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AVIVA-BERLIN.de im September 2023 -
Beitrag vom 23.09.2023
Der AVIVA-Kulturkalender - Kunst + Kultur in Berlin
AVIVA-Redaktion
Die AVIVA-Auswahl zu Ausstellungen und Vernisssagen von etablierten, noch unbekannten und unentdeckten oder zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Künstlerinnen in und um Berlin.
Liebe Leser*innen, diese Seite wird regelmäßig aktualisiert, es lohnt sich also, öfter vorbeizuschauen! Zur Info - die Termine sind chronologisch nach dem Beginndatum der jeweiligen Ausstellung geordnet, scrollt/scrollen Sie daher am besten durch diese Seite um zu einem bestimmten Datum zu gelangen.
Ihre/eure AVIVA-Berlinerinnen
17. März 2023 bis 17. März 2024Timeless. Ukrainian Contemporary Art in Times of War
Eine Sonderpräsentation von Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst – Staatliche Museen zu BerlinDie Skulpturensammlung und das Museum für Byzantinische Kunst im Bode-Museum beherbergen Objekte vom 3. bis zum 18. Jahrhundert. Nicht wenige der hier verwendeten Darstellungen und Themen dienen dem aktuellen Kunstschaffen in der Ukraine als Grundlage und Inspirationsquelle. Die Sammlungen des Bode-Museums können somit eine unerwartete Hilfestellung für ein besseres Verständnis der zeitgenössischen ukrainischen Kunst bieten. Aus diesem Grund hat das Bode-Museum ein Jahr nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges zehn ukrainischen Künstler*innen eingeladen, in einen Dialog mit ausgesuchten Werken aus seinen eigenen Sammlungen zu treten.
Die beteiligten Künstler*innen sind Serhii Druziaka, Oleg Gryshchenko, Alisa Lozhkina, Serhii Lytvynov, Sergii Radkevych, Oleksii Revika, Konstantin Sinitskiy, Maryna Solomennykova, Alla Sorochan und Matvei Vaisberg.
Die Künstler*innen halten sich gegenwärtig fast alle in der Ukraine auf. Da es unter den aktuellen Umständen kaum möglich ist, ihre Gemälde, Graphiken und Skulpturen nach Deutschland zu transportieren, werden sie in der Ausstellung in Form von Fotoreproduktionen gezeigt. In Ergänzung bietet die in die Dauerausstellung des Bode-Museums integrierte Schau erläuternde Texte, in denen sich die beteiligten Künstler*innen direkt zu Wort melden. Diese Erläuterungen werden auf Deutsch, Englisch und Ukrainisch zur Verfügung gestellt.
"Timeless. Contemporary Ukrainian Art in Times of War" wird kuratiert von Olesia Sobkovych, Nationales Museum der Geschichte der Ukraine im Zweiten Weltkrieg, Kyjiw. Das Projekt wird von der Ukraine-Förderlinie der Ernst von Siemens Kunststiftung finanziert. Eine Sonderpräsentation von Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst – Staatliche Museen zu Berlin.
Veranstaltungsort: Museumsinsel Berlin, Bode-Museum
Am Kupfergraben, 10117 Berlin
www.smb.museum/ausstellungen/detail/timeless28. April bis 08. Oktober 2023Rapid Response Ausstellung "Through Our Lens"
Berlin aus der Perspektive von KriegsgeflüchtetenAchtzehn jüdische Frauen nehmen Einwegkameras in die Hand und dokumentieren ihre Sicht auf Berlin. Die viersprachige Ausstellung präsentiert über 90 Fotografien und persönliche Texte der Autor:innen, die sich vor dem heutigen Krieg aus der Ukraine nach Berlin retteten. Die Bilder erzählen über die Bedeutung von Flucht, Evakuierung, Selbstbeheimatung und Empowerment. Alle sind eigeladen, am gemeinsamen Stadtbild mitzuwirken und persönliche Berlin-Momente einzubringen.
