit ihren Bands, Theatergruppen, Solo-Projekten und vielem mehr innerhalb des Projekts in der französischen Hauptstadt unterwegs sind, kam die Pariser Bohème nach Berlin. So auch zur Paris Connection, einer Konzertveranstaltung, bei der 2012 fünf französische Musikerinnen live zu erleben sind – ein Überblick auf AVIVA-Berlin:


Christine and the Queens



Das Musikprojekt ist eine perfekt inszenierte One-Woman-Band. Die avantgardistische Künstlerin Christine besticht durch ihre androgyne Ausstrahlung und kombiniert gern Smoking mit knallrotem Lippenstift. Dazu kommen die Queens als ihre Fantasiekapelle. Nicht nur durch Kleidung, auch im Gesang wechselt Christine gern einmal die Persönlichkeit. So klingt ihre klare, helle Stimme manchmal sehr weich, dann wieder härter, ab und an sogar fast kindlich. Untermalt von melancholischem Electro verbreitet die Band eine faszinierende, fast geheimnisvolle Atmosphäre.
Dazu kommt der charmante französische Akzent der Sängerin, mit dem sie englischsprachige Lieder singt. Davon können die fünf Titel des neuen Albums der Band, Mac Abbey, überzeugen. Das Album überzeugt nicht nur musikalisch, sondern enthält auch wunderschönes Artwork.

Mac Abbey
Christine and the Queens

Christine and the Queens, erschienen Januar 2012

Mehr Infos auf www.christineandthequeens.com, Facebook, Twitter, Youtube und Myspace



Berry



Bereits 2009 begeisterte Berry mit ihrem Debutalbum Mademoiselle. Im April 2012 ist Nachschub eingetroffen: Les Passagers, 12 Lieder und ein Bonustrack. Der Künstlername der Sängerin leitet sich von der Landschaft Berry in Zentralfrankreich ab – urfranzösisch klingt auch die Musik der 34-Jährigen. Diese besteht nämlich hauptsächlich aus Chansons, von denen die meisten auch gut 40 Jahre alt sein und aus der Feder von Serge Gainsbourg stammen könnten. Berry ist allerdings nicht nur "retro" – sie gibt den Songs ihren eigenen, modernen Schliff mit Elementen aus Pop und auch Blues. Der zumeist französischsprachige Gesang variiert zwischen sehr melodischen nur zart gehauchten, die Stimmung irgendwo zwischen fröhlich-aufgeweckt, romantisch und nachdenklich. Les Passagers ist ein grandioses Album, das die Gedanken in Pariser Straßencafés, an Küsten des französischen Atlantiks und an die Strände der Côte d´Azur schweifen lässt.

Les Passagers
Berry

Casablanca, Mercury Group, erschienen April 2012

Mehr Infos auf www.casadeberry.com und Facebook

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Mademoiselle von Berry

Imany



Nadia Mladjao alias Imany wurde in Frankreich geboren und wuchs in einem Vorort von Paris auf. Sie träumte schon mit sechs Jahren von einer Laufbahn als Sängerin. Seit ihrem zehnten Lebensjahr besuchte sie eine Militärschule, in der sie Mitglied des Chors war. Mit 19 Jahren zog sie für sieben Jahre nach New York, wo sie neben ihrer Tätigkeit als Model auch Sängerin einer eigenen Band war. Zurück in Frankreich startete sie ihr Solo-Projekt Imany, in dem sie – um den Einfluss ihrer New Yorker Jahre zu betonen – englischsprachige Texte auf Soul- und Popmusik singt. Inhaltlich orientiert sich das Debutalbum Imanys, The Shape of a Broken Heart, einerseits an persönlichen Themen wie Liebe, Freundschaft, Erinnerung und Hoffnung und greift andererseits Themen auf, die ihre franko-afrikanischen Wurzeln betonen:

"Africa, has the shape of a broken heart
and the heart of a broken land

Fell from heaven
straight to hell
now your children are missing"


The Shape of a Broken Heart
Imany

B1 Recordings, erschienen Juni 2012

Mehr Infos auf www.imanymusic.com, Facebook und Youtube

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The Shape of a Broken Heart von Imany


Brigitte



Brigitte – so nennen sich Aurélie Saada und Sylvie Hoarau. Der Bandname soll einerseits an die großen französischen Chansonières Brigitte Bardot und Brigitte Fontaine erinnern, andererseits aber auch symbolisch für die ganz "normale" französische Frau stehen. Der musikalische Durchbruch für Brigitte kam mit ihrer Coverversion des NTM-Rapsongs Ma Benz, die sie für ein Vintage Erotik Festival aufgenommen hatten. Ihr Debutalbum Et vous, tu m´aimes? ist ein bunter Mix aus typisch französischen Chansons und Pop, Rock, Soul oder wonach den beiden Brigittes eben gerade zumute war: Das merkt die Hörerin – das Album klingt sehr impulsiv und vielseitig. Die Texte des Duos werden prinzipiell auf französisch verfasst. Nur einmal haben die beiden auf zahlreiche Anfragen reagiert und ein englisches Lied geschrieben – und selbst dabei Wortwendungen ihrer Muttersprache spielerisch eins zu eins ins Englische übersetzt, um humoristisch damit umzugehen, dass Englisch nunmal eigentlich nicht ihre Leib- und Magensprache ist.

Mehr Infos auf www.brigittedefrance.tumblr.com und Facebook

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Et vous, tu m´aimes?
AVIVA-Interview with Brigitte

La Grande Sophie



La Grande Sophie heißt eigentlich Sophie Huriaux. Ihr Künstlername beschreibt ihre Musik bereits: Die Sängerin mag es klanglich gern ganz groß – voll und laut durch schrammelige Gitarren und dominante Drums. Begonnen hat sie ihre Karriere Mitte der 90er Jahre mit Auftritten in den Bars von Marseille, später zog sie nach Paris. Im Februar ist ihr sechstes Album La place du fantôme erschienen. Dessen Sound ist gitarrenlastig und reicht von schweren Rock-Songs wie Bye bye etc. bis zu akustisch gezupften Balladen wie Suzanne. Auch elektronische Einflüsse sind durch den Einsatz von Synthesizern immer wieder zu erkennen. La Grande Sophie bleibt in ihrem neuen Album bei einer melancholisch-nachdenklichen Stimmung, dennoch wirkt La place du fantôme nie nur einseitig.

La place du fantôme
La Grande Sophie

Polydor, erschienen Februar 2012

Mehr Infos auf www.lagrandesophie.com.fr und www.lagrandesophie.com.fr


Die Paris Connection fand am 6. September 2012 im Kreuzberger Lido in Berlin statt.

Das Kesselhaust hat seit 2004 in Zusammenarbeit mit bureauexport/Institut français französische KünstlerInnen auf der Berlin Music Week präsentiert – mit von der Partie waren auch schon musikalische SenkrechtstarterInnen wie die Sängerin ZAZ im Jahr 2010. Da die Music Week sich nun zentralisiert in Friedrichshain-Kreuzberg abspielt, geht das Kesselhaus in diesem Jahr auf Tour, um talentierten französischen KünstlerInnen weiterhin eine exklusive Plattform in Berlin zu bieten.
Entstanden ist die Paris Connection.

Mehr Infos unter: www.tandemparisberlin.com und www.paris-berlin25.com


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Beitrag vom 27.08.2012

AVIVA-Redaktion