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AVIVA-BERLIN.de im Dezember 2024 - Beitrag vom 19.11.2016


Eran Shakine - A Muslim, a Christian and a Jew knocking on Heaven´s Door
AVIVA-Redaktion

Vom 28. Oktober 2016 bis 5. März 2017 präsentierte das Jüdische Museum Berlin den israelischen Künstler Eran Shakine mit seiner ersten Einzelausstellung in Deutschland. Der gleichnamige Bildband ist im Hirmer Verlag erschienen.




Ein Trio auf der Suche nach Glück

Die Ausstellung "A Muslim, a Christian and a Jew" zeigte etwa 40 großformatige Zeichnungen auf Papier und Leinwand sowie drei Metallskulpturen in der Eric F. Ross Galerie.

Setzte sich Eran Shakine in seinen mit "Sunny Side Up" betitelten Arbeiten mit dem Status und Charakter von Kunst auseinander, untersucht der Künstler in seiner aktuellen Serie "A Muslim, a Christian and a Jew" humorvoll-kritisch die Frage nach den Gemeinsamkeiten und Unterschieden der drei großen Weltreligionen Islam, Christentum und Judentum.

Ein Trio auf der Suche nach Glück

Der Ausstellungstitel spielt auf den Anfang eines Witzes an, der Stereotype bedient. In skizzenhaften Zeichnungen aus Ölwachskreide erkunden ein Moslem, ein Christ und ein Jude als äußerlich nicht unterscheidbares Trio das Leben. Auf der Suche nach den gemeinsamen Ursprüngen ihrer Religionen geraten sie in alltägliche und absurde Situationen und begegnen Personen wie Moses, Buddha und Nelson Mandela. "Ich lache nicht über Religion. Ich lache über das menschliche Verhalten", kommentiert Eran Shakine seinen Ansatz, sich humorvoll mit religiösen Kontexten auseinanderzusetzen.

Der lockere Strich der Zeichnungen täuscht auf den ersten Blick: Die scheinbar flüchtig gezeichneten Bildgeschichten führen gängige Ressentiments mit hintergründigem Humor ad absurdum, an ihre Stelle rückt der interreligiöse Dialog als sein ernsthaftes Anliegen. "Wenn man all das entfernt, was wir nutzen, um uns voneinander abzugrenzen, haben wir alle das gleiche Grundbedürfnis: Glück", sagt Shakine über seine Serie.

Kunst als Spiegel der Kultur und Gesellschaft

Eran Shakines Werk umfasst Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen bis hin zu Kunst im öffentlichen Raum. Shakine selbst betont den Einfluss von Street-Art auf sein Schaffen, mit der er sich intensiv in den 1980er Jahren auseinandergesetzt hat, als er selbst in New York lebte. Seine Kunst versteht er dabei immer als Spiegel der Kultur und Gesellschaft. In seinen immer wieder augenzwinkernden Arbeiten widmet er sich Themen wie den Mechanismen des Kunstbetriebs, dem Zusammenhang von Selbstbild und Image oder dem Verhältnis der Religionen. Seine jüngste Serie "A Muslim, a Christian and a Jew" ist auch geprägt von der persönlichen Erfahrung des Lebens in Israel: "Im Nahen Osten zu leben, ist, als lebte man im Auge eines Sturms. Als würde man versuchen, auf einem Vulkankrater ein normales Leben zu führen."

Eran Shakine wurde 1962 als Sohn eines französischen Vaters und einer ungarischen Mutter in Israel geboren. Beide Eltern kamen als Holocaust-Überlebende nach Israel. Nach einigen Jahren in Paris, London und New York lebt und arbeitet er heute in Tel Aviv. Seine Werke wurden in Einzelausstellungen in New York sowie in London, Paris, Brüssel, Toronto und Tel Aviv ausgestellt. Sie finden sich in den Sammlungen des British Museums, im Aachener Suermondt-Ludwig-Museum, Tel Aviv Museum of Art, Israel Museum und zahlreichen Privatsammlungen.

Der Bildband "Eran Shakine. A Muslim, a Christian and a Jew Knocking on Heaven´s Door", herausgegeben von Jürgen B. Tesch, mit einem Vorwort von Edward van Voolen, ist im Hirmer Verlag erschienen (96 Seiten, 44 Abbildungen, deutsch/englisch, Buchhandelspreis: 9,90 Euro).

Weitere Informationen finden Sie unter: www.jmberlin.de/eran-shakine und www.eranshakine.com sowie www.hirmerverlag.de

Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:

Eran Shakine - Sunny Side Up
Wer denkt, simple Ölkreidezeichnungen seien nicht mehr als Schmierereien, wird hier eines Besseren belehrt. Die unprätentiösen Arbeiten eines israelischen Künstlers entpuppen sich auf den zweiten Blick als eine Meditation über den Status und Charakter von Kunst selbst. (2011)


Quelle: Jüdisches Museum Berlin, Hirmer Verlag


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Beitrag vom 19.11.2016

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