Veranstaltungsort: Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum
Oranienburger Straße 28-30, 10117 Berlin
centrumjudaicum.de19. Mai – 18. Oktober 2023Vortragsreihe "Mode Thema Mode"Die Kunstbibliothek feiert 20 Jahre Vortragsreihe. Im Rahmen dieses Jubiläums finden eine Vielzahl von Vorträgen statt. Das Spektrum umfasst die Werbestrategien des Dresdner Modehauses Renner, den Textil- und Modestandort Krefeld mit seinem Modellhaus Lauer-Böhlendorff sowie im Bereich des Modejournalismus die Autorin Julie Elias oder das Fachorgan "Der Konfektionär".
Mehr zu den einzelnen Veranstaltungen: www.smb.museumDen Abschluss bildet der
Festvortrag am 18.10.23 von 18 – 20 Uhr zum Thema Frauen in der Mode- und Textilbranche durch drei Jahrhunderte. Obgleich die professionelle Herstellung von Textilien und Kleidung lange Zeit ausschließlich in den Händen von in Zünften organisierten, mit Männern besetzten Handwerksbetrieben lag, waren zu allen Zeiten auch Frauen textil tätig. Frauen sind von jeher aufs Engste mit Entwurf, Herstellung und Konsum von Mode und Textilien verbunden, wie die ausgewählten Fallbeispiele zeigen: eine kunstfertige Stickerin des 18. Jahrhunderts, eine der Schneiderei verschriebene Hamburgerin, die wohl erste Nürnbergerin im Bikini, Pionierinnen der Modefotografie und -grafik und anderes mehr.
Mit anschließendem Umtrunk. Teilnahme kostenfrei. Keine Anmeldung erforderlich.
Mehr Infos: www.smb.museumVeranstaltungsort: Kunstbibliothek des Staatlichen Museums zu Berlin
3. Juni – 19. November 2023Alice Springs. Retrospektive
Eine Sonderausstellung der Helmut Newton StiftungAnlässlich des 100. Geburtstag von June Newton alias Alice Springs werden über 200 Fotografien auf der gesamten Ausstellungsfläche im ersten Stock des Museums für Fotografie gezeigt.
Während bereits 2010 und 2016 größere Alice Springs-Ausstellungen in der HNF realisiert wurden, wurden viele Aufnahmen dieser Retrospektive bislang noch nie gezeigt. Eine ausgiebige Recherche im hauseigenen Archiv, insbesondere des kürzlich nach Berlin verbrachten Bestandes aus der gemeinsamen Wohnung der Newtons in Monaco, hat einen neuen Einblick auch in das Schaffen von Alice Springs ermöglicht – und diese teilweise spektakulären Ergebnisse werden nun, als vintage oder exhibition prints, erstmals zu sehen sein.
Unter dem Pseudonym Alice Springs arbeitete June Newton seit 1970 als Fotografin, insbesondere im Bereich Porträt. Am Anfang des eigenen Œuvres stand eine Grippe Helmut Newtons. June Newton ließ sich von ihm die Handhabung von Kamera und Belichtungsmesser erklären und fotografierte 1970 in Paris ein Werbebild für die französische Zigarettenmarke "Gitanes". Das Porträt des rauchenden Models war der Startschuss für die neue Karriere der australischen Theaterschauspielerin, die in Frankreich aufgrund der Sprachbarriere nur wenig Aussicht auf ein Engagement besaß.
Ab Mitte der siebziger Jahre entstanden auch zahlreiche Porträts ihrer Fotografenkolleg*innen – darunter Richard Avedon, Brassaï, Ralph Gibson, Sheila Metzner und Robert Mapplethorpe – sowie anderer Prominenter wie Nicole Kidman, Isabelle Adjani, Vivienne Westwood, Liam Neeson oder Claude Chabrol.
