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Beitrag vom 27.08.2016
Olympionikinnen aus der ganzen Welt sorgen für Highlights in Rio 2016
Sylvia Rochow
Fahnenträgerin Rose Lokonyen führt das Team Refugee Olympic Athletes bei der Eröffnungszeremonie an. Mónica Puig schreibt als erste Olympiasiegerin Puerto Ricos Sportgeschichte.
Vom 5. bis 21. August 2016 fanden in Rio de Janeiro die Spiele der XXXI. Olympiade statt. Erstmals wurden die weltweit bedeutendsten Sportwettkämpfe damit in Südamerika ausgetragen. Viele Athletinnen spielten dabei eine besondere Rolle, AVIVA-Berlin gibt einen kleinen Überblick.
Das „Team Refugee Olympic Athletes“ (ROA). wurde bei der Eröffnungszeremonie im Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro von einer Frau angeführt, der Mittelstreckenläuferin Rose Lokonyen, die aus dem Südsudan stammt und nun in Kenia lebt.
Weitere bemerkenswerte Fahnenträgerinnen waren u.a. die algerische Judoka Sonia Asselah, die Moderne Fünfkämpferin Yane Marques für das Gastgeberinnenland Brasilien, die dänische Weltklasse-Tennisspielerin Caroline Wozniacki, die querschnittsgelähmte Bogenschützin Zahra Nemati für den Iran, die auch bei den Paralympics antreten wird, sowie die mehrfache Olympiamedaillengewinnerin und Weltmeisterin, Sprinterin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika.
Im Tennis schrieb Mónica Puig Sportgeschichte. Die 22-Jährige sorgte mit ihrem 6:4, 4:6, 6:1-Sieg gegen Deutschlands zur Zeit beste Tennisspielerin Angelique Kerber in einem hochklassigen Match um Gold für Puerto Ricos erste olympische Medaille überhaupt. Puig hatte auf dem Weg ins Finale zuvor u.a. die aktuelle French Open-Siegerin Garbiñe Muguruza (Spanien) sowie die zweifache Wimbledon-Siegerin Petra Kvitová (Tschechien) bezwungen. Für Australian Open-Champion Kerber war der Gewinn der Silbermedaille wenige Wochen nach dem Erreichen des Wimbledon-Finals dennoch ein weiterer Höhepunkt ihrer bisher besten Profi-Saison.
Die Südafrikanerin Caster Semenya errang nach dem Weltmeisterinnentitel 2009 in Berlin und ihrer Bronzemedaille 2012 in London nun Gold über 800 m. Die 25-Jährige sah sich im Verlauf ihrer Karriere immer wieder Diskussionen und Anfeindungen aufgrund eines möglicherweise für weibliche Athletinnen zu hohen Androgenspiegels ausgesetzt, die 2010 sogar in einem vom Leichtathletik-Weltverband IAAF angeordneten Geschlechtstest gipfelten.
Für Israel holte Judoka Yarden Gerbi eine von zwei Medaillen. In der Gewichtsklasse bis 63 kg gewann die 27-Jährige den Kampf um Bronze gegen Miku Tashiro aus Japan. Rio scheint ein gutes Pflaster für Gerbi zu sein, wurde sie dort doch 2013 schon Judo-Weltmeisterin. Ihr Landsmann Or Sasson gewann ebenfalls im Judo Bronze. Für einen Skandal sorgte das Verhalten seines ägyptischen Erstrunden-Gegners Islam El Shehaby, der Sasson den im Judo üblichen Handschlag nach einem Kampf verweigerte.
Erfolgreicher als in Rio waren israelische Olympionikinnen und Olympioniken bisher nur 2004 in Athen, als es einmal Gold und einmal Bronze gab. In London 2012 ging das Team ganz leer aus.
Die erst 18-jähirge gebürtige Syrerin Yusra Mardini trat für das Team ROA in den Schwimmwettbewerben über 100 m Freistil und Schmetterling an. Seit ihrer Flucht lebt sie in Berlin und besucht die Sport-Eliteschule.
Gemeinsam mit ihrer aus Essen stammenden Partnerin Kira Walkenhorst triumphierte die Berlinerin Laura Ludwig an der Copacabana. Das Duo gewann die Goldmedaille im Beachvolleyball und besiegte dabei u.a. die Lokalmatadorinnen Larissa/Talita und Ágatha/Bárbara.
Ebenfalls erstmals Gold errangen die deutschen Fußballerinnen. Das Team der scheidenden Bundestrainerin Silvia Neid konnte über weite Strecken des Turniers spielerisch zwar nicht überzeugen, setzte sich im Finale aber nicht unverdient gegen Schweden durch. Anschließend erklärten auch die langjährigen Nationalspielerinnen Saskia Bartusiak, Melanie Behringer und Annike Krahn ihren Rücktritt aus dem Team.
Vom 7. bis 18. September 2016 werden in Rio die XV. Paralympischen Sommerspiele ausgetragen. Anders als bei den Olympischen Spielen kam es für die Paralympics zu einem Komplettausschluss des russischen Teams aufgrund des systematischen Dopings in Russland.
Weitere Infos unter:
www.olympic.org und www.paralympic.org/rio-2016
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