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Beitrag vom 20.10.2020
Wir haben uns lange nicht gesehen. Kunst der Verlorenen Generation. Sammlung Böhme
Sharon Adler
Seit mehr als zwanzig Jahren sammelt Prof. Dr. Heinz R. Böhme Kunst von verfemten und weitgehend vergessenen Künstler_innen aus der Zeit 1920 bis 1945. Unter den Verfolgten, Entrechteten, Enteigneten waren viele jüdische Kunstschaffende. Sie wurden ins Exil oder in den Untergrund gezwungen, sie begingen Selbstmord oder wurden ermordet. Seit 2017 macht der Privatsammler die von den Nationalsozialisten als "entartet" diffamierten Werke in seinem Museum "Kunst der Verlorenen Generation" in Salzburg für die Öffentlichkeit zugänglich. Unter dem Titel "Zur falschen Zeit am falschen Ort" präsentiert das Haus bis Sommer 2021 seine dritte Ausstellung.
Im Gespräch mit der Kunsthistorikerin und Kulturmanagerin Gerda Ridler, das dem Buch vorangestellt ist, beschreibt der Sammler und Museumsgründer Prof. Dr. Heinz R. Böhme seine Motivation "Diese Künstler der Verlorenen Generation, die "Entarteten" und "Verfemten" sollen die gebührende Anerkennung erhalten, die ihnen zu Lebzeiten verwehrt wurde".
Interessant in dem Kontext ist es für die Leser_innen daher auch, zu erfahren, wann und wodurch seine Sammlerleidenschaft ihren Anfang nahm. Heinz R. Böhme, geboren 1932 in Leipzig, studierte Medizin und praktizierte später als Facharzt für Physiologie und als Facharzt für Innere Medizin, fand beim Ausmisten einen Ausstellungskatalog des Impressionisten Ludwig Jonas (1887–1942), den er 1984 bei einem Besuch in der Galerie Bredow in Berlin mitgenommen hatte.
Ludwig Jonas, der zu den bedeutendsten Berliner Impressionist_innen der 1920er-Jahre zählte, und überlebte indem er nach Palästina flüchten konnte, ist heute weitestgehend vergessen.
Insgesamt mehr als 21 000 Kunstwerke von 1400 Künstlerinnen und Künstlern wurden aus öffentlichen Museen beschlagnahmt und entfernt. Diesen blinden Fleck, die Unsichtbarkeit und den unwiederbringlichen Verlust will der Sammler mit seiner Initiative füllen.
"Die Idee, meine Privatsammlung in einem Museum für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen wird von mehreren Gründen getragen. Ich möchte die bewegende Geschichte der Menschen hinter diesen Bildern erzählen."
Geprägt wurde der Begriff der "Verlorenen Generation" vom Kunsthistoriker Rainer Zimmermann (1920-2009) in seinem 1980 erschienen Buch "Die Kunst der verschollenen Generation. Deutsche Malerei des Expressiven Realismus von 1925–1975". Mit der "Verschollenen" oder "Verlorenen" Generation zog er eine direkte Parallele zum Begriff "Lost Generation", den Hannah Arendt (1906-1975) und Gertrude Stein (1874-1946) für die US-amerikanische Schriftsteller_innengeneration der 1920er-Jahre geprägt haben.
Die Publikation spürt auf 272 Seiten und mittels 300 großformatigen Abbildungen den Schicksalen und Lebenswerken dieser nahezu vergessenen Generation von Malerinnen und Malern nach und ermöglicht damit einer breiten Öffentlichkeit, diese wegweisenden künstlerischen Positionen und deren Schöpfer_innen wiederzuentdecken.
25 Prozent der Kunstwerke der Sammlung Böhme stammen von Künstlerinnen.
Erweitert wurde der Katalog um eine kunsthistorische sowie zeitgeschichtliche Betrachtung "Zwischen Grenzen, Abgründen und Vergessen" von Prof. Robert Streibel sowie um einen umfassenden Beitrag von Gerda Ridler zur Sammlung Böhme und dem Stand der Forschung. Ausführliche und sorgfältig recherchierte Biografien sowie ein übersichtliches Bestandsverzeichnis der über 350 Werke umfassenden Sammlung dokumentieren den künstlerischen Reichtum der von den Nazis verfemten und als "entartet" diffamierten Künstlerinnen und Künstler.