Veranstaltungsort: Museum für Fotografie
Jebensstraße 2, 10623 Berlin
www.smb.museum/ausstellungen/detail/alice-springs-retrospektive30. Juni – 08. Oktober 2023Judit Reigl. Kraftfelder
Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu BerlinAnlässlich des 100. Geburtstags der Künstlerin (1923 – 2020) und der Schenkung von drei Hauptwerken von Judit Reigl zeigt die Neue Nationalgalerie die erste museale Einzelausstellung der ungarisch-französischen Künstlerin in Deutschland. Mit der Schenkung besitzt die Nationalgalerie als erste öffentliche Sammlung in Deutschland Werke der bedeutenden Malerin, die in den 1950er-Jahren eng mit dem französischen Informell verbunden war.
Mit diesem Überblick über Reigls Oeuvre widmet sich die Neue Nationalgalerie einer der wichtigsten Figuren der europäischen Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind knapp sechzehn, meist großformatige Gemälde aus dem zugleich abstrakten und figurativen malerischen Werk Reigls. Die gebürtige Ungarin studierte zunächst an der Akademie der Schönen Künste in Budapest. 1950 floh sie aufgrund des zunehmenden Stalinismus aus ihrem Heimatland und ließ sich in Paris nieder. Waren ihre frühen, meist träumerischen Gemälde noch dem Surrealismus verpflichtet, wendete sie sich Anfang der 1950er-Jahre einer lyrischen Abstraktion zu. Immer wieder finden sich in ihren Bildern auch figurative Elemente, die Mitte der 1960er-Jahre in den männlichen Torsi der "Man"-Serie münden. Neben den Gemälden "Center of Dominance" (1959), "Mass Writing" (1960) und dem großformatigen Triptychon "Man" (1967-1969), die der Nationalgalerie als großzügige Schenkung des Fonds de Dotation Judit Reigl übergeben werden, zeigt die Ausstellung zentrale Werke aus den 1950er- bis 1980er-Jahren, die einen umfassenden Einblick in die vielschichtigen Schaffensphasen der Künstlerin ermöglichen.
Im Rahmen der Ausstellung erscheint ein Katalog. Es ist die erste Publikation über die Künstlerin in deutscher Sprache.
Veranstaltungsort: Kulturforum, Neue Nationalgalerie
Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin
Mehr Infos zur Ausstellung unter: www.smb.museum/ausstellungen6. Juli 2023 – 7. Januar 2024Eva Fà bregas
Devouring LoversEine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin
Eva Fà bregas bespielt die historische Halle des Hamburger Bahnhof mit einer monumentalen, ortsspezifischen Installation. Die bislang größte Einzelausstellung der Künstlerin erweitert die Grenzen des Skulpturalen und lädt die Besucher*innen zu einem sinnlichen Raumerlebnis ein. Biomorphe Skulpturen verwandeln die von industriellen Eisenträgern geprägte Bahnhofsarchitektur des Museums in einen organisch gewachsenen Raum. Eva Fà bregas (geb. 1988 in Barcelona, lebt und arbeitet in London und Barcelona) nimmt mit ihrem Werk im Hamburger Bahnhof die architektonisch angelegte Durchgangssituation der Bahnhofshalle auf. Die Grenzen zwischen technisch erzeugten, menschlichen und nicht-menschlichen Welten verschwimmen. Die Besucher*innen tauchen in diese organisch-technische Umgebung ein.
Veranstaltungsort: Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart
Invalidenstraße 50/51, 10557 Berlin-Mitte
www.smb.museum/museen-einrichtungen/hamburger-bahnhof/ausstellungen/detail/eva-fabregas13. Juli bis 27. November 2023Isa Genzken 75/75
Eine Sonderausstellung der Nationalgalerie – Staatliche Museen zu BerlinDie Neue Nationalgalerie ehrt Isa Genzken anlässlich ihres 75. Geburtstags mit der Ausstellung "Isa Genzken. 75/75" und zeigt 75 Skulpturen aus allen Schaffensphasen der Künstlerin von den 1970er-Jahren bis heute. Zu sehen sind unter anderem Hauptwerke wie das zehn Meter lange "Grau-schwarzes Hyperbolo ´MBB´" (1981), "Atelier" (1990), "Venedig" (1993), "Nofretete – Das Original" (2012) oder "Schauspieler" (2013). Isa Genzken zählt zu den vielschichtigsten Künstlerinnen Deutschlands und begeisterte unter anderem auch in ihrer
Retrospektive 2016 im Martin-Gropius-Bau.
