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Beitrag vom 25.11.2007
The Raveonettes – Lust, Lust, Lust
Tatjana Zilg
Stürmisch, wild und melodiös: Ihr Sound klingt nach New York oder Los Angeles. Aber das Duo, bestehend aus Sune Rose Wagner und Sharin Foo, kommt nicht aus dem Land der unendlichen ...
... Möglichkeiten, sondern aus unserem Nachbarland Dänemark.
Wenn sich Zwei zum Musikmachen zusammentun, ohne eine ganze Band um sich herum einzuberufen, entsteht oft ein ganz besonderes Spannungsfeld. Viele Duos, die mit einer einzigartigen Ausstrahlung begeistern, gehören zu den beliebtesten Acts in ihrer jeweiligen Ausrichtung: Da wären The Knife mit ihrem Dark Electro, Mates Of States mit Indie Electro Pop und die legendären White Stripes, minimalistisch und wahnsinnig gut nur mit Schlagzeug, Gesang und E-Gitarre.
Sune Rose Wagner und Sharin Foo wandeln auf den Pfaden der White Stripes und legen noch einige dunkle und glamouröse Schleier um ihre explosiven Soundgewitter.
Begonnen hat die persönliche Bandgeschichte in Los Angeles, weit weg von ihrer Heimatstadt mit den konträren Attraktionen der weltberühmten Meerjungfrau, dem Vergnügungspark Tivoli und dem Freistaat Christiana. Sune schrieb in der kalifornischen Küstenstadt seine ersten Songs, die er zunächst mit einer anderen Band vertonte. Wenig später gründete er gemeinsam mit Sharin The Raveonettes. Zurück auf der europäischen Halbinsel waren sie bereit für die ersten Studioaufnahmen. In nur kurzer Zeit war die EP "Whip It On" eingespielt, die 2002 veröffentlicht wurde. Es folgten Tourneen in Europa und in den USA, für die sie sich – anders als die meisten ihrer Duo-KollegInnen – weitere MusikerInnen für Schlagzeug & Co. mit auf die Bühne holten. Der Major Deal stellte sich überraschend schnell ein. Ihr Debut "Chain Gang Of Love" erschien unter dem Dach von Sony. Die temperamentvollen Songs, sehr rockig, mit Nu Country Flair verwoben, perfekt für den Soundtrack eines Dark Noir Filmes, zogen Musikpresse und Publikum in den Bann. 2005 konnten sie ihre Bekanntheit als Support Act von Depeche Mode auf einer US-Tour erweitern. Im selben Jahr legten sie mit "Pretty In Black" ihr zweites Album vor, das aber gegenüber dem stürmischen Sound der Anfangsjahre etwas gemäßigt daherkam.
Wieder gut machen sie das zu 100 % mit ihrer neuen Scheibe "Lust, Lust, Lust". Wie der Albumtitel es schon verheißt: Schnell, einhüllend und betörend dringen die 12 Songs ins Ohr, mit sich überschlagenden Soundgewittern, die an Jesus & The Mary Chain erinnern, aber nie zu chaotisch und verwirrend werden. Klare Melodien und fesselnde Basslinien durchbrechen immer wieder die E-Gitarren-Dissonanzen und geben ausreichend Struktur. Zudem sind sie zu Fierce Panda, dem Londoner Indie-Label mit dem australischen Bär als Markenzeichen, gewechselt.
Ihre beeindruckende My Space -Favoriten-Liste umfasst Namen wie "The Clash, The Cramps, My Bloody Valentine, David Bowie, Sonic Youth and The Velvet Underground". Das Esprit dieser Musik-Heroen überträgt sich gekonnt in den The Raveonettes - Songs unter denen sich einige samtig-dunkle, melodramatisch schöne Perlen auftun. Die Titel, die alle mit dem Motiv der Lust spielen, verfeinern die Wirkung noch um einige wesentliche Nuancen: Da erklingen "Hallucinatios", "Black Satin", "Expelled From Love", "You Want The Candy", "Sad Transmission" und "The Beat Dies".
AVIVA-Tipp: Unter die Haut gehende Wechselgesänge, korrespondierend mit Melodien, die überraschen, aber zugleich eingängig sind, getragen von zwei charismatischen HauptakteurInnen, die live mit einer Mischung aus Coolness und New Yorker No Wave – Charme überzeugen.
The Raveonettes
Lust Lust Lust
Label: Fierce Panda, Cargo Records, VÖ November 2007
Die Band im Web: www.theraveonettes.com