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Beitrag vom 07.12.2010
fashion against antisemitism. ook-fashion - out of kippot. Headware with a jewish twist. Location für Ausstellung in Berlin gesucht
Sharon Adler
Die Kollektion von Kippot für Frauen ist nicht nur tragbar und revolutionär – das Modeprojekt wendet sich mit Charme, Lust & Neugier gegen das Vergessen und den alltäglichen Antisemitismus...
, denn Kleidung und Accessoires werden oft zu Standpunkten und ebenso oft missbraucht.
Denn, so der Initiator von "out of kippot", Hannes Hein aus München, es ist an der Zeit, dem unreflektierten Tragen eines Palästinenserschals oder Springerstiefeln etwas entgegenzusetzen.
Die vollständie Serie von außergewöhnlich schönen Collagen kann komplett für Ausstellungen über AVIVA-Berlin oder bei Hannes Hein angefragt werden!
Kontakt: Tel.: 0179-505 93 62
hannes.hein@t-online.de
Eleganter und mit den Mitteln der Mode:
"In den letzten 15 Jahren hatte ich häufig beruflich in Dresden zu tun und habe den Zuwachs an mit NPD-Werbung verseuchten Dörfern in der Umgebung gesehen, dazu das Unvermögen vieler, zwischen Judenwitzen und jüdischem Witz zu unterscheiden. Das klingt etwas bitter, ist aber eine bittere Wahrheit. Es wurde viel vergessen und passend gemacht.
Bestimmt ist unser Projekt nur ein kleiner Ansatz, etwas zu tun. Aber ich denke, wenn doch jeder etwas gibt und tut, kann es mehr und mehr werden und helfen, der unsäglichen braunen Soße etwas entgegenzusetzen."
hats and caps with a jewish twist
Die Mode ist eine lebendige Kultur, sie zitiert und erinnert. Und im besten Falle knackt sie die Angst vor der Vergangenheit.
"Das Haar sei die Kopfbedeckung der Frau" und das erhobene Haupt immer noch der schönste Ausdruck für Gleichberechtigung, Anerkennung und Selbstbewusstsein. Deshalb lebt ook-fashion nur für den Kopf . Schon die Entwürfe für die Hutkollektionen entstehen äußerst tastend, zärtlich und leicht als Collagen aus Stoffen und Modefotos – sie fühlen nur vor, was später genäht und bestickt werden soll.
Für den Sommer 2012 lautet das Motto: "Und du sollst sie binden und sie sollen sein zum Denkbande zwischen deinen Augen". Die neue Kollektion von Haarbändern zitiert frei die Tefillin. Die Form bestimmt das Haar und das Tragen und Binden wird jede Frau für sich entscheiden.
Alle Bilder, Entwürfe und Kollektionsteile tragen ein Detail aus dem Davidstern, mal mehr, mal weniger. Aber immer vorhanden.
Das Projekt "fashion against antisemitism" entstand vor etwa zwei Jahren.
Ideengeber Hannes macht die Entwürfe, die textile Ausführung kommt von Selina-Lou, Modistin Anne kümmert sich um die Hutmacherei.
ook-fashion. out of kippot
Alle Hüte und Kappen entstanden aus der Form der Kippa (plural: Kippot), der jüdischen Kopfbedeckung. Ursprünglich für Männer gedacht, ist hier eine Kollektion entstanden, die ausschließlich für Frauen gedacht ist und somit neue Wege eröffnet. Ebenso wie Kantorinnen und Rabbinerinnen sind Kippa tragende Frauen heute keine Ausnahmeerscheinung mehr. In vielen liberalen Gemeinden zeigen sich Frauen als Zeichen ihrer Emanzipation mit Kippot.
Feminin, überwiegend puristisch und mit nur wenigen grafischen Elementen auf dunklem Grund, aber auch romantisch mit floralem Muster, so präsentieren sich die Unikate. Die Kollektion entsteht in Handarbeit im Münchner Atelier. Farben und Dekore wechseln, denn bei der textilen Verarbeitung werden Überhänge und Reste aus Couture- und Modedesign verwendet. Diese optimale Art des Recyclings bedeutet auch, dass die Belastung von Deponien vermieden wird, denn es wird nicht neu produziert, sondern aus bereits Vorhandenem ausgesucht und dann sorgfältig neu arrangiert und komponiert.
Erwünschter Zufall:
Jedes Stück der Kollektion ist ein Unikat, den Ausschnitt der farbigen Stoffe und die Zusammenstellung gibt es so nur einmal.
Dazu Hannes Hein: "Die jüdischen Traditionen sind lebensbejahend. Die Geschichte des jüdischen Volkes kennt aber auch viele dunkle Momente. So sind unsere Kippot immer bunt und schwarz. hell und dunkel."
Kollektion ahead. Hütchen mit Haarkamm. Stoffen & Putz
Hüte aus Woll- und Glatthaarfilz, Stoffe natürlich mit verdeckten Nähten. Ausführung in traditionellem ModistInnenhandwerk. Jedes Hütchen ein Unikat.
Das Hütchen ahead-memory hat etwas mehr als alle anderen
Er wurde wie alle aus Woll- oder Glatthaarfilz mit textilem Putz und einem innenliegendem Haarkamm von Hand gefertigt. Und hat zusätzlich auf der Rückseite eine CD, außen schwarz, innen weiß. Auf der CD können Erinnerungen gespeichert werden.
Das Hütchen kann durch das ook-fashion - out of kippot - Team individualisiert werden und so kann frau sich selbst und ihre Erinnerungen einmalig machen – wahlweise können die Daten geliefert und dann durch das Team auf die CD übertragen werden oder die CD wird zugeschickt, die zukünftige Trägerin füllt sie selbst mit ihren Wunschdaten, sendet sie zurück und der Hut wird nur für sie gefertigt. Ob Klezmer, Soul, Fotos, Bilder, Texte – alles ist möglich.
Jedes Hütchen kostet zwischen 24,90 und 115,00 Euro.
AVIVA-Tipp: ook-fashion - out of kippot ist ein modisch-politisches Statement und Accessoire in einem. Die liebevoll aufwendige Verarbeitung in Verbindung mit der Philosophie der MacherInnen ist es allemal wert, unterstützt zu werden.
Die Kollektionen gibt es offline:
Im Museumsshop des Jüdischen Museums Berlin.
Und online unter: dawanda.com/shop/ook
Weitere Infos zur Kollektion und den Preisen finden Sie auch unter: www.ook-fashion.com
Weitere Infos und Kontakt:
ook-fashion.com
Hannes Hein
Schmellerstraße 13
80337 München
Tel.: 0179-505 93 62
hannes.hein@t-online.de