Sie alle wurden unter dem nationalsozialistischen Regime durch drastische Restriktionen ihres Schaffens und Arbeitsmöglichkeiten durch Mal- und Ausstellungsverbote beraubt. Auch der Erwerb von Malutensilien wurde ihnen untersagt. Dieser Band macht die Schönheit, aber auch den Verlust sichtbar.
Unter den Künstlerinnen & Künstlern sind entgegen dem sonst vorwiegend eher geringen Anteil überproportional viele Frauen vertreten, darunter:
Marianne Brandt (1893-1983), Carla Brill (1906-1994), Julie Wolfthorn (1864-1944), Hilde Goldschmidt (1897-1980), Hilde Hamann (1898-1987), Sabine Lepsius (1864-1942), Annot Jacobi (1894-1981), Jenny Wiegmann-Mucchi (1895-1969), Ottilie Wollmann (1882-1944), Augusta von Zitzewitz (1880-1960), Else Berg (1877-1942), Alice Haarburger (1891-1942), Paula Gans (1883-1941), Marta Hegemann (1894-1970), Lore Feldberg-Eber (1895-1966), Katharina Heise (1891-1964), Marianne Herberg (1901-1991), Clara Ewald-Weinhold (1903-1999), Hanna Bekker vom Rath (1893-1983), Grete Csaki-Copony (1893-1990), Luise Deicher (1891-1973), Paula Wimmer (1876-1971), Ursula Vehrigs (1893-1972), Hertha Spielberg (1890-1977), Elisabeth Ronget-Bohm (1896 oder 1899-1962 oder 1980), Alice Michaelis (1875-1943), Anna Krüger (1882-1978), Julie Hochsinger (1875-1941), Charlotte Berend-Corinth (1880-1967), Käthe Loewenthal (1877-1942), Lene Schneider-Kainer (1885-1971) und Felka Platek (1899-1944).
Prüfung der Provenienzen
Trotz dieser herausragenden Initiative des Privatsammlers, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Werke der Künstlerinnen & Künstler der Vergessenheit zu entreißen, stellt sich unweigerlich die Frage nach den Provenienzen der in der Sammlung vertretenen Werke. Ob bzw. welche Werke aus ehemals jüdischem und "NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter" ("NS-Raubkunst") stammen, beantwortet der Sammler in seinem Vorwort und im Gespräch mit Gerda Ridler wie folgt: "Die Prüfung der Provenienz gestaltet sich meist als schwierig, sie ist für mich aber sehr wichtig. Zunächst bin ich auf die Angabe des Verkäufers wie beispielsweise die Informationen eines Auktionshauses angewiesen, bei denen ich gezielt nachfrage, aber nicht immer ausreichend informiert werde. (…)."
Das verwundert nicht. Vertreter_innen der Conference on Jewish Material Claims Against Germany fordern seit Jahrzehnten einen "Ehrenkodex" für den Handel, und dass Privatpersonen wie Kunsthändler_innen und Auktionshäuser die Provenienzen ihrer Sammlungen bzw. Ankäufe überprüfen müssen. Trotz der mehrfach überarbeiteten "Washingtoner Erklärung" (Grundsätze der Washingtoner Konferenz in Bezug auf Kunstwerke, die von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurden) existiert bis heute keine bindende Vereinbarung, weswegen sich vor allem Auktionshäuser in den allermeisten Fällen nicht ausreichend um eine Rückgabe an die rechtmäßigen Erb_innen bzw. deren Nachfahr_innen bemühen. Ihnen geht es weniger um den finanziellen Ausgleich als um späte Gerechtigkeit. Ein noch intensiverer und besonders öffentlicher Umgang mit möglichen Provenienzen besonders mit Sicht auf von den Nazis enteignete und in vielen Fällen ermordete ehemals jüdische Eigentümerinnen und Eigentümer ist daher wünschenswert von allen Menschen, die im Kunstbetrieb aktiv sind.
