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Beitrag vom 26.09.2003
Filigrane Objekte der Berliner Künstlerin Svenja John
Sabine Grunwald
Transparenz 10 - Zehn Jahre Kunststoffschmuck von Svenja John. AVIVA-Berlin verlost zehn Ausstellungskataloge
Das Museum für Angewandte Kunst stellt vom 19. Oktober bis 14. Dezember 2003 parallel zur Ausstellung "in.femme fashion 1780 - 2004" rund 45 ausgefallene Schmuckarbeiten der Berliner Künstlerin Svenja John aus.
Ihre filigranen Arbeiten gleichen kristallinen Formen aus der Natur. Korallenriffe, Schneekristalle und komplexe architektonische Modelle kommen der Betrachterin als erstes in den Sinn. Die Formenvielfalt erinnert an den Blick durch ein Kaleidoskop, Oktogone in Blütenform setzen sich zu immer neuen Mustern und Farben zusammen. Die zarten, durchscheinenden und doch widerstandsfähigen Ohrgehänge, Anhänger, Armreifen, Broschen und die beiden Taschen, sind aus Plastik gearbeitet. Ein Material, das mit der Erfindung des Bakelits um 1905 seinen Einzug in die Welt des Modeschmucks der 30er und 50er Jahre hielt.
Kunststoffe sind für uns eine Selbstverständlichkeit geworden. In den 60er Jahren wurden zahlreiche neue Plastikarten entwickelt, deren Herstellungsprozesse vergleichsweise kostengünstig waren. Aber erst durch die künstlerische Kreativität wird die Vielfalt dieses Materials sicht- und erfassbar.
Der Stoff, aus dem Svenja John ihre traumhaft schönen Stücke arbeitet, heißt Makrolon und ist ein High-tech Kunststoff der Bayer AG. Im täglichen Leben werden aus diesem Material beispielsweise CD`s, Sportbrillen oder Fahrradhelme hergestellt. Die Künstlerin arbeitet seit 1992 mit diesem Kunststoff, der sich durch Transparenz, hohe Schlag- und Bruchfestigkeit und eine sehr guten Formbarkeit auszeichnet. Die dünnen DIN-A-4-Platten werden von ihr geschmirgelt und per Hand bemalt.
Mit der selbst gefundenen Technik des Schneidens und Steckens steht ihr eine unerschöpfliche Fülle von Varianten und Vervielfältigungen zur Verfügung. Analog zu Zellorganismen, die sich nach vorgegebenen symmetrischen Mustern vermehren.
Ihre Modelle tragen inspirierende Bezeichnungen wie "Espina", "Lapido", "Capullo" und "Hoja". Namen, die rein zufällig entstanden und Orten oder Autobahnausfahrten entliehen sind, an denen Svenja Johns Finger im Atlas hängen geblieben ist.
Die Arbeiten finden sich in den folgenden öffentlichen Sammlungen: Kunstgewerbemuseum, Berlin, Grassi Museum Leipzig, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, American Craft Museum, New York, Material ConneXtion und jewellery college of Tokio. Außerdem bereicherte Svenja John die Haute-Couture-Kollektionen von Christian Lacroix in Paris.
Svenja John ist 1963 in Duisburg geboren. 1985-89 Goldschmiedelehre an der staatlichen Zeichenakademie Hanau. 1989-91 bei der Fa. Möller in Berlin tätig. 1993 Meisterprüfung und Abschluss als staatlich geprüfte Gestalterin an der staatlichen Zeichenakademie Hanau. Seit 1994 eigenes Atelier in Berlin.
AVIVA-Berlin verlost zehn Ausstellungskataloge von Svenja John. Bitte nennen Sie uns den Namen des Materials, aus dem die Künstlerin ihren Schmuck anfertigt und senden Sie uns eine eMail an folgende Adresse: gewinnspiel@aviva-berlin.de
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Der Katalog ist im Museumsshop erhältlich: 48 Seiten, deutsch und englisch, SVENJA John,
ISBN 3-00-010611-1, Preis 20 €
Museum für Angewandte KunstAn der Rechtschule
50667 Köln
19. Oktober bis 14. Dezember 2003
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag 11 bis 17 Uhr
Mittwoch 11 bis 20 Uhr, Montag geschlossen
Eintrittspreise: 4,70 € ermäßigt 2,70 € (jeweils mit Modeausstellung), Kombiticket (Sonderausstellung und ständige Sammlung) 5,80 €, ermäßigt 4 €
http://www.museenkoeln.de/museum-fuer-angewandte-kunst