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Beitrag vom 16.08.2006
Amüsanter Klassiker
Karin Effing
Israel Zangwill entwirft in "Der König der Schnorrer" ein Sittenbild des Judentums im England des 18. Jahrhunderts. AVIVA-Berlin verlost 3 Bücher
Im Zentrum steht der verschmitzte Schnorrer Manasseh da Costa, der sich die große Vergangenheit des spanisch-portugiesischen Judentums zugute hält.
Er weiß um seinen Vorteil, sich schon länger in England aufzuhalten. Damit seinem Begleiter, dem polnischen Schnorrer Jankele ben Jitzchock, überlegen, dessen Herkunft sich noch durch seinen Akzent verrät.
Der jüdische Schnorrer unterscheidet sich grundlegend vom christlichen Bettler.
Er verhilft dem frommen Juden, seine religiöse Pflicht zu erfüllen, das heißt, wohltätig zu sein. In diesem Sinne wird der Schnorrer selbst zum Wohltäter, ja zum Spender. Der König der Schnorrer ist sich seiner wichtigen Aufgabe bewusst und weiß seinen Geldgebern seine eigene Güte zu vermitteln.
Joseph Grobstock, Direktor der Ostindischen Handelsgesellschaft und ehrwürdiger englischer Jude, spielt sich als gönnerhafter Wohltäter auf.
Bis er auf den König der Schnorrer trifft. Dieser treibt ihm seine Überheblichkeit gründlich aus und erniedrigt ihn zum Fischausträger. Umso mehr sich Grobstock bemüht, den gewitzten Meister seiner Disziplin loszuwerden und zu befriedigen, umso mehr treibt ihn dieser in den Schlamassel.
Als der Aschkenasi Jankele ben Jitzchock um die Hand von da Costas Tochter anhält, entspinnt sich zwischen den beiden Schnorrern ein groteskes Zwiegespräch um die Einnahmen des Brautwerbers. Nur Einkünfte, die nicht durch Arbeit erworben werden, dürfen gezählt werden. Des Weiteren muss die Zustimmung des Machamad, Rat der Fünf, der die sephardische Gemeinde leitet, erbeten werden, da es sich ja um einen Mischehe zwischen einer sephardischen Jüdin und einem aschkenasischen Juden handelt. Natürlich wird die ehrwürdige Versammlung vom König der Schnorrer gründlich auf den Kopf gestellt.
Zum Autor:
Israel Zangwill (1864-1926) wurde als Sohn russischer Einwanderer in Bristol geboren und ging in London zur Schule. Seine Schriftstellerkarriere begann er mit humorvollen Kurzgeschichten über seine damalige Lebenswelt, in denen sich traditionelles Judentum und moderne Welt anachronistisch gegenüberstanden.
(Verlagsinformation)
AVIVA-Tipp: Hinreißend komisch beschreibt Israel Zangwill in Der König der Schnorrer die Aktivitäten von Manasseh da Costa, der mit seinen brillanten Redekünsten nicht nur seine Dialogpartner ins Schwitzen bringt, sondern auch seinen LeserInnen ein himmlisches Vergnügen bereitet. Israel Zangwill, auch "Dickens der anglojüdischen Welt" genannt, gibt Einblicke in das rege Leben im Londoner Ghetto gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Ausführliche und informative Anmerkungen, sowie ein erhellendes Nachwort ergänzen die köstliche Erzählung.
Israel Zangwill
Der König der Schnorrer
(Originaltitel: The King of Schnorrers)
Ãœbersetzt von Trude Fein
Nachwort Herbert Tauber
Manesse Bibliothek der Weltliteratur, März 2006
Gebunden, 256 Seiten
ISBN: 3717521047
17,90 Euro90008115&artiId=5178188&nav=5081"
AVIVA-Berlin verlost 3x den König der Schnorrer von Israel Zangwill. Bitte senden Sie uns bis zum 24. August 2006 eine eMail an folgende Adresse: gewinnspiel@aviva-berlin.de
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