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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 05.10.2007


Rework - Pleasure is Pretty
Silvy Pommerenke

Minimal-Elektro trifft auf Punk-Beats. Die Stuttgarter Band Rework hat ein avantgardistisches Synthie-Album herausgebracht und lebt von dem Geständnis ihrer Sängerin, die sich als Rampensau sieht.




Für kleinere öffentliche Skandale ist sie gern zu haben, verwüstete Hotelzimmer sind keine Seltenheit, und dafür steht wohl auch symbolisch ihr aufgeschrammtes Knie im CD-Booklet.

Die erneut zum Trio geschrumpfte Band hatte ihre Gründungsphase bereits im Jahr 2000. Damals holten Daniel Varga und Michel Kuebler – beide aus Stuttgart mit ungarischen Wurzeln - die Französin Laetitia mit ins Boot und drei Jahre später zusätzlich, ebenfalls aus Frankreich, Caro. In dieser Formation veröffentlichten sie einige EPs und den Longplayer "Fall Right Now", der eine "Mischung aus knochigen Clubtunes und soft-housigen Minimalballaden" darstellte. Der CD-Titel kam allerdings einer self-fulfilling prophecy gleich, denn beide Frauen verließen die Band, und die Musiker mussten sich nach einer neuen Sängerin umsehen. Bald war das "super charming vox girl" Sascha Sedgehog gefunden, und auch wenn sie keine Französin ist, so spielte sie wenigstens in der französischen Beat-Punkband "Les Quitriche" mit.

Das "psych doll" bringt neuen Wind in die Band, und man hört die punkigen Anleihen deutlich heraus. Während das vorhergehende Album sehr eingängig klang, ist "Pleasure is Pretty" wesentlich härter geworden. Zwar stehen auch hier die elektronischen Klänge im Vordergrund, aber es wird auch öfters zur Gitarre gegriffen. Die gemeinsame Leidenschaft zu Velvet Underground - vor allem Saschas Verehrung von Nico - ist dem Album unschwer anzuhören. Die Jungs sind dabei für die Produktion zuständig, während Sascha die Texte schreibt und an den unterkühlten Melodien feilt.

Weiterhören: Rhythm King and her Friends und Ladytron

Rework im Netz: www.myspace.com/wannarework und www.wanna-rework.de

AVIVA-Tipp: Für alle Minimal-Elektro LiebhaberInnen, die einen Hang zu schrägen Tönen haben. Rework klingt nach einer Weiterführung von Velvet Underground, und die Drei machen eine große Verbeugung vor Nico: Düstere Synthieklänge mit einer noch düsteren Stimme.

Rework
Pleasure is Pretty

Label: Pavlek Records / Hausmusik, VÖ Oktober 2007


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Beitrag vom 05.10.2007

Silvy Pommerenke