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Beitrag vom 23.05.2012
Seeker Lover Keeper - Seeker Lover Keeper
Lisa Erdmann
Als musikalische Singles sind diese drei Australierinnen schon seit Jahren erfolgreich unterwegs, nun wollen sie auch als Singer-Songwriterinnen-Trio ihre HörerInnen erobern. Das Ergebnis: ...
... Platinstatus!
Sarah Blasko, Sally Seltmann und Holly Throsby sind alle von der Kritik gefeierte, preisgekrönte Songwriterinnen. Doch nach einigen Jahren als Solo-Künstlerinnen erwachte in den drei Frauen der Wunsch nach einem gemeinsamen Projekt und so trafen sich die musikalischen Schwestern erstmals in 2011 in New York, um mit namenreicher Unterstützung ein Album aufzunehmen.
Das mit "Seeker Lover Keeper" betitelte Abenteuer enthält insgesamt zwölf Songs. Im Stil einer echten Band steuerte jede der Musikerinnen vier Titel bei, die dann von den anderen Sängerinnen mit Vocals ausgestattet wurden. Zum akustischen Einheitsbrei verschmelzen Blasko, Seltmann und Throsby glücklicherweise dennoch nicht. "Seeker Lover Keeper" kombiniert vielmehr die drei Charaktere zu einem äußerst charmanten Ganzen, bei dem Seltmanns träumerischer Pop, Throsbys verletzlich-zerbrechlicher Folk und auch Blaskos eindringlicher Akustik-Pop hörbar erhalten bleiben.
In nur zwei Wochen nahmen die drei Songwriterinnen ihr gemeinsames Debut auf, bei welchem jede mal die Frontfrau, mal die Background-Vocals oder auch mal das Piano spielt. Die Frage, welche der drei nun eher Seeker, welche mehr Lover und welche mehr Keeper ist, bleibt (vielleicht gerade wegen der wechselnden Rollenverteilung) offen. Klar ist jedoch, dass sich das Ergebnis, auch dank Jim White (Cat Power) am Schlagzeug, Shahzad Ismaily (Martha Wainwright) an Bass und Gitarre und Victor Van Vugt (PJ Harvey, Beth Orton) als Co-Produzent, durchaus hören lassen kann. Verträumter Songwriterinnen-Pop zwischen Liebe(skummer), Resignation und Hoffnung.
Eröffnet wird das Bandexperiment mit Blaskos zartem, nur von einem Hauch Akustik-Gitarre und leisen Backing Vocals getragene "Bring Me Back". Hört frau weiter, fällt der Opener in die Schublade des Unterstatements, denn schon der zweite Titel "Light All My Lights", diesmal aus Holly Throsbys Feder, hat dank Clapping, Drums, Lyrics und dem zuckersüßen Chorus "Oh won`t you come, won`t you light all my lights?" eindeutig mehr Gehalt und Überzeugungskraft.
Absolutes Highlight des Longplayers bleibt jedoch eindeutig Seltmanns erster Titel "Even Though I`m A Woman". Wenn Holly Throsby kindlich-fragil, angetrieben von Seltmanns bestimmendem Pianospiel, die Zeilen "I`d be lying if I did not say I love you more when I`m missing you, it`s why I`m always away" singt, scheint die Hörerin sofort ertappt, auch schon mal so gefühlt zu haben. Auch Throsbys Song "Rely On Me" geht dank Blaskos Gesang, Synthies, elektronischen Keyboard-Klängen und trotz sparsamer Lyrics leicht ins Ohr. Ein Intermezzo mit Blues und Folk verbringen die drei Künstlerinnen schließlich beim rhythmischen "Theme I", mit dem sie ihren Bandnamen folgendermaßen besingen: "You`ll never be alone, your heart it has a home if you`re a seeker, a lover and a keeper". Wirklich gemeinsam singen die Australierinnen erst beim finalen "Rest Your Head On My Schoulder" - ein zerbrechliches, unschuldiges und sehr reines Liebeslied, das einen gelungenen Album-Abschluss bildet.
AVIVA-Tipp: Einzeln betrachtet sind sie drei der erfolgreichsten und innovativsten Musikerinnen Australiens, gemeinsam legen Sarah Blasko, Sally Seltmann und Holly Throsby mit "Seeker Lover Keeper" ein Debütalbum vor, bei dem jedes Lied auf einer Wolke der kombinierten Stimmen liegt. Dieser Longplayer ist der Beginn einer wunderbaren (musikalischen) Freundschaft, die auf viele Nachfolgeralben hoffen lässt.
Seeker Lover Keeper im Netz: www.seekerloverkeeper.com
Seeker Lover Keeper
Seeker Lover Keeper
Label: Dramatico / Rough Trade, VÖ: Mai 2012
Weiterhören auf AVIVA-Berlin:
Sarah Blasko - As Day Follows Night
Sarah Blasko - Cinema Songs