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Beitrag vom 06.02.2007
Women in Indien
Yvonne de Andrés
Indien steht vielfach für die orientalische Pracht seiner Paläste, kräftige Farben und exotische Gerüche. AVIVA-Berlin verlost 5x "Frauen in Indien".
Urvashi Butalia stellt uns in zwölf Geschichten sehr unterschiedliche Autorinnen aus Indien und ihre Geschichten vor. Es geht um Küchenrituale, Schlangenfeste, Heirat und Unterdrückung. Die Erzählungen aus diesem Band kommen aus verschiedenen Teilen Indiens und spiegeln eine breite Palette von Themen und Stimmungen wider. Das besondere an dieser Auswahl ist ihre weibliche Perspektive. Die vielschichtigen Geschichten räumen aber auch mit dem gängigen Klischee auf, dass alle Frauen gleich denken, fühlen und erleben.
Claudia Wenner geht in ihrer Anthologie den Widersprüchen des Indienbildes nach. Bei ihrer Zusammenstellung stehen Themen wie Identität, Nachdenken über Sprache und Literatur, die Städte Bombay und Kalkutta, Film, Religion, Kasten und die Eunuchen im Vordergrund. Frau Wenner versucht uns in diesem Lesebuch nahe an die gegenwärtigen Entwicklungen in Indien heranzuführen. Die von ihr zusammengestellten Essays, Erzählungen und Artikel sind in den letzten sieben Jahren in Tageszeitungen, Zeitschriften und Zeitungen Indiens erschienen. Indien wird uns als ein an literarischen Blüten reiches Land vorgeführt. Welche der zweiundzwanzig offiziellen Schriftsprachen sich zukünftig durchsetzen wird, können aber auch Gurcharan Das und Pavan K. Varma nicht beantworten. Das Buch ist ein wahres Kaleidoskop und ein großer Lektüregenuss.
AVIVA-Berlin verlost 5x "Frauen in Indien" aus dem Deutschen Taschenbuchverlag. Bitte nennen Sie uns drei indische Autorinnen und senden Sie uns bis zum 28.02.2007 eine mail an folgende Adresse: gewinnspiel@aviva-berlin.de
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Cornelia Zetzsche bietet in ihrer Sammlung Kostproben der Vielfalt der Literaturen auf dem indischen Subkontinent. Der Bogen wird von Klassikern bis zu aktuellen Texten gespannt. Die Zusammenstellung der fünfzig AutorInnen nach Sprachen wirkt auf die Leserin zunächst unverständlich. Als 1997 Salman Rushdie in Großbritannien eine Bilanz der indischen Literatur vorlegte, befand sich darunter nur eine nicht englischsprachige Autorin. Ein Sturm der Entrüstung brach aus. Seine Missachtung der zweiundzwanzig Sprachen und insgesamt etwa achthundert Dialekte, die in dieser Bilanz nicht vorkamen, war ein Eklat. Der Streit rührte an eine alte Wunde: "Kann das sprachliche Erbe der Kolonisatoren die postkoloniale Identität Indiens formulieren? Wird das Englische den regionalen Eigenheiten gerecht, wird es von ihnen durchdrungen und vice versa?" Heute herrscht in Indien ein Patt zwischen den verschiedenen Literaturen und Sprachräumen. Indiens Einheit als Nation - das versucht die Herausgeberin zu zeigen - ist ohne seine kulturelle Vielfalt nicht denkbar. Sehr lobenswert ist das angefügte Glossar. Die einführenden Biogramme zu den AutorInnen versuchen der deutschen Leserin die Vielfalt der Sprachen und Dialekte nahe zu bringen, die ihr in der deutschen Übersetzung verloren gehen.
Zu den Autorinnen: Urvashi Butalia ist Schriftstellerin, Journalistin und Verlegerin. Sie lebt in Neu-Delhi. 1984 war sie Mitbegründerin des ersten feministischen indischen Verlags "Kali for Women". Seit 2003 leitet sie den Verlag Zubaan (Zunge, Sprache, Stimme), www.zubaanbooks.com, ein Imprint von Kali for Women. Zwanzig Jahre hat sie an der Universität Delhi unterrichtet. Ihre wichtigste Veröffentlichung ist "The other Side of Silence: Voices from the Patition of India". Das Buch wurde mit dem "Oral History Book Association Award" (2001) und dem "Nikkei Asia Award for Culture" (2003) ausgezeichnet. Es behandelt die Trennung zwischen Indien und Pakistan 1947 und die Folge der großen Migrationsbewegung. Verwurzelung und Entwurzelung ist das Trauma der Teilung unter dem Indien heute noch leidet. Dieses Buch gilt als eins der wichtigsten Bücher für Südostasien. Ihre Artikel erscheinen in verschiedenen Zeitungen und Magazinen wie z.B. in: The Guardian, The Statesman, the Times of India, India Today und Lettre International, Berlin.
Claudia Wenner studierte Anglistik und Romanistik. Ihre Doktorarbeit schrieb sie über Virginia Woolfs Ästhetik des Augenblicks. Sie arbeitet als Übersetzerin (u.a. Virginia Woolf, Raymond Carver und Khushwant Singh), als Literaturkritikerin und Journalistin u.a. für die NZZ. 1998 ging sie als DAAD-Lektorin nach Delhi, seitdem beschäftigt sie sich mit der indischen Kultur. Sie lebt in Pondicherry und Frankfurt am Main.
Cornelia Zetzschke studierte Germanistik, Geschichte und Politik. Zahlreiche Indienaufenthalte. Kuratorin von Literatur-Festivals, u.a. der Internationalen Frühjahrsbuchwoche München 2002 zum Thema Indien. Redakteurin, Literaturkritikerin und Leiterin des Hörfunkressorts Literatur beim Bayerischen Rundfunk.
AVIVA-Tipp: Die drei Bücher bieten Einblicke in die Literatur des heutigen Indiens. Mit dem Fokus weibliche Perspektive ist "Frauen in Indien" eine wichtige Anthologie. Stehen die aktuellen Auseinandersetzungen in Indien im Vordergrund, empfehle ich das Lesebuch "Die Geister Indiens". Ist der Zugang jedoch ein literarisch-politischer, dann liegen Sie mit der Auswahl "Zwischen den Welten" richtig.
Frauen in Indien
Erzählungen
Herausgegeben von Urvashi Butalia
DTV Deutscher Taschenbuch, erschienen Oktober 2006
ISBN: 3423135085
EAN: 9783423135085
Kartoniert - 288 Seiten
8,50 Euro90008115&artiId=5450869"
Die Geister Indiens
Ein Kaleidoskop
Herausgegeben von Claudia Wenner
Fischer Taschenbücher Allgemeine Reihe, erschienen Oktober 2006
ISBN: 3596172241
EAN: 9783596172245
Kartoniert - 464 Seiten, s / w. Abbildungen
9,95 Euro90008115&artiId=5165469"
Zwischen den Welten
Geschichten aus dem modernen Indien
Herausgegeben von Cornelia Zetzsche
Insel Verlag, erschienen August 2006
ISBN: 3458173145
EAN: 9783458173144
Gebunden, 716 Seiten
24,80 Euro90008115&artiId=5501300"