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Beitrag vom 30.06.2005
1.000 Hoffnungsträgerinnen nominiert
AVIVA-Redaktion
1.000 Frauen aus mehr als 150 Ländern sollen in diesem Jahr gemeinsam den Friedensnobelpreis erhalten. Unter ihnen sind 15 Frauen, die sich seit Jahren von Deutschland aus für den Frieden engagieren
Für Deutschland nominiert wurden von der Initiative "1000 Frauen für den Friedensnobelpreis" Heide Göttner-Abendroth, Sr. Lea Ackermann, Seyran Ates, Judith Brand, Christine Färber, Monika Gerstendörfer, Barbara Gladysch, Marianne Grosspietsch, Monika Hauser, Karla-Maria Schälike, Cathrin Schauer, Bosiljka Schedlich, Karla Schefter, Sabriye Tenberken und Ruth Weiss.
Sie unterstützen, beraten und therapieren kriegstraumatisierte Frauen und Kinder und Kriegsflüchtlinge, denn "Frieden kann man nicht aufbauen mit den Händen kaputter Seelen", sagt Bosiljka Schedlich. Sie kämpfen gegen Rassismus und sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen, die nicht nur in allen Kriegen eine Rolle spielt. Sie kümmern sich um blinde Kinder in Tibet, behinderte Kinder in Kirgisien, Kranke und Arme in Afghanistan und Nepal, um ihnen und damit der Welt eine Zukunft zu geben. Sie betreuen Opfer von Menschenhandel und Prostitution in Kenia und im deutsch-tschechischen Grenzgebiet und kämpfen gegen "Ehrenmorde", denen auch in Deutschland junge Frauen zum Opfer fallen.
Ihr Engagement unter oft schwierigsten Bedingungen und Lebensgefahr zeigt, wie das der anderen für den Friedensnobelpreis 2005 nominierten Frauen, dass weltweit Lösungen gegen Armut und Gewalt, für Gerechtigkeit, Bildung, politische Rechte und Sicherheit erarbeitet werden. "Die Sichtbarmachung der 1000 Friedensstifterinnen weltweit ist kostbar und dient der Nachhaltigkeit. Ihre erfolgreichen Strategien, Netzwerke und Methoden bedeuten 1000 konstruktive Wege der Konfliktbewältigung und enthalten wichtige Erkenntnisse für die weltweite Konfliktforschung und Friedenspolitik", sagt Christiane Grupe, Geschäftsführerin von filia.die frauenstiftung. Die Stiftung tritt ebenfalls dafür ein, die Verwirklichung der Menschenrechte für Frauen einzufordern und die Frauen bei der Durchsetzung ihrer Rechte zu ermutigen und unterstützt die Initiative "1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005".
"Die 1000 Frauen sind Expertinnen in ihren Arbeitsgebieten, sie sind Hoffnungsträgerinnen für die Menschen vor Ort, sie sind unbequem, wissend und fordernd", sagt Maren Haartje, Koordinatorin Westeuropa dieser Initiative, "und sie stehen stellvertretend für unzählige Frauen, die sich weltweit für Frieden und Menschenwürde einsetzen."
Das Projekt "1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005", das unter dem Patronat der UNESCO Schweiz durchgeführt wird, wurde im März 2003 von der Schweizer National- und Europarätin Ruth-Gaby Vermot-Mangold initiiert. Es wird von UNIFEM, UNDP und der Schweizer Außenministerin Micheline Calmy-Rey unterstützt.
Sein Ziel ist es, weltweit auf die verschiedenartige Friedensarbeit von Frauen aufmerksam zu machen. Ende Januar 2005 wurde beim Friedensnobelpreiskomitee in Oslo die Nomination der 1000 ausgewählten Frauen des Projekts eingereicht und vom Komitee angenommen - um den Regeln des Nobelpreises zu entsprechen wurden in der Nomination drei Frauen aus drei Weltregionen speziell hervorgehoben.
Um die beispielhafte Friedensarbeit der ausgewählten Frauen über die Nomination hinaus sichtbar zu machen, erscheint Ende des Jahres in der Schweiz ein Porträtband der "1000 Frauen". Ferner wird zurzeit eine Ausstellung mit Bildern und Texten über die Friedensfrauen vorbereitet. Eine interaktive Onlineplattform soll dazu beitragen, dass die Frauen sich künftig besser vernetzen können. Darüber hinaus wird das Projekt wissenschaftlich begleitet.
filia.die frauenstiftung
filia.die frauenstiftung unterstützt unter dem Motto "Mitmachen verändert" seit 2001 deutsche und internationale Projekte. Gemeinsames Ziel aller geförderten Projekte ist es, die Lebensbedingungen der Frauen in dem jeweiligen Land zu verbessern und ihnen eine gleichwertige gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Intention von filia dabei ist es, Starthilfe zu geben und dort zu helfen, wo andere nicht eintreten.
Weitere Infos filia-frauenstiftung.de