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Beitrag vom 25.09.2006
Bündnis gegen den internationalen Al Quds-Tag
Sarah Ross
Berliner BürgerInnen setzen ein zivilgesellschaftliches Signal gegen den antisemitischen Propagandatag der iranischen Regierung. Auch hierzulande wird er am 21.10.06 mit einer Demonstration begangen
Am 21. Oktober 2006, dem letzten Freitag des Ramadan, rufen die AnhängerInnen Ayatollah Khomeinis erneut - unter anderem in Teheran, Beirut und seit 1995 auch in Berlin - zum so genannten Al Quds-Tag auf. An diesem antisemitischen Propagandatag, der von Ayatollah Khomeini initiiert wurde und der bereits seit 1979 zentraler Bestandteil des iranischen Regimes ist, wird weltweit die Befreiung Jerusalems (Al Quds) und die Vernichtung Israels eingefordert.
Da dieser Tag ein unverkennbares Zeichen des blanken Hasses ist, den die Öffentlichkeit nicht tolerieren darf, haben sich bereits 2003 Berliner Bürgerinnen und Bürger zum überparteilichen Berliner Bündnis gegen den internationalen Al Quds-Tag zusammengeschlossen. Seither setzen sie gemeinsam ein zivilgesellschaftliches Signal gegen die Hasspropaganda in Berlin.
Auch in diesem Jahr macht das Berliner Bündnis seinen Unmut deutlich und protestiert gegen den internationalen Propagandatag des politischen Islam. Die Protestkundgebung findet am 21. Oktober 2006 von 12 - 14 Uhr voraussichtlich in der Kantstraße Ecke Schlüterstraße statt. Von Beginn an stieß diese Kampagne auf sehr großes öffentliches Interesse. So schlossen sich den Aufrufen bisher jeweils knapp 300 UnterzeichnerInnen an. Darunter sind prominente VertreterInnen von Kirchen und verschiedenen Initiativen und Stiftungen (z.B. der Amadeu Antonio Stiftung, des Bündnis gegen Antisemitismus, der DIG Berlin, Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus, des Vereins Iranischer Flüchtlinge in Berlin e.V. und viele andere), zahlreiche Persönlichkeiten mit türkischem, iranischem und jüdischem Hintergrund, Einzelpersonen aus aller Welt, sowie Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses und Bundestagsabgeordnete aller Parteien.
Mit der vom Berliner Bündnis ins Leben gerufenen Kampagne soll die Manifestation eines als Kritik an der israelischen Politik getarnten Antisemitismus und ein Angriff gegen universalistische Werte wie Freiheit, Gleichheit und Emanzipation verhindert werden. Das Ziel ist es, sich dabei gegen kulturalistische Verharmlosungen des Islamismus zur Wehr zu setzen und Solidarität mit seinen Opfern, sei es in Deutschland, im Iran oder anderswo, einzufordern. Weiterhin soll der rassistischen Stigmatisierungen von ImmigrantInnen und/oder Menschen muslimischen Glaubens bei der Bekämpfung des Islamismus entgegengewirkt werden. Schließlich treten die Mitglieder des Berliner Bündnisses auch für eine gemeinsame und gerechte Zweistaatenlösung im Nahost-Konflikt und für das Existenzrecht Israels ein. Im Rahmen dieser Initiative legen die Verantwortlichen ganz besonders Wert darauf, dass auch iranische Oppositionelle unterstützt werden und zu Wort kommen.
Aufgrund der andauernden antisemitischen Ausfälle des iranischen Präsidenten Ahmadinedschad, der im letzten Jahr kurz vor dem Al Quds-Tag seine berühmt-berüchtigte Rede zur Auslöschung Israels hielt, und der Hisbollah-Offensive gegen Israel in diesem Jahr, wird der diesjährige Al Quds-Tag vermutlich zu einem besonders brisanten Ereignis werden. Daher hofft das Berliner Bündnis auf einen noch breiteren Zuspruch aus der Öffentlichkeit sowie auf die Unterstützung aus der Bevölkerung: Das Bündnis ist dringend auf schnelle (steuerabzugsfähige!) Spenden angewiesen, um effektiv an einem Gegenbündnis arbeiten zu können. Darüber hinaus sucht das Bündnis noch KooperationspartnerInnen in London wegen des dortigen Al Quds-Tags.
UnterstützerInnenmails senden Sie bitte an: info@gegen-al-quds-tag.de
rnWenn Sie eine Spende an das Berliner Bündnis gegen den internationale Al Quds-Tag tätigen wollen, überweisen Sie diese bitte an:
Amadeu Antonio Stiftung
Deutsche Bank Bensheim
BLZ 509 700 04
Konto 030331330
Verwendungszweck: Aktion gegen Al Quds
Weitere Informationen finden Sie unter www.gegen-al-quds-tag.de.