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Beitrag vom 29.09.2010
Dieter Prokop - Der Witz der Eva Heller. Verlosung
Elina Ioschpa
Über Nacht wurde Eva Heller 1987 mit ihrem satirischen Erstlingswerk "Beim nächsten Mann wird alles anders" bekannt. Monatelang führte ihr... AVIVA verlost 5 Bücher
... Roman die deutschen Bestsellerlisten an. Doch sie war mehr als nur die "Begründerin einer neuen, witzigen Frauenliteratur". Ihr Mann Dieter Prokop hat nun über sie ein Buch geschrieben, in dem er ein persönliches Porträt seiner im Januar 2008 verstorbenen Frau zeichnet.
Prokop, der emeritierte Professor für Soziologie, stellt den LeserInnen Eva Heller die Cartoonistin, die Wissenschaftlerin und die Autorin vor. Doch in seinem Werk "Der Witz der Eva Heller" will er nicht nur die Erfolgsgeschichte einer Karrierefrau erzählen, vielmehr ist er bestrebt für die LeserInnen ein umfassendes und privates Bild von Heller zu zeigen. In kleinen Anekdoten und Erinnerungen wirft er einen liebevollen Blick auf seine Ehefrau und legt besonderen Wert darauf, sie selbst in ihren Cartoons, Reden und Aufsätzen zu Wort kommen zu lassen.
Nach einer ersten Annährung folgt der "Erste Teil" des Buches, in dem Dieter Prokop die "praktizierten Sozialforschungen" seiner Frau beschreibt. Als promovierte Soziologin versteckte Eva Heller sich nicht, wie es WissenschaftlerInnen häufig nachgesagt wird, in einem Elfenbeinturm, sie ging abends aus und unterhielt sich in Lokalen, Kneipen und Restaurants mit FreundInnen und Bekannten. Prokop betont, dass Heller es liebte Menschen über ihr Leben zu befragen. Dem Titel seines Buchs entsprechend hat Prokop es sich zum Ziel gemacht den besonderen Witz seiner Frau, der in Gesprächen, aber auch in ihren genreübergreifenden Arbeiten zum Vorschein kam, den LeserInnen zu veranschaulichen.
In einem Statement versucht er eine erste Festlegung: "Witz hat man, wenn man zweifelt und reflektiert und alles in Frage stellt." Dieser Definition entsprechend trat Heller als Schriftstellerin in ihren Veröffentlichungen für die Selbstbestimmung der Frau ein und bekannte sich klar zur Emanzipation. Auch als Cartoonistin und Satirikerin behielt sie ihren sozialkritischen Ton bei und karikierte in ihren Zeichnungen, die im "Stern" und der "Brigitte" publiziert wurden, überholte Rollenmuster genauso gerne wie explodierende Kernkraftwerke.
Der "Zweite Teil" des Buchs beginnt mit einem Blick auf die Biografie von Eva Heller. Wohlbehütet wächst sie als Tochter einer Modistin und eines Rechtsanwalts in Ludwigsburg auf und geht direkt nach ihrem Abitur im Sommer 1968 zum Studium nach Berlin. Mit viel Ehrgeiz schafft die Studentin bereits 1973 ihren ersten Abschluss als "Staatlich geprüfter Werbewirt" an der "Akademie für Grafik, Druck und Werbung". Doch das war nur der Anfang ihrer langen akademischen Karriere. Noch im selben Jahr nahm Heller ihr Studium der Soziologie an der "Freien Universität Berlin" auf und schloss es 1978 mit einem Diplom ab. Wegen einer Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Sozialforschung des "Batelle-Institutes", zog sie nach Frankfurt und machte dort im Jahr 1982 ihren Doktor in Soziologie.
Nach der ausführlichen biografischen Skizze gewährt Prokop auch einen intimen Einblick in das gemeinsame Leben mit seiner Frau. Er beschreibt mit viel Humor die kleinen und großen Hürden der 29 Jahre andauernden Beziehung und verrät auch das Geheimnis der lange währenden Liebe.
In dem wunderschön leichfüßig geschriebenen Text sind skurrile Farb-Fotografien des Paares eingefügt. Sie zeigen, wie Heller und Prokop eine schrille Hochzeit feierten, bei der die Braut einen goldenen Faltenrock und eine pinkfarbene Jacke trug und die Hochzeitsgäste im "Äppleweinexpress", einer alten dekorierten Straßenbahn, zum Standesamt gefahren wurden. Nach und nach entsteht beim Lesen und Betrachten der Fotografien ein konkretes Bild einer Frau, die eine Leidenschaft für ausgefallene Kleidungsstücke pflegte und sich traute, auch in anderen Lebensbereichen unkonventionell zu sein.
AVIVA-Tipp: Mit "Der Witz der Eva Heller" ist Dieter Prokop eine wunderschöne Hommage an seine früh verstorbene Frau gelungen. Die im Buch gedruckten humoristischen Cartoons von Heller bringen die LeserInnen zum Lachen und die kritischen Passagen aus ihren Reden und Texten über die Rolle der Frau zum Nachdenken. Prokop stellt aber nicht nur das vielseitige schriftstellerische und zeichnerische Werk einer Publizistin vor, auf den 224 Seiten porträtiert er mit viel Liebe eine Frau, die stets gesellschaftliche Entwicklungen hinterfragte, und mit viel Lebensfreude ihre eigenen Wege ging.
AVIVA-Berlin verlost 5 Bücher. Bitte nennen Sie uns die Namen der Zeitschriften in denen die Cartoons von Eva Heller vorwiegend erschienen und senden bis zum 29.10.2010 eine Email an folgende Adresse: info@aviva-berlin.de
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Dieter Prokop
Der Witz der Eva HellerTectum Verlag, erschienen 2010
Paperback, 224 Seiten
ISBN: 978-3-8288-2300-6
19,90 Euro
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin:"Die besten Gender-Publikationen 2009" "Der Debütroman von Bärbel Schäfer und Susanne Luerweg" mit dem Titel "Wer, wenn nicht er?"