Roberta Flack - Let It Be Roberta: Roberta Flack Sings The Beatles - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Music



AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 13.04.2012


Roberta Flack - Let It Be Roberta: Roberta Flack Sings The Beatles
Annika Hüttmann

Die berühmte Sängerin weiß, wie es ist, gecovert zu werden. Ihre großen Hits wie "First Time Ever I Saw Your Face" oder "Killing Me Softly" wurden von mehr als einmal von anderen...




...KünstlerInnen neu interpretiert. Auf diesem Album covert die 75 jährige nun selbst - und zwar niemand geringeren als die Beatles. Sie präsentiert zwölf Songs der Fab Four auf eine Art, an der sich wahrscheinlich die Geister scheiden werden.

Wer die Beatles singt, kann viel falsch machen. Die Originalsongs sind so bekannt und auch heute noch so präsent, dass sie nicht durch eine Re-Interpretation ins Gedächtnis gerufen werden müssen. Modernisieren muss mensch sie eigentlich auch nicht, da sie immer noch genau so gut funktionieren wie vor 50 Jahren. Wer die Beatles singt, läuft also Gefahr, etwas ziemlich Überflüssiges zu produzieren.
In diese Falle tappt Roberta Flack nicht.
Sie schreckt nicht davor zurück, manche der Lieder radikal zu ändern - George Harrisons "Isn´t It A Pity" bekommt eine andere Melodie und auch die meisten anderen Songs erinnern durch das Arrangement, die Produktion und nicht zuletzt dank Roberta Flacks immer noch großartiger Stimme nur noch entfernt an die Originale. Disco-Beats, Samples, R&B-Einflüsse oder bluesige Pianoversionen sorgen dafür, dass das Album nicht wie ein einfaches Cover-Album klingt, sondern wie ein eigenständiges Werk der großen Künstlerin.

Dennoch wird es manchen sicher schwer fallen, die Beatles-Versionen der Songs beim Hören aus dem Kopf zu bekommen. Manchen eingefleischten Fans der Pilzköpfe wird dieses Album sicher nicht gefallen. Ursprünglich einfache, eingängige Popsongs wirken durch die neue Produktion bombastischer und zum Teil weniger zeitlos. Mensch kann den Produzenten der viermaligen Grammy-Gewinnerin, darunter Sherrod Barnes, der auch mit Angie Stone oder Beyonce gearbeitet hat, vorwerfen, etwas viel modernisiert und ausprobiert zu haben. Eigentlich reichen ein Klavier und Roberta Flacks Stimme um etwas Großes entstehen zu lassen. Das zeigt der eindeutig beste Song des Albums, eine Live-Aufnahme von 1972, in der sie "Here There And Everywhere" singt und dazu Klavier spielt. Dieselbe emotionale Intensität erreicht sie auf keinem anderen der Songs.

Es gibt aber durchaus Gründe, Flacks erstes Album seit mehr als 8 Jahren zu lieben. Ihre Versionen von "Oh Darling" und "Hey Jude" sind das beste Beispiel dafür, wie es der Künstlerin stellenweise gelingt, die Beatles vielleicht sogar zu übertreffen. Nicht umsonst gaben sowohl Yoko Ono als auch Paul McCartney diesem Album ihren Segen. Roberta Flack präsentiert ganz eigene Versionen der berühmten Lieder und lässt sich nicht davon einschüchtern, dass einige von ihnen zu den bekanntesten der Welt gehören. Warum sollte eine so große Sängerin, wie sie es ist, das auch tun? Was mensch von diesem Album hält, ist eindeutig Geschmacksache. Unbedingt anhören und selbst entscheiden!

Roberta Flack im Netz: www.robertaflack.com

AVIVA-Tipp: Im Booklet schreibt Yoko Ono:"With this collection, Roberta is adding a woman´s voice of fun and joy and, again, making people realize how universal these songs are." Es macht Spaß, zuzuhören, wie Roberta Flack die Beatles interpretiert, denn wer hätte gedacht, dass "The Long And Winding Road" auch als R´n´B-Ballade funktioniert? Ihre Versionen der Lieder sind unterschiedlich gut, aber insgesamt überzeugt das Album und wirft ein neues Licht auf Songs, die fast jedeR kennt.

Roberta Flack
Let It Be Roberta: Roberta Flack Sings The Beatles

Label: 429 Records/Membran/Sony Music
VÖ: 20.04.2012

Weiterhören auf AVIVA-Berlin:

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Beitrag vom 13.04.2012

Annika Hüttmann