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AVIVA-BERLIN.de im November 2024 - Beitrag vom 14.11.2015


STONEWALL. Kinostart 19.11.2015. Verlosung
AVIVA-Redaktion

Erzählt wird die Geschichte eines fiktiven jungen Mannes, der 1969 in die historischen Stonewall-Unruhen hineingezogen wird: Als Danny...AVIVA verlost 2x2 Freikarten




...Winters (Jeremy Irvine) von seinen Eltern wegen seines Schwulseins verstoßen wird, muss er seine Freunde zurücklassen und nach New York fliehen.

Ohne Dach über dem Kopf und völlig mittellos, lernt er in Greenwich Village eine Clique von Street Kids kennen, die ihn in die Kneipe "The Stonewall Inn" mitnehmen. Doch die zwielichtige Bar gehört der Mafia und ist nicht gerade eine Oase der Ruhe und Besinnlichkeit. Danny und seine Freunde werden diskriminiert und übel behandelt, selbst die Polizei schreckt vor Übergriffen nicht zurück – mit der Zeit staut sich eine ungeheure Wut in ihnen an. Das gilt für Danny ebenso wie für die gesamte Gemeinschaft der jungen Schwulen, Lesben und Transvestiten, die sich im Stonewall Inn treffen. Bis sich eines Tages ihr Zorn entlädt: Als der erste Stein fliegt, kommt es zum Aufstand – der Beginn ihres Kreuzzugs für die Gleichberechtigung.

Regisseur und Produzent Roland Emmerichs Interesse an einer Verfilmung der Stonewall-Unruhen wurde geweckt, als er mit Produzent Michael Fossat eine Führung durch das Los Angeles Gay & Lesbian Center machte. Emmerich war entsetzt von der Statistik, dass 40 Prozent der obdachlosen Jugendlichen Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transsexuelle sind. Um ihnen zu helfen, überlegte er, wie er als Filmemacher deutlicher auf dieses Problem aufmerksam machen kann: "So entstand mein Interesse. Ich informierte mich über Stonewall. Ich merkte sofort, dass es da eine Geschichte zu erzählen gibt, und deren Botschaft halte ich für sehr wichtig: Gekämpft haben jene Menschen, die am wenigsten zu verlieren hatten, nicht etwa die politisch aktiven Leute, sondern es waren die Kids, die diese Bar frequentierten, wo man Stricher und aufgedonnerte Transen, überhaupt jede Menge Leute traf, von denen man nie erwartet hätte, dass sie der Polizei Widerstand leisten würden. Doch sie haben es getan. In einem der Bücher über Stonewall steht der Kommentar eines Black Panther, der am dritten Tag der Unruhen dabei war. Er erzählt, wie er darüber staunte, dass die Femmes, das heißt: die feministischen Kids, am härtesten kämpften."

Da wurde Emmerich klar, dass diese Geschichte erzählt werden musste – das war seine Aufgabe. Doch während die Produzenten und Emmerich den Stonewall-Film unbedingt machen wollten, hielt das restliche Hollywood dieses Thema nach wie vor für zu gewagt und umstritten. "Immer noch schrecken die Leute vor Themen zurück, die nicht durch Action-Helden und große Stars eindeutig kommerzielles Potential bieten", sagt Fossat.

Frydman erzählt: "Unsere Geschichte basiert zu großen Teilen auf Fakten. Doch die Figur des Danny ist erfunden. Er ist vielmehr unser Stellvertreter, mit seinen Augen erleben wir das komplizierte, schwer zu begreifende Leben auf den Straßen von New York. Andererseits ist das, was Danny erlebt, und seine Herkunft aus einer Kleinstadt in Indiana sehr real. Im ländlichen Amerika Ende der 1960er-Jahre wurden bekennende Schwule versteckt, weggesperrt, abgelehnt. Das entspricht durchaus den Tatsachen – wir haben also diese eine Realität in die andere historische Situation hineingestellt: Beide Aspekte sind fundiert und stichhaltig."

