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Beitrag vom 31.05.2008
Nichts als Gespenster
Anja Kesting
Ein Film von Martin Gypkens über die Liebe, die Suche nach ihr, das Sich-Selbst-Finden und das dort ankommen, wo man hin will. AVIVA-Berlin verlost 3 DVDs
Die ProtagonistInnen dieser Geschichte sind um die 30 und fragen sich nach dem existentiellen Etwas, das ihr Leben ausmacht. In ihrem bisherigen Leben finden sie keine befriedigende Antwort und begeben sich auf Reisen, eine durchgehende Metapher, die diese fünf Geschichten durchzieht – ein Weggehen müssen und Ankommen wollen, ein Rückzug und eine Suche.
Da wären Ellen (Maria Simon) und Felix (August Diehl), zwei sehr ungleiche Menschen, die sich miteinander abquälen, die nichts verbindet. Bei denen die ZuschauerIn sofort den Eindruck hat, eine Trennung stünde unmittelbar bevor. Diese fragile Beziehung steht im kompletten Kontrast zu den beeindruckenden Landschaftsbildern des Grand Canyon, Gesteinmassen, die schon seit Jahrtausenden "zusammenhalten". In einem kleinen "Kaff" in der Wüste Nevadas treffen die beiden, sich schon selbst überdrüssig scheinenden, unerwartet auf eine Geisterjägerin und einen trinkfesten, rauen Cowboy, die ihr Leben durcheinanderwirbeln…
Marion (Fritzi Haberlandt) ist einsam und sucht verzweifelt nach Zuneigung und Anerkennung. Ihr verwirrtes Umherirren durch das morbide Venedig spiegelt ihr Innenleben wider. Wohin soll sie gehen? Welcher Weg ist der richtige? Nirgendwo findet sie Halt, genau wie Venedig steht ihr Leben auf tönernen Pfählen. Ihre Eltern (Christine Schorn und Walter Kreye), zwei nur an der Oberfläche kratzende Erziehungsberechtigte sind ihr keine Hilfe, im Gegenteil. Ihre Reise ist eine Flucht vor ihren unbewältigten Problemen, die in der Ferne genauso drücken, wenn nicht sogar noch mehr als daheim.
Die Reise zu ihrer Freundin, das Ankommen in ihrer wohlig warmen Wohnstube, der Austausch von gemeinsam erlebten Begebenheiten - Der erste Eindruck: Zwei gute Freundinnen, doch das täuscht. Caro (Karina Plachetka) begeht den Kardinalsfehler, der das Aus für jede Freundschaft bedeutet: Sie schläft mit Raoul (Stipe Erceq), der großen Liebe von Ruth (Chiara Schoras). Erst im nachhinein, während der Abreise im kalten Zugabteil wird ihr bewusst, was sie angerichtet hat. Sie fährt in einen grauen, tristen Herbsttag… Einsamkeit wird sie in ihrer Wohnung willkommen heißen.
AVIVA-Tipp: "Nichts als Gespenster" zeigt das wahre Leben. Es passiert nicht viel Aufregendes und den meisten Menschen in der Realität geht es ähnlich. Doch die Nuancen, Mimiken und Andeutungen sind es, die das Beeindruckende des Filmes ausmachen. Diese kleinen Begebenheiten wirken nach, der Film läßt einen nicht los. Die diffusen Gefühle der ProtagonistInnen, die Perspektivlosigkeit, aber auch das Suchen und Finden von Lösungen spiegeln die Generation der 30er wider.
AVIVA-Berlin verlost 3x die DVD "Nichts als Gespenster". Bitte beantworten Sie folgende Frage: Welche bekannte russische Romanfigur spielt Fritzi Haberlandt derzeit am Theater? Senden Sie bis zum 20.06.2008 eine eMail an folgende Adresse: gewinnspiel@aviva-berlin.de
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Nichts als Gespenster Drama/Episodenfilm - Deutschland 2007
Regie und Drehbuch Martin Gypkens
DarstellerInnen: Fritzi Haberlandt, August Diehl, Chiara Schoras, Jessica Schwarz, Christine Schorn, Janek Rieke, Ina Weiße, Karina Plachetka, Stipe Erceq, Walter Kreye
FSK: Ohne Altersbeschränkung
Sprachen: Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte
Laufzeit: 119 Min.
Verleih: Senator
DVD-Start: 02.06.2008
www.nichtsalsgespenster.senator.de