Als Hitler das rosa Kaninchen stahl. Kinostart 25. Dezember 2019 - Aviva - Berlin Online Magazin und Informationsportal für Frauen aviva-berlin.de Gewinnspiele



AVIVA-BERLIN.de im März 2024 - Beitrag vom 18.12.2019


Als Hitler das rosa Kaninchen stahl. Kinostart 25. Dezember 2019
AVIVA-Redaktion

Berlin 1933: Anna ist neun Jahre alt, als sich ihr Leben von Grund auf ändert. Um der Verfolgung durch die Nazis zu entkommen, muss die jüdische Familie nach Zürich fliehen. Anna lässt alles zurück, auch ihr geliebtes rosa Stoffkaninchen… Basierend auf dem Roman von Judith Kerr, verfilmt von Regisseurin Caroline Link. AVIVA-Berlin verlost 2x2 Kinofreikarten




Deutschland im Jahr 1933: Die neunjährige Anna Kemper (Riva Krymalowski) lebt mit ihrem älteren Bruder Max (Marinus Hohmann), ihrer Mutter Dorothea (Carla Juri) und ihrem berühmten Vater Arthur (Oliver Masucci), einem Theaterkritiker, Schriftsteller und erklärten Feind der Nazis, in Berlin. Die Haushälterin Heimpi (Ursula Werner) kümmert sich liebevoll um die Kinder und ist fester Bestandteil der Familie Kemper. Es ist Winter, Weihnachten noch nicht lang vorbei, und Arthur hat die Grippe. Anna sitzt an seinem Bett und zeigt ihm etwas besorgt ihr neuestes Bild. Sie hat schon wieder eine Katastrophe gezeichnet. Ihr Vater findet das völlig in Ordnung – man kann nur das gut malen, was man malen will! Am nächsten Morgen ist Arthurs Zimmer leer. Er wurde gewarnt, die Nationalsozialisten wollen ihn verhaften. Er hat Deutschland Hals über Kopf verlassen. Von jetzt an geht alles schnell: Die Kinder dürfen niemandem etwas sagen und müssen ihre Koffer, nur mit dem Nötigsten, packen. Anna und Max dürfen jeweils nur ein Buch und ein Spielzeug mitnehmen. Anna entscheidet sich für ihren Stoffhund Terri, den sie gerade erst zu Weihnachten bekommen hat, und lässt schweren Herzens ihr altes rosa Stoffkaninchen zurück. Die Flucht nach Zürich am Vorabend der Wahl 1933 ist eher spannend als beängstigend. Immerhin gehen Anna und Max davon aus, bestimmt bald wieder in Berlin zurück zu sein. Doch schon am nächsten Tag erweist sich die Vorsicht der Eltern als lebensrettend.

Die Nationalsozialisten haben die Wahl gewonnen. Der gesamte Besitz der Familie Kemper wird beschlagnahmt, ihre Pässe sollten eingezogen werden. Onkel Julius (Justus von Dohnányi), der sie heimlich in der Schweiz besucht, berichtet von schrecklichen Geschehnissen in Deutschland. Der echte Julius, Max Meyerfeld, wurde später von den Nazis in den Selbstmord getrieben. Von nun an erleben Anna und ihre Familie die Folgen der Flucht, den Verlust von Freunden, Heimat und Sicherheit. Als Fremde im Exil mangelt es ihnen an Geld, auch die immer beengter werdenden Lebensverhältnisse erweisen sich als Herausforderung. In der Schweiz ist es zwar schön, aber niemand will Arthur Kempers Texte veröffentlichen. Und Anna hat große Angst um ihn, denn die Nazis haben ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt. Am Ende des Sommers beschließen die Eltern den Umzug nach Paris, dort gibt es eine Zeitung, für die der Vater arbeiten kann. Die Wohnung in Paris ist winzig, Dorotheas Kochversuche setzen die Küche unter beißenden Qualm, und das Geld ist immer noch knapp. Aber die Eltern und Kinder sind zusammen, und das ist das Wichtigste. Anna und Max verstehen anfangs kein Wort Französisch. Sie kämpfen tapfer mit der fremden Sprache und um Anerkennung. Schließlich schaffen sie es, in der Schule erfolgreich zu sein und neue Freund_innen zu finden. Doch die Wirtschaftskrise macht ihnen auch in Frankreich das Leben schwer. Die Concierge Madame Prune (Anne Bennent) wird zusehends unfreundlicher und offen antisemitisch.