Ausstellungen im Museum Kunst der Verlorenen Generation
Seit Oktober 2017 präsentiert der Kunstsammler Prof. Dr. Heinz R. Böhme in seinem Privatmuseum in der Salzburger Altstadt in der Sigmund-Haffner-Gasse seine außergewöhnliche Sammlung.
Gezeigt wurde vom 19. Oktober 2017 - 3. März 2019 die Ausstellung "Wir haben uns lange nicht gesehen. Die Sammlung Böhme". Ausgestellt waren mehr als dreihundert Ölbilder. Die Ausstellung unter dem Titel "Wir haben euch nicht vergessen!" war vom 10. April 2019 - Sommer 2020 zu sehen. Unter dem Titel "Zur falschen Zeit am falschen Ort" präsentiert das Haus ab dem 30. Juli 2020 bis Sommer 2021 pünktlich zu den 100. Salzburger Festspielen nun seine dritte Ausstellung.
AVIVA-Tipp: Der Band sowie die Ausstellung stellt eine würdige (Wieder)Entdeckung zu Unrecht vergessener und verfemter Künstlerinnen und Künstler der "Verlorenen Generation" dar. Ohne Frage gebührt dem Privatsammler und Museumsgründer Prof. Dr. Heinz R. Böhme, der mit akribischen Recherchen lange vergessene und verschollene Werke mit seiner Sammlung und seinem Privatmuseum der Öffentlichkeit zugänglich macht, großer Dank.
Durch die mediale Aufmerksamkeit, die dieser Sammlung zuteil wird, eröffnet sich auch eine Möglichkeit, das Publikum für das Schicksal der Künstlerinnen und Künstler und die schwierige Recherche zur Herkunft der Kunstwerke zu sensibilisieren.
Wir haben uns lange nicht gesehen.
Kunst der Verlorenen Generation. Sammlung Böhme
Hg. Heinz R. Böhme
Titel der englischsprachigen Ausgabe: We Haven´t Seen Each Other For So Long. Art of the Lost Generation. The Böhme Collection
Beiträge von: H. R. Böhme, G. Ridler, R. Streibel
Mit einem Geleitwort von Wilfried Haslauer
272 Seiten, 300 Abbildungen in Farbe, 22 x 28 cm, gebunden, mit Lesebändchen
ISBN: 978-3-7774-3388-2
39,90 € [D] | 39,90 € [A] | 48,70 SFR [CH]
HIRMER VERLAG, erschienen 31.7.2020
Mehr zum Buch sowie zu den Künstlerinnen & Künstlern unter: www.hirmerverlag.de
Mehr zur Dauerausstellung im Museum Kunst der Verlorenen Generation, Salzburg unter: verlorene-generation.com/museum
Weiterführende Links zum Thema
Zentrum für verfolgte Künste GmbH (im Kunstmuseum Solingen): verfolgte-kuenste.com
Stabsstelle NS-Raub- und Beutegut: www.fu-berlin.de
Datenbank Looted Cultural Assets: lootedculturalassets.de
The Central Registry of Information on Looted Cultural Property 1933–1945: www.lootedart.com
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste: www.kulturgutverluste.de
Die Stiftung ZURÜCKGEBEN - Stiftung zur Förderung jüdischer Frauen in Kunst und Wissenschaft gibt Menschen die Möglichkeit, Raubgut, auch Alltagsgegenstände, Literatur etc., symbolisch zurückzugeben: www.stiftung-zurueckgeben.de
Rose Valland Institut Call for Papers Verwaistes Eigentum in Europa: rosevallandinstitut.org
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:
Bestandsaufnahme Gurlitt. Ein Kunsthändler im Nationalsozialismus - Eine Ausstellung im Gropius Bau vom 14.09.2018 - 07.01.2019
Im Gropius Bau wurden erstmalig die beiden Themenkomplexe "Entartete" Kunst und NS-Raubkunst in Bezug auf die Handelstätigkeiten des NS-Kunsthändlers Hildebrandt Gurlitt zusammengeführt. Im Fokus stehen die Biographien der Bilder und die damit untrennbar verbundenen Geschichten von Repression, Verfolgung und Mord.
