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Beitrag vom 17.04.2008
Qatar Telecom German Open 2008
Sylvia Rochow
Justine Henin und Ana Ivanovic sagten als erste Spielerinnen ihre Teilnahme zu. Lokalmatadorin Sabine Lisicki erhält eine Wildcard. AVIVA-Berlin verlost 3x2 Freikarten
In diesem Jahr (
vom 5. bis 11. Mai 2008) richtet die Qatar Tennis Federation (QTF) bereits zum vierten Mal die German Open der Tennisfrauen in Berlin aus.
Fast schon genau so lange wurmt das ständige Misstrauen der Berliner Presseöffentlichkeit die Qataris. Kaum hatten sie 2005 die Lizenz für das Berliner Traditionsturnier vom hoch verschuldeten Deutschen Tennis Bund (DTB) erworben (und den Fortbestand der Veranstaltung damit überhaupt erst gesichert), sahen sie sich auch schon mit den ersten skeptischen Fragen konfrontiert. Ob sie die German Open nicht nur gekauft hätten, um die Lizenz mit der höchsten Turnierkategorie Tier I auf die heimische Veranstaltung in Doha zu übertragen und Berlin in den niedrigeren Tier II-Status "abzuschieben", zum Beispiel. Oder, ob man denn im nächsten Jahr überhaupt noch mal wiederkommen würde, wenn man keinen Überschuss erwirtschafte?
Gewohnt höflich und äußerlich offenbar nicht aus der Ruhe zu bringen versicherten die Vertreter der Qatar Tennis Federation geradezu gebetsmühlenartig, dass sie sich
ganz bewusst für den Standort Berlin entschieden hätten, dass es ihnen um die guten Präsentationsmöglichkeiten gehe, die das Scheichtum hier habe und vor allem, dass sie es sich zur Aufgabe machen wollten, die German Open als Turnier von Jahr zu Jahr attraktiver zu machen.
Im vergangenen Jahr griffen die Qataris dann sogar kurz entschlossen einen Songtitel der deutschen Band "Wir sind Helden" auf:
"Wir sind gekommen, um zu bleiben" prangte auf den T-Shirts, die sich Sheikh Mohamed Bin Faleh Al Thani (Präsident der QTF) und Turnierdirektor Ayman Azmy demonstrativ zur Eröffnungspressekonferenz der Qatar Telecom German Open 2007 übergestreift hatten.
AVIVA-Berlin verlost 3x2 Freikarten für das Endspiel am 11. Mai 2008. Bitte beantworten Sie folgende Frage: In welchem Jahr gewann Amélie Mauresmo die German Open, ohne das Finale spielen zu müssen? Senden Sie bis zum 01.05.2008 eine eMail an folgende Adresse: gewinnspiel@aviva-berlin.de
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Jetzt war es wieder eine Pressekonferenz, die die Organisatoren des größten deutschen Frauen-Tennisturniers für eine spektakuläre Stellungnahme nutzten.
Diesmal kam Azmy allen ZweiflerInnen zuvor und ging gleich selbst in die Offensive.
"Wir wünschen uns nichts mehr, als dass wir endlich mal wieder eine deutsche Spielerin im Finale der German Open sehen," führte er ein, und kann sich damit der Zustimmung vieler Tennisfans sicher sein. Doch Ayman Azmy wäre nicht der umtriebige Turnierdirektor, der er ist (neben den Qatar Telecom German Open organisiert er auch die Frauen- und Männerturniere in Katar sowie in diesem Jahr erstmals die Year End Championships in Doha), hätte er aus seiner Aussage nicht schon längst Schlüsse gezogen:
"Daher werden wir einen Brief an die anderen Turnierdirektoren in Deutschland schreiben und einen Runden Tisch während der German Open in Berlin anregen. Wir wollen das deutsche Tennis wieder zu goldenen Zeiten bringen. Wir wollen den Zuschauern beweisen, wie ernst es uns mit dem Engagement hier ist." Azmys Vorstellung nach könnte ein Anteil aus dem Ticketverkauf bei allen deutschen Turnieren in einen
Fond zur Förderung des deutschen Nachwuchses einfließen.
"Davon würden wir alle profitieren: Die Turniere genauso wie die Medien und das Publikum", erklärte er, um gleich darauf wieder höfliche Zurückhaltung zu üben. Man wolle keinesfalls irgendeine Führungsrolle unter den deutschen Turnierveranstaltern einnehmen, sondern nur Anregungen geben und versuchen, zu helfen. Trotz aller demonstrierten Bescheidenheit sollte nun jedoch allen klar sein, wie ernst es den Qataris ist. Auch wer die Rettung der German Open vor drei Jahren noch nicht als solche wahrgenommen hatte (oder wahrnehmen wollte) wird konstatieren, dass die Qatar Tennis Federation nun schon ein zweites heißes Eisen anpackt, von dem der DTB allzu lange die Hände gelassen hat. Immer wieder wurde auf Veränderungen in der Jugendarbeit gedrängt, doch zu einem echten Umbruch konnte sich der Verband auch rund ein Jahrzehnt nach dem Karriereende der Grafs, Beckers und Stichs nicht durchringen.
So ist nicht nur den Qataris zu wünschen, dass die Öffentlichkeit den Beweis ihrer Ernsthaftigkeit endlich annimmt, sondern uns allen, dass sie gleichzeitig einen weiteren wertvollen Anstoß für die Zukunft des deutschen Tennis gegeben haben. Und vor allem, dass dieser nicht nur gewürdigt, sondern auch von den Verantwortlichen aufgegriffen wird.
Weitere Infos unter: www.german-open.org