Als alles hoffnungslos erscheint und Arthur auch noch eine furchtbare Nachricht aus Deutschland bekommt, trifft ein Brief aus England ein: Arthur hat sein Drehbuch über Napoleon verkauft. Sie sind gerettet, müssen aber einmal mehr die Koffer packen und in einem fremden Land mit neuer Sprache wieder eine neue Existenz aufbauen. Doch Anna weiß, dass sie und ihre Familie das schaffen werden. Denn wenn alle zusammen sind, ist alles möglich.

"Lassen Sie mich noch einmal auf den Antrieb zum Schreiben zurückkommen – ich wollte Kinder damit vertraut machen, wie das mit Hitler zuging. Niemand hatte es bis dahin so richtig versucht, ich meine in Form einer erzählten Familiengeschichte von Flucht und Exil. Da uns – ich sage es noch einmal – nichts Schreckliches passiert war, was sich etwa mit Anne Frank vergleichen ließ, wurde die Geschichte für Kinder vielleicht zugänglicher. Das, so glaube ich, begründete den Erfolg." (Judith Kerr)

"Ich bin sehr traurig, dass wir Judith Kerr unseren fertigen Film nicht mehr zeigen konnten. Sicher hätte sie Riva in der Rolle der Anna sehr geliebt" (Caroline Link)

Hauptdarstellerin Riva Krymalowski erkennt in der Verfilmung von Judith Kerrs Roman eine klare Botschaft: "So eine schreckliche Zeit darf nie wieder passieren! Die Menschen sollen aufhören, sich gegenseitig zu hassen, und alles dafür tun, dass auf der Erde Frieden herrscht." Produzent Jochen Laube ist zuversichtlich, dass "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" künftig in einer Reihe mit anderen wegweisenden Filmen über den Nationalsozialismus gelistet wird: "Es wäre schön, wenn Kinder ab acht Jahren durch unseren Film behutsam an das Thema herangeführt werden. (...)."

Caroline Link kannte den Roman "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" noch aus ihrer Schulzeit: "Schon damals hat mich die Leichtigkeit der Erzählung überrascht", sagt die Regisseurin. "Das war eine Geschichte über Vertreibung und Flucht aus Nazi-Deutschland, und trotzdem war der Ton optimistisch, fast unbeschwert." In Telefonaten mit Judith Kerr fand Caroline Link heraus, warum das so war: "Sie erzählte mir, dass sie die Jahre in der Schweiz und in Paris in überwiegend positiver Erinnerung hat. Für sie und ihren Bruder waren es vor allem abenteuerliche Jahre. Die enge Verbindung zu den Eltern und insbesondere die Nähe zu ihrem beeindruckenden Vater hat sie nachhaltig geprägt und gestärkt."

Riva Krymalowski, geboren 2008 in Zürich, gibt in der Romanverfilmung "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" ein beeindruckendes Kinodebüt. Dass die Sechstklässlerin heute in Berlin-Grunewald dieselbe Schule besucht wie einst die Schriftstellerin Judith Kerr bis zu ihrer Flucht, mag als Zufall oder Bestimmung gedeutet werden.