Kunstfund Gurlitt. Bundesregierung informiert: Weiteres Gemälde restituiert
Kulturstaatsministerin Monika Grütters hat 8. Januar 2019 in Berlin das "Porträt einer sitzenden jungen Frau" des französischen Malers Thomas Couture an die Familie des ursprünglichen Eigentümers Georges Mandel zurückgegeben. Dabei handelt es sich um den fünften Restitutionsfall aus dem Kunstfund Gurlitt.
Judith Mackrell – Der unvollendete Palazzo – Liebe, Leidenschaft und Kunst in Venedig
Beleuchtet wird die Geschichte des sagenumwobenen Gebäudes, das Peggy Guggenheim Mitte des letzten Jahrhunderts zum Museum ausbaute, und das in den 1910er Jahren von der Millionenerbin und Mode-Ikone Luisa Casati und von der Kurtisane Doris Castlerosse zu einem Treffpunkt der internationalen Künstler*innen und der High Society gemacht wurde. Eine Spurensuche auf AVIVA-Berlin. (2019)
Sophia Mott - Dem Paradies so fern. Martha Liebermann
In ihrem zweiten Roman begibt sich die Musikerin, Autorin und studierte Germanistin und Musikwissenschaftlerin Sophia Mott auf Spurensuche. Im Herbst 1941 sitzt die 84jährige Witwe des Malers Max Liebermann in Berlin fest und schwebt in höchster Gefahr. (2019)
Annette Seemann - Ich bin eine befreite Frau. Peggy Guggenheim
Eine Femmage zum 120. Geburtstag am 26. August 2018. Die Autorin und Übersetzerin Annette Seemann ("Anna Amalia. Herzogin von Weimar") zeichnet das aufregende Leben dieser außergewöhnlichen Frau lebendig auf und gibt einen gelungenen Einblick in die viele Facetten der Kunstikone, Mäzenin und Galeristin Peggy (Marguerite) Guggenheim, die einst bekannte: "Ich habe alles gelebt/Out of This Century". Ihr Leben und ihre Sammlung sind bis heute legendär. (2018)
Restitution nach 80 Jahren. Von den Nationalsozialisten geraubtes Buch heutigem Eigentümer übergeben
Das Buch "Mein Deutschland", das von dem jüdischen Arzt Benno Latz geschrieben und in limitierter Auflage gedruckt worden war, konnte durch einen Zeitungsartikel dem britischen Künstler Geoff Latz, dem Enkel des Mediziners, zugeordnet werden. Infos zur Provenienzforschung und der Arbeit der Stabsstelle NS-Raub- und Beutegut der FU Berlin sowie Möglichkeiten, Raubgut aufzuspüren und symbolisch zurückzugeben, hier auf AVIVA-Berlin (2018)
Rose Valland Institut: Open Call - Unrechtmäßige Besitzverhältnisse in Deutschland
Das Rose Valland Institut ist ein künstlerisches Projekt von Maria Eichhorn im Rahmen der documenta 14. Mit dem Call for Papers "Verwaistes Eigentum in Europa" trat das Institut im März 2017 erstmals an die Öffentlichkeit. Diese wird dazu aufgerufen, sich über NS-Raubgut im ererbten Besitz bewusst zu werden, zu recherchieren und Informationen dem Rose Valland Institut zu übermitteln. (2017)
Provenienzforschung und NS-Raubkunst: Tempeltanz der Seele von Fidus bleibt in der Berlinischen Galerie
Einst hing der fünfteilige Gemälde-Zyklus im Musikzimmer der jüdischen Familie Neuhäuser am Bayerischen Platz. Mehr Informationen zum Hintergrund sowie weitere Aktivitäten der Provenienzforschung an der Berlinischen Galerie und der Unterstützer, wie der Ferdinand-Möller-Stiftung und der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, auf AVIVA-Berlin (2017)
