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Beitrag vom 13.07.2015
Die USA sind Fußball-Weltmeisterin 2015
Sylvia Rochow
Im Finale glückt eindrucksvolle Revanche gegen Titelverteidigerin Japan. Deutschland unterliegt im Spiel um Platz 3 gegen England, ist aber dennoch für Olympia 2016 in Rio de Janeiro qualifiziert.
Die USA haben sich mit einem in dieser Höhe überraschenden 5:2-Sieg im Endspiel gegen Japan den insgesamt dritten WM-Titel gesichert. Vor 53.341 ZuschauerInnen im BC Place Stadium von Vancouver stand es bereits nach einer guten Viertelstunde durch Tore von Carli Lloyd (3., 15. und 16.) sowie Lauren Holiday (14.) 4:0 für die US-Amerikanerinnen, ehe Yûki Ôgimi noch vor der Pause der 1:4-Anschlusstreffer für Japan gelang (27.). Ein Eigentor von Julie Johnston (52.) nährte kurzzeitig nochmal die Hoffnung der Asiatinnen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung, doch Tobin Heath sorgte wenig später für die endgültige Entscheidung (54.). Den dritten Platz sicherte sich England, das vor allem kämpferisch überzeugte und im "Kleinen Finale" Deutschland mit 1:0 n. V. durch einen Foulelfmeter von Fara Williams (108.) bezwang.
Das US-Team steigerte sich nach durchwachsenen Gruppenspielen im Turnierverlauf kontinuierlich und bezwang im Halbfinale schon Deutschland hochverdient mit 2:0. Das Team von Bundestrainerin Silvia Neid stand zuvor bereits im Viertelfinale gegen stark spielende Französinnen am Rande einer Niederlage, rettete sich jedoch mit viel Glück ins Elfmeterschießen und entschied dieses für sich. Neben den wenig überzeugenden Leistungen des deutschen Teams insbesondere in der K.O.-Runde, für die Neid jegliche Verantwortung von sich wies und vielmehr den angeblich schlechten Fitnesszustand der Spielerinnen nach der Vereinssaison bemängelte, warfen auch Meldungen nach der WM viele Fragen auf, wonach die DFB-Verantwortlichen bei der in Kanada erlittenen Knieverletzung von Alexandra Popp auf übliche Diagnosemaßnahmen vor Ort verzichteten und so erst bei einer MRT-Untersuchung in Wolfsburg ein Meniskuseinriss festgestellt wurde, der operativ behandelt werden muss.
Da für die Teilnahme an Olympischen Spielen nur Großbritannien, nicht aber England als Einzelverband berechtigt ist, qualifizierten sich die beiden Halbfinalistinnen Deutschland und Frankreich für das olympische Frauenfußball-Turnier 2016. Die dritte europäische Teilnehmerin wird in einem Playoff-Turnier vom 29. Februar bis 9. März 2016 zwischen den bei der WM im Achtelfinale ausgeschiedenen Teams aus den Niederlanden, Norwegen, Schweden und der Schweiz ermittelt.
Final-Matchwinnerin Lloyd konnte sich nicht nur über den WM-Titel mit ihrem Team, sondern auch über die Auszeichnung als beste Spielerin des Turniers freuen, gefolgt von Amandine Henry (Frankreich) und Aya Miyama (Japan). Den Goldenen Schuh als beste Torschützin verpasste die US-Amerikanerin jedoch knapp, da sie zwar ebenso wie Célia Ðaðiã mit sechs Toren und einer Torvorlage erfolgreich war, dafür jedoch 630 Minuten benötigte, die Deutsche nur 553 Minuten. Wie bereits bei der WM 2011 ging der Goldene Handschuh für die beste Torhüterin an Hope Solo (USA). Die Kanadierin Kadeisha Buchanan wurde zur besten Nachwuchsspielerin gekürt, die Französinnen sicherten sich den Fairplay-Preis.
In Kanada kämpften erstmals 24 Teams um den WM-Titel, zuvor traten nur jeweils 16 Mannschaften an. Die USA sind mir ihrem dritten Triumph nach 1991 und 1999 nun alleinige Rekord-Weltmeisterinnen.
Weitere Infos unter: de.fifa.com/womensworldcup