Die Präsentation in der oberen Halle der Neuen Nationalgalerie erinnert in ihrer Anordnung einzelner Skulpturen an Ausstellungen klassischer Antikensammlungen. In der Aufstellung entstehen Modelle, Archetypen und Vermessungen des Menschen und der modernen Gesellschaft. Die Skulpturen sind nicht aus einem Material gehauen, sondern verkörpern in ihrer heterogenen Materialität die den heutigen Alltag durchdringenden Technologien, Plastik, Beton, Dekor und Funktionsobjekte. Diese Neuvermessungen und wechselnden Rahmungen führt Genzken (geboren 1948) über ins Wahre, Schöne, Absurde und Übertriebene. Ihr Werk geht von Aktualitäten aus, wie einem Fenster oder einer Schauspieler*innenfigur, die sie in ihre eigene Realitäten und Formensprache verändert und verzerrt. Das Individuum und auch sie als Künstlerin, ihre eigene Biografie, sind Werkzeug dieser Befragung von Idealen der westlichen Gesellschaft und ihrer Produktionstypen. "Die Arbeiten sollen eher als bewegte Bilder, denn als Skulpturen fungieren, man sieht aus jedem Blickwinkel ein neues Bild. Nichts ist starr oder zweidimensional, sondern filmisch", sagt Isa Genzken in einem Interview 2016. Die Besucher*innen finden sich durch die Konfrontation vertrauter Alltäglichkeit selbst in Befragung wieder. Collagen der Lebenswelten entstehen. Nicht zuletzt durch Spiegelungen in den Oberflächen der Objekte werden die Betrachter*innen im Ausstellungsraum selbst zu Akteur*innen, Werkzeugen, Maßstäben.
Veranstaltungsort: Neue Nationalgalerie, Potsdamer Straße 50, 10785 Berlin
Mehr Infos zur Ausstellung unter: www.smb.museum/ausstellungen8. September 2023 bis 14. Januar 2024Ein anderes Land. Jüdisch in der DDRDas Jüdische Museum Berlin (JMB) zeigt mit "Ein anderes Land. Jüdisch in der DDR" die erste große Ausstellung über jüdische Erfahrungen in der DDR. Damit beleuchtet das JMB einen Teil der deutschen Geschichte – von der Nachkriegszeit bis heute – der bislang eher im Schatten anderer Erfahrungen und Erzählungen lag.
Persönliche Objekte von Zeitzeug*innen und deren Nachkommen sowie Interviews von Jüdinnen und Juden, die ihre Geschichte erzählen, zeigen eine Vielzahl individueller Perspektiven. Sie vermitteln mitunter widersprüchliche Erfahrungen in Ostdeutschland, die sich insbesondere bei Fragen nach jüdischer Identität im Spannungsfeld von Zuschreibung und Selbstbild bewegen. Die Interviewten geben Einblick in historische Entwicklungen, sie erinnern sich, nehmen zu gesellschaftspolitischen Konflikten Stellung oder werfen Fragen auf, die zu den Ausstellungsobjekten im Bezug stehen.
