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Beitrag vom 07.05.2004
Prof. Dr. Gesine Schwan for President
Sharon Adler
Die Präsidentin der Europa-Universität Viadrina ist beliebter als der Unions-Kandidat Horst Köhler. Die Sozialdemokratin erhielt prozentual mehr positive Beiträge in den Meinungsführer-Medien
Medienanalyse: Prof. Dr. Gesine Schwan in den Medien beliebter als Horst Köhler
Wenn Politik-BerichterstatterInnen bereits jetzt wählen könnten, würden sie Prof. Dr. Gesine Schwan zur neuen Bundespräsidentin küren.
Das zeigte die Analyse des Instituts Medien Tenor in der Mai-Ausgabe des Fachmagazins politik&kommunikation (erschien am 3. Mai 2004).
Wenn Prof. Dr. Gesine Schwan im Mittelpunkt eines Artikels oder Nachrichtenbeitrags stand, war die Gesamtbewertung in knapp der Hälfte der Fälle positiv (45 Prozent). Damit wurde sie deutlich besser bewertet als Horst Köhler (29,5 Prozent). Auch in Köhlers Medienbild überwogen die positiven Beiträge, nur eben nicht so deutlich.
Insgesamt gesehen wurde allerdings weitaus mehr über Horst Köhler berichtet als über die Kandidatin der SozialdemokratInnen. Wurden beide PolitikerInnen erwähnt, haben sich die Medien vor allem auf Köhler konzentriert. 386 Beiträge behandelten Köhler, Prof. Dr. Gesine Schwan jedoch nur halb so oft thematisiert (191 Beiträge).
Die Auswertung offenbart auch das geringe Interesse der Medien an den KandidatInnen: Das ließ bereits kurz nach deren Nominierung deutlich nach. Haben die Meinungsführer-Medien ihnen im März 2004 noch mehr als 400 Beiträge gewidmet, wurden sie in der ersten Aprilhälfte gerade noch in 37 Beiträgen angesprochen: Weniger als 1 Prozent aller Artikel und Beiträge behandelte die beiden Kandidaten.
(Quelle: politik&kommunikation, Das Fachmagazin für politische Kommunikation)
Mehr Infos: www.politik-kommunikation.de
In einer Presseinformation vom 4. Mai 2004 empfiehlt der Vorstand des Deutschen Frauenrates Prof. Dr. Gesine Schwan ausdrücklich als Bundespräsidentin.
In einem Brief an alle Wahlfrauen und -männer der Bundesversammlung hat der Vorstand des Deutschen Frauenrates Position für die Kandidatin Gesine Schwan bezogen.
In dem Schreiben der Vorsitzenden, Inge v. Bönninghausen, heißt es: "Mit Prof. Dr. Gesine Schwan ist eine Frau für das Amt der Bundespräsidentin vorgeschlagen, die alle Voraussetzungen hervorragend erfüllt und darüber hinaus für Integration und Interessensausgleich zwischen den europäischen Ländern steht."
Es sei nicht nur verfassungsrechtliches Gebot der Gleichberechtigung, auch höchste Staatsämter mit Frauen zu besetzen, sondern biete qualifizierten Frauen die Möglichkeit, Führungsaufgaben wahrzunehmen. Diese Forderung werde heute von der Mehrheit der bundesrepublikanischen Bevölkerung mit getragen, heißt es in dem Schreiben vom 3. Mai 2004 weiter. Mit großer Freude habe der Deutsche Frauenrat daher im vergangenen Jahr den Wunsch und die Bereitschaft aller Parteien vernommen, für das neu zu besetzende höchste Amt im Staate Kandidatinnen benennen zu wollen. "Um so mehr bedauert der Vorstand des Deutschen Frauenrates, dass nicht alle Parteien diese Willensbekundung auch umgesetzt haben."
Dem Brief an die Bundesversammlung war ein Gespräch zwischen Prof. Dr. Gesine Schwan und dem Vorstand des Deutschen Frauenrates vorausgegangen. Darin ging es um die Vermittlung und Gestaltung von Politik, um arbeitsmarkt- und geschlechterpolitische Fragen.
"Frau Schwans Vorstellungen von einer Politik des Dialogs und des Konsenses, ihr Verständnis von Demokratie und sozialer Gerechtigkeit sind optimale Voraussetzungen für das höchste Amt im Staate, das sich durch Gestaltungsmacht nicht durch Entscheidungsmacht auszeichnet. Deutschland wäre mit einer solchen Bundespräsidentin bestens repräsentiert," sagte die Vorsitzende der Frauenlobby.
Mehr Infos: www.frauenrat.de