Zur Autorin: Judith Kerr geboren am 14. Juni 1923 in Berlin, war die Tochter des Schriftstellers und Theaterkritikers Alfred Kerr und dessen Frau Julia Weismann. In Folge des Machtantritts des Naziregimes 1933 floh die jüdische Familie vor ihren nationalsozialistischen Verfolgern über Zürich und Paris nach London, wo die Schriftstellerin und Illustratorin Judith Kerr bis zu ihrem Tod lebte. Ihre Flucht, sowie das Leben als Emigrantin hat sie in ihren autobiographischen Jugendbüchern verarbeitet und wiedergegeben, durch die sie zu großer Bekanntheit gelangt hat. Ihre erste Veröffentlichung war "The Tiger who came to Tea" (1968) danach folgten 18 Titel der Serie um "Mog". Ihr halbbiografisches Buch "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" erschien 1971 unter dem Originaltitel: "When Hitler Stole Pink Rabbit". Ins Deutsche übersetzt von Annemarie Böll wurde es 1974 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
Erstmals verfilmt wurde das Buch von Regisseurin Ilse Hofmann im Jahr 1978. Ausgestrahlt wurde er in der ARD am 25. Dezember, zur besten Sendezeit, um 19.15 Uhr. Judith Kerr war mit der Verfilmung sowie mit der Filmemacherin nicht einverstanden.
Die Romane "Warten bis der Frieden kommt" und "Eine Art Familientreffen" setzen sich mit dem Thema der eigenen Flucht vor den Nationalsozialisten und dem Leben in Emigration auseinander. Ihre Bücher wurden in 25 Sprachen übersetzt. Judith Kerr wurde für ihre Bücher mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
2012 wurde die Schriftstellerin und Zeichnerin für ihre Verdienste "for services to children´s literature and holocaust education" zum Officer of the Order of the British Empire ernannt. Judith Kerr starb am 22. Mai 2019 in London.

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl
Regie: Caroline Link
Drehbuch: Caroline Link und Anna Brüggemann nach Judith Kerrs Roman "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl"
Darsteller_innen:
Anna Kemper: Riva Krymalowski
Arthur Kemper: Oliver Masucci
Dorothea Kemper: Carla Juri
Max Kemper: Marinus Hohmann
Onkel Julius: Justus von Dohnányi
Heimpi: Ursula Werner
Robert Stein: André Szymanski
Rebecca Stein: Anne Schäfer
Madame Prune: Anne Bennent
Grete Hader: Luisa-Celine Gaffron
Heinz Rosenfeld: Benjamin Sadler
Mutter Zwirn: Rahel Hubacher
Vater Zwirn: Peter Bantli
Schreibwarenverkäufer: Andreas Matti
Mehr Infos: www.warnerbros.de
Der Trailer: www.youtube.com
Kinostart: 25. Dezember 2019
Verleih: Warner Bros. Pictures Germany

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Herzlichen Glückwunsch zum 93. Geburtstag, Judith Kerr Am 14. Juni ist der Geburtstag von "the tigermother". Unter diesem Namen kennt sie in Großbritannien jedes Kind. "The Tiger who came to Tea" ist ihr bekanntestes Kinderbuch. Die Flucht vor den Nazis prägte die Bestseller-Autorin Judith Kerr ("Als Hitler das rosa Kaninchen stahl"). (2016)

Kristine von Soden - Und draußen weht ein fremder Wind .... Über die Meere ins Exil
Wie gelang den wenigen Überlebenden 1933 bis 1941 die Flucht ins Ungewisse, was ging dem Verlust um Heimat, Familie, Sprache und Kultur voraus? Im Zentrum dieses Buches steht der verzweifelte Kampf jüdischer Emigrantinnen um Visa und Affidavits für das von den Nazis erzwungene Exil. Anhand von Tagebüchern, Briefen, Gedichten sowie unveröffentlichten Bild- und Textdokumenten und literarischen Zeugnissen aus den im Deutschen Exilarchiv in Frankfurt am Main befindlichen Nachlässen jüdischer Emigrantinnen zeichnet die Autorin die dramatischen Umstände der individuellen Fluchtwege akribisch nach. Unter der Auswahl der portraitierten jüdischen Emigrantinnen ist auch Judith Kerr (2017)

Fannys Reise
Fanny Ben-Ami, 1930 in Baden-Baden als Fanny Eil geboren, rettete als 13 Jährige auf der Flucht durch Frankreich und Italien in die Schweiz 28 Kinder vor der Deportation, darunter ihre zwei jüngeren Schwestern, Erika und Georgette. Der Spielfilm von Lola Doillon basiert auf den im Buch "Le Journal de Fanny" veröffentlichten bewegenden Erinnerungen der heute in Israel lebenden Autorin und Künstlerin. (2018)


AVIVA-Berlin verlost zum Kinostart von "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" 2x2 Kinofreikarten. Bitte senden Sie uns dazu bis zum 30.12.2019 per Email an: info@aviva-berlin.de die Titel aller ins Deutsche übersetzten Bücher von Judith Kerr.


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Quelle: Warner Bros. Pictures Germany


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Beitrag vom 18.12.2019

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