Mehr Informationen unter: www.jmberlin.de/ausstellung-ein-anderes-landVeranstaltungsort: Jüdisches Museum Berlin, Altbau, 1. OG
14. September 2023 bis 25. Februar 2024Lin May Saeed. Im Paradies fällt der Schnee langsam. Ein Dialog mit Renée SintenisIn den Werken von Lin May Saeed (1973, Würzburg-2023, Berlin) ist das Leben von Tieren und die Beziehung zwischen Tier und Mensch zentrales Thema. Mit einer konsequenten formalen Sprache, viel Einfühlungsvermögen, einem breiten kulturhistorischen Wissen zu Märchen und Fabeln, aber auch mit Humor erzählt die Künstlerin alte und neue Geschichten von der Unterwerfung und Befreiung der Tiere und ihrem Zusammenleben mit den Menschen. Die Skulpturen, Reliefs, Metallarbeiten, raumgreifenden Scherenschnitte und Zeichnungen der deutsch-irakischen Bildhauerin sind eine neue Bildsprache der Solidarität und Koexistenz zwischen den Arten.
In ihrer ersten musealen Einzelausstellung in Deutschland treffen Lin May Saeeds künstlerische Arbeiten auf Leihgaben und Sammlungswerke des Georg Kolbe Museum von Renée Sintenis (1888, Glatz-1965, West-Berlin). Diese zentrale Bildhauerin der Moderne, die ihrerzeit ebenfalls nach einer Sprache und Abbildbarkeit der Beziehungen zwischen Tier und Mensch suchte, feierte ihren Durchbruch in den 1920er Jahren mit kleinformatigen Tierskulpturen. Die bekannteste – der Berliner Bär – wird immer noch alljährlich im Rahmen der Berlinale Filmfestspiele verliehen. Der im Georg Kolbe Museum entstehende Dialog zwischen den Künstlerinnen über verschiedene Generationen hinweg spürt nicht nur formalen Entwicklungen der Tierbildhauerei nach. Die Ausstellung untersucht auch den Wandel des gesellschaftlichen Bildes des Tieres in den letzten 100 Jahren und verweist auf eine neue Aktualität in unserer Wahrnehmung und in unserem Umgang mit anderen Lebewesen, wie beispielsweise auf die Rolle industrieller Tierhaltung im Fortschreiten der Klimakatastrophe. Auch werden in ferner Zukunft nicht Bronze oder Marmor als bildhauerisches Material Zeugnis menschlichen Schaffens ablegen, da sie verfallen sein werden. Styropor hingegen bleibt intakt. Deshalb ist dieser auf Erdöl basierende, biologisch nicht abbaubare Kunststoff der von Lin May Saeed bevorzugte Werkstoff für ihre Arbeiten. Er steht für sie als Mahnung der Auswirkungen des Menschen auf die Umwelt. Und so eröffnet die Kunst von Lin May Saeed immer auch eine politische Dimension im menschengemachten Zeitalter des Anthropozän.
Die Ausstellung zeigt Skulpturen aus Styropor, Stahl und Bronze sowie Scherenschnitte und Zeichnungen beider Künstlerinnen und wird begleitet von einem umfassenden Vermittlungs- und Rahmenprogramm zu Animalität, Tierethik und Tierrechten.
Veranstaltungsort: Georg Kolbe Museum, Sensburger Allee 25, 14055 Berlin
georg-kolbe-museum.de/programm/ausstellungen/lin-may-saeed15. September – 26. November 2023Luc Tuymans – Edith CleverDer belgische Maler und Kurator Luc Tuymans – der mit seinem signifikanten figurativen Stil eine zentrale Position in der Kunstszene einnimmt – hat die deutsche Schauspielerin und Regisseurin Edith Clever, die mit ihren Rollen starker Frauen eine prägende Figur des Theaters ist, zu dieser Ausstellung eingeladen. Hochkarätige Leihgaben, eigens konzipierte Arbeiten und performative Interventionen thematisieren in einer durch das Digitale gesättigten Welt die Relevanz und die Mehrdeutigkeit von gemalten Bildern und verkörperten Texten. Die Ausstellung setzt sich mit der Darstellbarkeit und dem Vermächtnis des Vergangenen wie der allgegenwärtigen Atmosphäre der Auflösung auseinander.