Kristine von Soden - Und draußen weht ein fremder Wind .... Über die Meere ins Exil
Wie gelang den wenigen Überlebenden 1933 bis 1941 die Flucht ins Ungewisse, was ging dem Verlust um Heimat, Familie, Sprache und Kultur voraus? Im Zentrum dieses Buches steht der verzweifelte Kampf jüdischer Emigrantinnen um Visa und Affidavits für das von den Nazis erzwungene Exil. Anhand von Tagebüchern, Briefen, Gedichten sowie unveröffentlichten Bild- und Textdokumenten und literarischen Zeugnissen aus den im Deutschen Exilarchiv in Frankfurt am Main befindlichen Nachlässen jüdischer Emigrantinnen zeichnet die Autorin die dramatischen Umstände der individuellen Fluchtwege akribisch nach. (2017)
Kathrin Umbach - Die Malweiber von Paris. Deutsche Künstlerinnen im Aufbruch
Im erzkonservativen deutschen Kaiserreich wurden Künstlerinnen verächtlich als "Malweiber" abgetan. Ihr Mekka der Kunst und der Ort, an dem ihnen ein selbstbestimmtes künstlerisches Leben möglich war, war Paris. (2016)
PEGGY GUGGENHEIM. Ein Leben für die Kunst.
Lisa Immordino Vreeland zeichnet in ihrem Dokumentarfilm ein facettenreiches Bild der Kunst-Ikone, eine der einflussreichsten und extravagantesten Frauen der Kunstszene des 20. Jahrhunderts. (2016)
Florine Stettheimer - herausgegeben von Karin Althaus, Matthias Mühling, Susanne Böller
Bis Januar 2015 zeigte das Lenbach-Haus München eine umfassende Retrospektive. Zeit, einen Blick auf die faszinierende Künstlerin zu werfen, die erst spät wiederentdeckt wurde.
Nea Weissberg - Mein Interesse für Lene Schneider-Kainer
Die Autorin und Verlegerin (Lichtig Verlag) ist schon seit einigen Jahren fasziniert von der jüdischen Malerin und Graphikerin, die vor ihrer Emigration im Berlin der zwanziger Jahre wirkte. (2015)
Elisabeth Sandmann - Der gestohlene Klimt. Wie sich Maria Altmann die Goldene Adele zurückholte
Das Leben der Maria Altmann und ihre Beziehung zu dem von den Nazis geraubten Klimt-Gemälde "Goldene Adele" dokumentierte die Verlegerin Elisabeth Sandmann in akribischer Recherchearbeit. (2015)
Die Frau in Gold. Kinostart 4. Juni 2015. Das Buch zum Film von Elisabeth Sandmann - Der gestohlene Klimt
Das Leben der Maria Altmann und ihre Beziehung zu dem von den Nazis geraubten Klimt-Gemälde "Goldene Adele" inspirierte Regisseur Simon Curtis zu einem fesselnden Bio-Pic. Helen Mirren verkörpert die aus Österreich in die USA geflüchtete faszinierende Protagonistin. (2015)
Birgit Schwarz - Auf Befehl des Führers. Hitler und der NS-Kunstraub
Nicht erst seit dem Fall Gurlitt ist bekannt, dass Deutschland unter dem NS-Regime Schauplatz des größten Kunstraubs der Geschichte war. Wie tief Hitler jedoch wirklich in das schmutzige Geschäft mit gestohlenen Kulturgütern verstrickt war, deckt Kunsthistorikerin Birgit Schwarz in ihrem neuen Sachbuch auf. (2015)
Stefan Koldehoff - "Die Bilder sind unter uns. Das Geschäft mit der NS-Raubkunst und der Fall Gurlitt"
Der Kulturredakteur und Autor hat sein 2009 bei Eichborn erschienenes Buch aktualisiert, um das Kapitel "Gerettet oder gestohlen? Der Fall Gurlitt" erweitert und ein Schlusskapitel "Perspektiven für eine neue deutsche Raubkunstpolitik 2014" angefügt. (2014)
