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Beitrag vom 26.03.2010
Die Päpstin – Verlosung
Tatjana Zilg
Die deutsche Film-Riege behauptet erneut ihren Platz auf dem Weltmarkt. Sönke Wortmann führte Regie bei der internationalen...AVIVA verlost 2 Frei Hautpflege-Sets
...Großproduktion, für die der Millionenbestseller von Donna W. Cross adaptiert wurde. Der historische Roman um eine außergewöhnliche Frauenpersönlichkeit, die nach einem bewegten Lebensweg in Rom des Jahres 843 im Männergewand zur Päpstin gewählt wurde, sorgte für heiße Diskussionen um den Realitätsgehalt.
Ob es im dunklen Mittelalter eine Päpstin gab oder nicht, wird wohl nie vollends geklärt werden können. Denn so wie es die amerikanische Autorin beschreibt und recherchierte, wurden die Spuren schnellstens verwischt. Das leuchtet ein. Wenn es in einer patriarchalischen Zeit, in der Frauen keinerlei Rechte hatten, eine Frau zur Päpstin gebracht hat, muss das Interesse groß gewesen sein, dass dieser vermeintliche Fauxpas rasch wieder vergessen und für die Nachwelt aus der Geschichte gestrichen wurde.
So endet auch die Verfilmung mit Szenen von der Erstellung der Papst-Chroniken: Ein ehemaliger Erzfeind der Päpstin schreibt mit großer Genugtuung die letzten Seiten der offiziellen Version, in der Johannes Anglicus aka Johanna von Ingelheim vollkommen unerwähnt bleibt und die weltweite Verbreitung finden wird. Nur eine einzige Gegenversion soll es gegeben haben, verfasst von der Gelehrten Arndeta, die als junges Mädchen der zukünftigen Päpstin begegnet war und die sich später ebenfalls als Mann ausgab, um an Bildung und Wissenschaft teilhaben zu können.
Die Realität bestätigt dies: HistorikerInnen sehen nur wenig Indizien dafür, dass ein solch ungewöhnliches Ereignis wie die Inthronisation einer Frau als Papst stattgefunden haben könnte.
Aber im Grunde ist es nicht so wichtig, ob die Geschichte um die Päpstin der Wahrheit entspricht. Die Imagination "Was wäre, wenn" ist interessant genug. Wer sich mit der Weltgeschichte beschäftigt, stößt spätestens im 19. Jahrhundert darauf, dass die Persönlichkeiten, die als weltverändernd in die Geschichtsbücher eingingen, fast immer männlich sind. Der Gedanke, dass eine Frau sich während des Frühmittelalters - allen sozialen Fesseln zum Trotz - einen Platz ganz oben in der Machthierarchie erobert haben könnte, macht das Genre des Historienfilms auf neue Art reizvoll.
Das Filmteam unter der Regie von Sönke Wortmann ("Der bewegte Mann", "Das Wunder von Bern", "Kleine Haie") bedient sich gekonnt der klassischen Stilmittel eines abendfüllenden Historienfilms. Das High-Budget-Projekt ist detailreich ausgestattet und wurde im burgenreichen Sachsen-Anhalt, in der Eifel und im marokkanischen Ouarzazate (für einen Großteil der Rom-Szenen) gedreht.
Inmitten eines internationalen Casts spielt Johanna Wokalek ("Barfuss", "Der Baader Meinhof Komplex") die Hauptrolle, für die sie sich nicht nur ins Mittelalter versetzen musste, sondern auch in männliches Auftreten. Johanna von Ingelheim wächst als Tochter eines angelsächsischen Dorfpriesters (Iain Glen) und einer heidnischen Mutter (Jördis Triebel) in ärmlicher Umgebung auf. Früh keimt in ihr eine große Wissbegierde auf, die jedoch vom Vater rabiat zurückgewiesen wird. Während ihre beiden Brüder Schreiben und Lesen lernen dürfen, gilt dies für ein Mädchen als unnatürlich. Fast wird sie von ihrem Vater zur Strafe für ihren Bildungsdurst zu Tode geprügelt. Ein griechischer Gelehrter (Edward Petherbridge als Aesculapius) unterrichtet die Kinder und so dringt ihre Hochbegabung bis zum Bischof vor, der sie auf die Domschule berufen möchte. Gegen den Willen des Vaters tritt sie gemeinsam mit ihrem Bruder Johannes die Reise an.
