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Beitrag vom 04.09.2012
Die Fee - Ein Film von Fiona Gordon, Dominique Abel und Bruno Romy. Ab 6. September 2012 im Kino
Maria Mikityla
Diese wundersame Liebeskomödie lässt diverse Handlungsstränge und Schicksale miteinander kollidieren: eine Frau mit magischen Kräften trifft auf einen verhinderten Nachtwächter, drei Flüchtlinge...
... auf dem Weg nach England und einen Hund Namens Mimi.
Fiona ist eine seltsame Frau. Sie erscheint eines Nachts im Hotel, wo Nachtwächter Dom seit Stunden auf einen ruhigen Abend vor dem Fernseher hofft und gewährt ihm drei Wünsche. Sie sei eine Fee, sagt sie und stellt dies unter Beweis, indem sie ihm das Leben rettet und auf eigentümliche Weise den Rücken massiert.
Wer hier schon denkt, dass die Geschichte ein absonderliches Handlungsgerüst hat, sollte sich auf einiges gefasst machen. Verschiedenste Erzählebenen werden detailverliebt und trotzdem auffallend präzise herausgearbeitet. Die Protagonistin Fiona ist in dem ganzen Wirrwarr von stoischer Gelassenheit. Ob sie Schuhe klaut, sich bei einer Verfolgungsjagd schminkt oder hochschwanger mehrere bunte Pillen unbekannter Art schluckt, durch ihre abgeklärte Art wirken die ungewöhnlichsten Situationen absolut nachvollziehbar. Auch Dom lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, als er erfährt, dass die Frau seiner Träume in einer geschlossenen Abteilung zu Hause ist. Er lässt sich einfach etwas einfallen, wie er Fiona befreien kann.
Doch eine Liebesschmonzette ist dies hier ganz und gar nicht. Die Erwartungen, eines Happy Ends wie im Märchen werden immer wieder geschickt durchbrochen, etwa wenn das frisch vereinte Traumpaar zu einem romantischen Paartanz ansetzt und kurz darauf die Wehen einsetzen. Der dramaturgische rote Faden wird ständig durch neu auftauchende Figuren gebrochen, all diese Gestalten tauchen noch ein zweites Mal auf und sind beim letzteren Mal für den weiteren Handlungsverlauf von Bedeutung. Auf wunderbare Weise finden sich alle Erzählstränge am Ende zusammen und verknüpfen sich zu einem denkwürdigen Ende.
In authentischer Independent-Manier werden den Zuschauenden bunte großartig stilsichere Szenenbilder vorgesetzt. Nicht nur Farben und Design überzeugen auf Anhieb, auch die musikalische Untermalung und die Finesse subtilen Humors erreichen hier einen unprätentiösen Höhepunkt.
Zur Regisseurin: Fiona Gordon, geboren 1957 in Australien, hat mit ihrem Filmpartner Dominique Abel (Dom) und Bruno Romy (der äußerst kurzsichtige Kellner) bereits mehrere Filme gedreht. 1994 drehten sie gemeinsam ihren ersten Kurzfilm "Merci Cupidon", der zahlreiche Auszeichnungen erhielt, und im Jahr 2005 "L´Iceberg". "Die Fee" wurde in Cannes in der Reihe Quinzaine des réalisateurs und für zahlreiche Kategorien der Magritte du Cinema Awards nominiert. Fiona Gordon lebt in Brüssel.
AVIVA-Tipp: Dieser Film ist Poesie! Zunächst unauffällig und anspruchslos explodiert er in einem Feuerwerk aus Irrwitz und intelligentem Unfug. Die Fee" folgt einer ganz eigenen Ästhetik, die überwiegend von Tanz und Musik getragen wird und immer einen Witz in der Tasche versteckt hält. Fiona Gordon ist mit ihrer ungewöhnlich starken Präsenz und außerordentlichen Körperbeherrschung eine grazile Androgynität eigen, die geradezu hypnotisch wirkt.
Die Fee
Originaltitel: "La fée"
Frankreich, Belgien, 2011
Verleih: Pandastorm
Drehbuch und Regie: Dominique Abel, Fiona Gordon, Bruno Romy
Produktion: Elise Bisson, Marina Festré, Charles Gillibert, Marin Karmitz, Nathanaël Karmitz, Valérie Rouy
DarstellerInnen: Dominique Abel, Fiona Gordon, Bruno Romy, Philippe Martz
Länge: 93 Min
Produktion: MK2, France 3 Cinéma
Kinostart: 06. September 2012
www.pandastorm.com
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.couragemonamour.net
Arte-Interview mit den RegisseurInnen: videos.arte.tv
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