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AVIVA-BERLIN.de im April 2024 - Beitrag vom 22.11.2019


SWIMMINGPOOL AM GOLAN. Kinostart 21. November 2019
AVIVA-Redaktion

Neun Jahre lang arbeitete die Berliner Schauspielerin Esther Zimmering an ihrem Regiedebüt. Für den Dokumentarfilm begab sie sich auf die Spurensuche nach der Geschichte ihrer jüdischen Familie in der DDR und in Israel.




Neun Jahre lang arbeitete die Berliner Schauspielerin Esther Zimmering an ihrem Regiedebüt SWIMMINGPOOL AM GOLAN. Für den Dokumentarfilm begab sie sich auf die Spurensuche nach der Geschichte ihrer jüdischen Familie in der DDR und in Israel. Nun kommt die komplexe Familiengeschichte am 27.11.2019 in die deutschen Kinos. Den Verleih hat Arsenal Filmverleih übernommen.

Zum Inhalt: Wie sehr unterscheiden sich die Lebenswege der jüdisch-deutschen Familie Zimmering und (der israelischen Familie) Zimels, deren Mitglieder an der Gründung zweier Staaten, der DDR und Israels, entscheidend mitgewirkt haben? Lizzi entkam 1939 knapp dem Holocaust. In England begegnete sie dem FDJ-Mitbegründer Josef Zimmering und gründete eine Familie mit ihm. 1946 kehrten sie zurück nach Ostdeutschland, in die Sowjetische Besatzungszone, und bauten dort die DDR zusammen auf. Im Gegensatz zu Lizzi gelang ihrer Cousine Lore die Flucht nach Palästina. Dort heiratete sie den Zionisten Max Zimels, der als Gesandter für die Jewish Agency in Berlin noch Tausende von Juden nach Palästina retten konnte. Sie waren Mitbegründer Israels und lebten im Kibbuz Kfar Szold, nahe dem Golan.

Die Filmemacherin Esther Zimmering begibt sich in Berlin und Israel auf die Suche nach den großen Ideen, denen ihre Vorfahren gefolgt sind, und stößt auf unterschwellige Konflikte und Geheimnisse. Sowohl auf israelischer als auch auf ostdeutscher Seite tauchen merkwürdige und politisch brisante Lücken in den Legenden der Familie auf, für die sich Esther immer intensiver interessiert.

"Der größte Teil meiner Familie wurde in Auschwitz, Riga und Theresienstadt ermordet. Die beiden einzigen Überlebenden, Lizzi und Lore, bauten nach dem Holocaust in zwei weit voneinander entfernten Weltregionen ihr neues Leben auf. Sie heirateten politisch engagierte Männer, gründeten Familien und halfen beim Aufbau ihrer jeweiligen Heimatländer. Es war die Zeit des kalten Krieges. Die ehemaligen Cousinen standen plötzlich jeweils auf der anderen Seite der Mauer zweier verfeindeter Systeme.

Meine beiden Familien sind über 60 Jahre getrennt gewesen und ich nahm das Medium Film, um unsere Familien wieder zusammen zuführen. Wie eine Brücke mäanderte ich mit meiner Kamera über neun Jahre von der ehemaligen DDR Familie zur israelischen Familie hin und her.

Über das Wunder des Überlebens und die Grausamkeit des Erlebten haben meine Großeltern sehr wenig erzählt – und ihre Kinder haben nicht danach gefragt. Es ist ein bekanntes Phänomen, dass erst die Enkelgeneration Fragen nach der Vergangenheit stellt. Ich bin die Enkelgeneration. Und ich stelle allen drei Generationen Fragen"
, sagt Regisseurin Esther Zimmering über die Idee zu SWIMMINGPOOL AM GOLAN.

SWIMMINGPOOL AM GOLAN ist eine Zischlermann Filmproduktion in Koproduktion mit Cine Plus Filmproduktion und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg, gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg, der Filmförderanstalt FFA und dem BKM, sowie dem DFFF und unterstützt von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, der DEFA Stiftung, der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der Ursula Lachnit-Fixon Stiftung.

AVIVA-Tipp: Mit "SWIMMINGPOOL AM GOLAN" erzählt Filmemacherin Esther Zimmering authentisch davon, wie jüdische Familien durch den Holocaust zerstört wurden und welche Traumata bis heute nachwirken. Sie zeigt aber auch die Kraft der Überlebenden und der Gegenwart.

SWIMMINGPOOL AM GOLAN
Autorin und Regisseurin ist Esther Zimmering, Ko-Autorinnen und Ko-Regisseurinnen sind Ruth Olshan und Friederike Anders, Betreuung der Montage: Friederike Anders, Kamera: Börres Weiffenbach, Produzent*innen: Nora Ehrmann, Susanne Mann, und Paul Zischler. Verleih: Arsenal Filmverleih.
Mehr zum Film und der Trailer unter: arsenalfilm.de/swimmingpool-am-golan




Quelle: Arsenal Filmverleih


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Beitrag vom 22.11.2019

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