Die Schau bildet den prominenten Auftakt einer neuen Serie der Sektion Bildende Kunst der Akademie der Künste, in der Arbeiten von Akademie-Mitgliedern unterschiedlicher künstlerischer Disziplinen miteinander konfrontiert werden.
Luc Tuymans überführt in seinen Gemälden Motive aus bereits bestehenden Bildern unterschiedlichster historischer, kultureller und populärer Medienquellen in eine gedämpfte Farbigkeit. Hinter ihrer ruhigen Erscheinung stehen eine unterschwellige moralische Komplexität und die Auseinandersetzung mit Mechanismen der Gewalt – so auch in seiner Bezugnahme auf die Geschichte des Akademie-Gebäudes am Pariser Platz. In einer während der Corona-Pandemie entstandenen Serie wird die zunehmende politische Unsicherheit mit einer neuen Dringlichkeit spürbar.
Edith Clevers Arbeit mit Sprache basiert auf äußerster Zurückhaltung und dem Bemühen, die Offenheit zu erreichen, sich durch Texte bewegen und formen zu lassen. Sie macht ihren Körper zum Instrument, um damit die Kraft, Poesie und Schönheit der Texte erfahrbar zu machen. Reduktion in den Mitteln steht neben präzise bemessener Maßlosigkeit in langen Monologen. Die Künstlerin markiert einen Weg durch ihre Theater- und Filmarbeiten. Auf der Grundlage von Stimmaufnahmen Clevers hat das Studio für Elektroakustische Musik der Akademie der Künste für die Ausstellung eine Klanginstallation entwickelt.
Mit freundlicher Unterstützung der Gesellschaft der Freunde der Akademie der Künste und der Karin und Uwe Hollweg Stiftung.
Veranstaltungsort: Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin
Öffnungszeiten: Di – Fr 14 – 19 Uhr, Sa + So 11 – 19 Uhr
Eintritt: € 9/6, frei bis 18 Jahre, dienstags und jeden ersten Sonntag im Monat
www.adk.de/de/programm/?we_objectID=6567310. und 12. Oktober 2023Mit offenen Augen – Deutsch-Israelische Literaturtage 2023 in BerlinSechs Autorinnen und Autoren aus Israel, Deutschland und Österreich sind an den beiden Tagen in mehreren Panels zu erleben. Sie diskutieren über Fragen der Zugehörigkeit, über den Klimawandel und die aktuelle Situation in Israel. Was öffnet uns die Augen und lässt uns neue Wege und Geschichten finden? Diese Frage ist zum Motto der Literaturtage geworden: "Mit offenen Augen".
Bei der Eröffnungsveranstaltung am 10. Oktober sind die aus Israel stammende Autorin Ayelet Gundar-Goshen und Dinçer Güçyeter, der in diesem Jahr mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet wurde, zu Gast.
Am 12. Oktober finden, im Anschluss an ein Filmprogramm, Gespräche und Lesungen mit Tamar Weiss Gabbay, Maire Gamillscheg, Yehonatan Herbelin und Helene Bukowski statt. Die Werke der israelischen Autorin Tamar Weiss Gabbay und des israelischen Autors Yehonatan Herbelin wurden bislang noch nicht auf Deutsch veröffentlicht.
Moderiert wird die Veranstaltung von Shelly Kupferberg und Natascha Freundel.
Die Lesungen und Gespräche finden am 10. Oktober in deutscher und hebräischer Sprache, am 12. Oktober in deutscher und englischer Sprache statt, jedes Mal mit Simultanübersetzung.
Die deutsch-israelischen Literaturtage 2023 sind eine Kooperation der Heinrich-Böll-Stiftung, der Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum und des Goethe-Instituts. Medienpartner sind die Berliner Zeitung und rbbKultur.
Veranstaltungsort: Berlin
calendar.boell.de/de/event/deutsch-israelische-literaturtage-2023-0