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Beitrag vom 10.08.2007
Robyn
Silvy Pommerenke
Robyn, alias Robin Miriam Carlsson, war auf dem besten Weg Schwedens Antwort auf Britney Spears (oder wie diese geklonten Sängerinnen sonst noch so heißen) zu werden. Sie erhielt bereits als...
...Teenagerin einen Majordeal bei BMG und hatte 1997 einen Riesenhit mit "Show me love".Dieser Song ist auf ihrem Debutalbum
"Robyn Is Here" enthalten, auf dem sie ein bisschen nach Pink! aussieht (wunderschön also!) und wie eine schwarze Soulsängerin klingt. Auf ihrem dritten Album
"Don`t Stop the Music" von 2003 – sie hatte bereits ihr Plattenlabel gewechselt - metamorphosierte sie in Richtung hochgradigem Mainstream: Massenware, austauschbar, konturlos. Das fand die Künstlerin auch, und litt zusehends unter den Konzessionen, die sie dem Label gegenüber zugestehen musste. Kurzerhand entschloss sie sich, keine Kompromisse mehr einzugehen, kündigte ihren Vertrag und gründete 2005 ihr eigenes Plattenlabel
"Konichiwa Records". Im selben Jahr noch nahm sie ihren ersten selbstproduzierten Longplayer für den schwedischen Markt auf, der in diesem August mit peppigerem Coverbild auch auf dem deutschen und britischen Markt erscheint. Sie hat erneut eine Metamorphose durchgemacht, denn jetzt sieht sie aus wie eine Kreuzung aus Andy Warhol und Anne Clark und hat (musikalisch) endlich zu sich selbst gefunden. Die Platte ist eine
Elektro-Pop-HipHop-Melange, die wunderbar eigenwillig mal in die Gehörgänge ("With every heartbeat"), schwer über die Zunge ("Konichiwa Bites") oder einfach nur in die Beine geht ("Should have known"). Auch zwei schwermütige Balladen dürfen nicht fehlen ("Eclipse"), die sogar Analogien zu Kate Bush erlauben ("Any time you like").
Der Auslöser, ein eigenes Label zu gründen, lag vor allem daran, dass ihr Song
"Who`s that girl" (der so gar nichts mit dem ehemaligen Eurythmics Stück zu tun hat) von ihrer ehemaligen Plattenfirma schlichtweg abgelehnt wurde. Daraufhin kaufte sich die heute 28-jährige frei und hatte dabei die schwedische Band "The Knifes" zum Vorbild, die mit "Deep Cuts" ebenfalls ein beeindruckendes Pop-Album selbstproduziert hingelegt hatten.
Alles in allem ist die Stockholmerin, die im Sternzeichen des Zwillings geboren wurde, eine sehr vielfältige Persönlichkeit. Ihr musikalische Spannweite ist groß, sie lässt sich nicht (mehr) von großen Plattenlabels beeindrucken, macht witzige und kreative Music-Clips ("Konichiwa Bites") und schert sich einen Teufel um Konventionen. Starke Frauen braucht das Land!
Weiterhören: Peaches und
Lady SovereignRobyn im Netz: www.robyn.comAVIVA-Tipp: Die blonde Schwedin hat ein sehr buntes und witziges Album abgemischt. Zu hören ist viel Elektro, Pop und manchmal auch Einschläge in Richtung Singer- Songwriting. Peppig, mit viel Drive und Esprit!
Robyn
(the Album)Label: Konichiwa Records / Ministry of Sound, VÖ August 2007
EAN: 4029758817391