Katja von der Bey - Hilla von Rebay. Die Erfinderin des Guggenheim Museums
Der Ausstellungsort in New York ist ein Symbol der modernen Kunst. Dagegen ist die Frau, die maßgeblich zur Entstehung der Sammlung Guggenheims und zur Idee eines "Tempels für die Kunst" beigetragen hat, weitgehend unbekannt. (2013)
Regina Scheer - Max Liebermann erzählt aus seinem Leben
Die Liebermann-Biografin zeichnet kenntnisreich das wechselvolle, kreative Leben des Künstlers nach. Das Original-Tondokument seines Vortrags, den der Deutschlandsender am 13. April 1932 sendete, begleitet ihre Aufzeichnungen. Neben den Reden, die er als Präsident der Preußischen Akademie gehalten hat, war dies seine letzte Rundfunksendung. (2011)
Melissa Müller und Monika Tatzkow – "Verlorene Bilder, verlorene Leben" über "Jüdische Sammler und was aus ihren Kunstwerken wurde"
Im größten Kunstraub aller Zeiten enteignete das Naziregime etwa 600.000 Kunstwerke aus jüdischem Besitz. Sie wurden gestohlen, beschlagnahmt, eingezogen, zwangsverkauft oder versteigert. (2009)
Kunstsammlerinnen. Peggy Guggenheim bis Ingvild Goetz
Private Kunstsammlungen erhalten in Zeiten der Finanzkrise an Bedeutung. 15 AutorInnen geben einen ausführlichen Einblick in das Kunstengagement von Sammlerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts. (2009)
Hanns Christian Löhr - Der eiserne Sammler. Die Kollektion Hermann Göring
Im Rahmen der aktuellen Debatte über Raubkunst widmet sich das Buch "Der eiserne Sammler" einem Menschen, der maßgeblich an den Raubzügen im "Dritten Reich" verantwortlich war: Hermann Göring. (2009)
Fiskalische Ausplünderung der Juden in Berlin 1933 bis 1945
Die Forschungsarbeit von Dr. Martin Friedenberger und die dazu gehörige Internetseite beleuchten die NS-Vergangenheit Berliner und Brandenburger Finanzbehörden. (2008)
Christiane Kohl – Bilder eines Vaters
Die Entdeckung einer Marmorbüste ist der Beginn einer Reise in die Vergangenheit. Christiane Kohl begibt sich auf die Spuren einer jüdischen Familie und liefert einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Debatte um den Kunstraub durch die Nationalsozialisten. (2008)
Stealing Klimt
Ab dem 3.9.2007 war der britische Dokumentarfilm auch in den deutschen Kinos zu sehen. Jahrelang kämpfte Maria Altman um fünf Gemälde von Gustav Klimt, die ihrer Familie von den Nazis geraubt wurden. (2007)
Interview with Jane Chablani, Regisseurin von "Stealing Klimt"
The director of "Stealing Klimt" talks about the long lasting fight of the 90-year-old Maria Altmann against the Republic of Austria and about the victory of David against Goliath (2007)
Eine Debatte ohne Ende - Raubkunst und Restitution im deutschsprachigen Raum
Die immer wieder aufflammende und stets sehr emotional diskutierte Restitution von Beutekunst war im April 2007 das zentrale Thema einer Konferenz, deren Vorträge jetzt in Buchform erschienen. (2007)
Jani Pietsch - Ich besaß einen Garten in Schöneiche bei Berlin
Das verwaltete Verschwinden jüdischer Nachbarn und ihre schwierige Rückkehr. Eine Rekonstruktion der Berliner Politikwissenschaftlerin und Historikerin Jani Pietsch. Mit O-Tönen von Gesine Strempel (2006)