Emmerich brachte seine Darsteller mit Leuten zusammen, die die Ereignisse miterlebt haben und die Szene kannten. "Ich habe Leute gefunden, die damals Scare Queens waren – so etwas gibt es heute nicht mehr. Sie waren bereit, sich mit meinen Schauspielern zu treffen", erklärt Emmerich. "Diese Kids waren sehr feminin, trugen Eyeliner und so etwas, aber sie waren keine totalen Transvestiten. Man nannte sie Scare Queens, weil sie sehr arm waren und einfach nicht das Geld hatten, um sich mit echten Fummeln einzukleiden."

The Stonewall Inn war zu Beginn der Unruhen eine berüchtigte Bar, die von der Mafia kontrolliert wurde. "Zwei Gangster haben das Stonewall eröffnet – sie liehen sich 3000 Dollar vom damaligen Paten", sagt Fossat. "Das Lokal war ausgebrannt – sie haben es schnell renoviert, und innerhalb weniger Wochen eröffnete die Schwulenbar. Es gab nämlich schon einige andere Schwulenbars im Viertel, die erstaunlich viel Umsatz machten. Im Zentrum von New York gab es damals kein nennenswertes Nachtleben, weil das ein gefährlicher Bezirk war. Doch die Schwulen konnten nirgends sonst hin und frequentierten diese Bars, sie scherten sich nicht um das Risiko. Als das Stonewall 1966 aufmachte, war es sofort total angesagt und ständig überfüllt. Und das blieb so bis zur Schließung ein paar Wochen nach den Unruhen. Die Gegend dort war extrem korrupt."

"Erst als sich die für die öffentliche Moral zuständige Polizeieinheit einschaltete, wurde die Sache undurchsichtiger. Jedenfalls merkten diese Polizisten sofort, wie korrupt ihre Kollegen auf dem 6. Revier waren und dass sie von den Bar-Besitzern bezahlt wurden", sagt Fossat. "Also beschloss man, eine Razzia in der Bar durchzuführen, ohne das 6. Revier zu informieren. Bei dieser Razzia durfte jeder gehen, der sich ausweisen und seinem Geschlecht entsprechend angemessene Kleidung trug. Die übrigen mussten bleiben und wurden verhört. Sie griffen sich alle in der Bar vorhandenen alkoholischen Getränke, und während der Abwicklung in der Bar beschlossen die Schwulen vor der Tür: ´Scheiß drauf, wir gehen nicht nach Hause, wir bleiben hier und rebellieren.´"

Jeremy Irvine, der die Hauptrolle des Danny übernahm, erklärt: "1969 war es gesetzlich verboten, Homosexuellen und Perversen Alkohol zu verkaufen. Die Schwulenbars wurden von der Mafia betrieben – sie verdienten Geld, indem sie die Schwulen ausnutzten, zum Beispiel dadurch, dass sie die Drinks verwässerten. Das gehörte alles zum großen Verbrechersyndikat der Mafia – sie schnappten sich diese Jungen, entführten sie und setzten sie auf Schwule in der Regierung oder in hochrangigen geschäftlichen Stellungen an. Wenn sie sich dann in den von der Mafia präparierten Hotelzimmern aufhielten, wurden mithilfe von Spiegeln Fotos gemacht. Wir deuten das in unserem Film in der Figur des Jay an – es könnte sich bei ihm um einen sehr prominenten amerikanischen Politiker handeln. Es war ein korruptes Spiel, das den Schwulen damals sicher nicht geholfen hat. Vordergründig unterstützte die Mafia die Schwulen, aber es war grauenhaft, wie die schwule Community dann von diesen Leuten ausgebeutet wurde."

Nicht alle Schauspieler mussten gesucht werden – manche meldeten sich von selbst.
Emmerich bemühte sich darum, schwule Komparsen zu besetzen. "Ein Schwuler merkt sofort, wer schwul ist und wer nicht", sagt Emmerich, der Wert darauf legte, jedes schwule Detail authentisch zu zeigen.


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STONEWALL
Regie: Roland Emmerich
Drehbuch: John Robin Baitz
Darsteller: Jeremy Irvine, Jonny Beauchamp, Joey King, Caleb Landry Jones, Matt Craven, Jonathan Rhys Meyers und Ron Perman als Ed Murphy
Produziert von ROLAND EMMERICH, MARC FRYDMAN
Warner Bros. Pictures Germany
Kinostart 19.11.2015
www.thestonewallmovie.com


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