Als einziges Mädchen ist sie an der Domschule viel Spott und Hohn ausgesetzt. Immer wieder wird ihr gesagt, einem Mädchen stehe es nicht zu, Wissen zu erwerben und sich im logischen Denken zu üben. Doch sie findet auch Fürsprecher, die von ihrer Intelligenz, Wortgewandtheit und Charme begeistert sind. Der Graf Gerold (David Wenham, "Herr der Ringe") nimmt sie in seine Familie auf. Als Johanna zu einer außergewöhnlichen jungen Frau herangewachsen ist, verliebt er sich in sie, was seine Ehefrau Richild (Claudia Michelsen) zutiefst verärgert. In Abwesenheit von Gerold, der sich einem Kriegszug des Kaisers (Alexander Held) gegen die Normannen angeschlossen hat, versucht sie, Johanna zwangszuverheiraten. Ein Überfall auf die Stadt zerschlägt das Vorhaben.
Nur Johanna überlebt. Unter der Identität ihres verstorbenen Bruders sucht sie im Kloster bei Fulda Zuflucht und wird dort zu einer Heilerin ausgebildet. Die Furcht vor der Entlarvung ihrer vorgegebenen Männeridentität bleibt ihr ständiger Wegbegleiter. Nach einigen Jahren kann sie die Tarnung nicht mehr aufrechterhalten und muss allein auf sich gestellt weiterziehen. Es gelingt ihr, bis nach Rom zu pilgern, wo sie zum Leibarzt des an Gicht kränkelnden Papstes Sergius (Hollywood-Ikone John Goodman) berufen wird. Bald wird sie in die Intrigen einbezogen, die in der obersten Kirche um Macht, Ansehen und Reichtum ranken. Auch der Kaiser neidet dem Papst die Macht und zieht in Rom mit seinem Heer ein. Gerold ist noch in seinen Diensten und so finden die beiden Liebenden wieder zueinander. Aber Johanna wird unerwartet nach dem Tod des Papstes das höchste Amt angetragen. In der Hoffnung, die Welt verändern zu können, lässt sie sich inthronisieren. Gerold bleibt als Leibgardist an ihrer Seite, doch sie können dem Verhängnis nicht entkommen und "Die Päpstin" endet hochtragisch.
AVIVA-Tipp: Der Lebensweg der Johanna von Ingelheim wühlt die Seele auf. Viele Zuschauerinnen, die heute in der Lebensmitte stehen, werden sich daran erinnern, dass es auch im letzten Jahrhundert nicht immer überschwänglich aufgenommen wurde, wenn sie sich wissbegierig und leistungsstark zeigten. Der 148 minütige Film belohnt die Ausdauer mit einem Abend voller Identifikationsmomente, einem brennend-spannenden Handlungsverlauf, fantastisch guten Bildern und einem Verehrer, der sich mehr als sehen lassen kann und bis in der letzten Minute zur geliebten Heldin steht. Anschauen und genießen! Aber Taschentücher und Popcorn nicht vergessen!
AVIVA-Berlin verlost 2 exklusive Frei Hautpflege-Sets. Bitte nennen Sie uns den Titel der Til-Schweiger-Produktion, in der Johanna Wokalek die Patientin einer psychiatrischen Klinik spielt und senden bis zum 30.04.2010 eine Email an folgende Adresse: info@aviva-berlin.de
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Die PäpstinDeutschland/England 2009
Bildformat: 2:35:1 in 16:9
Tonformat: Deutsch Dolby Digital 5.1, Englisch Dolby Digital 5.1, Hörfilmfassung in Stereo, Audiokommentar mit Sönke Wortmann (Regie, Drehbuch) und Tom Fährmann (Kamera)
DarstellerInnen: Johanna Wokalek, David Wenham, John Goodman, Edward Petherbridge, Iain Glen, Anatole Taubman, Claudia Michelsen
Untertitel: Deutsche Untertitel für Hörgeschädigte
FSK: ab 12 Jahren
Länge: 137 Min.
Extras: Making of, Audiokommentar, Darsteller-Infos
Der Film im Netz: www.paepstin.film.de