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Beitrag vom 20.11.2009
LesMigraS ruft auf zum Transgender Day of Remembrance am 21. November 2009
AVIVA-Redaktion
Im Jahr 2008 wurden bei LesMigraS knapp 100 Diskriminierungs- und Gewaltfälle gegen LBT (Lesben, Bisexuelle und Trans*) in Berlin gemeldet. 9% dieser Fälle betraf Personen, die sich entweder als...
... Trans* bezeichnen, oder keine Angaben zu ihrem Geschlecht machen konnten oder wollten.
Trans*-Menschen erfahren Gewalt und Diskriminierung im Kontext einer heteronormativen Gesellschaft. Sie erfahren aber auch in "LesBiSchwulen" Zusammenhängen Ausgrenzung und Gewalt. Auch wenn in den letzten Jahren das "T" in LSBT (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*) zu einem fest(er)en Bestandteil geworden ist, so ist es dennoch von gleichbleibender Bedeutung, dass sich lesbisch-schwule Projekte mit ihren eigenen trans*-feindlichen Einstellungen auseinandersetzen. Denn "Homosein" schützt nicht vor Transphobie.
LesMigraS will keine Bindestrichpolitik, in der Transphobie unter Homophobie untergeordnet wird. Sie beabsichtigt die Tragweite von Transphobie komplett ausleuchten. Auch da wo es schmerzt, weil es sie als "LSB-Community" betrifft. Aus diesem Grund stellt LesMigraS Fragen wie: "Wo waren z.B. letztes Jahr all die Lesben und Schwulen, als es darum ging beim "Trans Day of Remembrance" Flagge zu zeigen?" "Wer berät eigentlich lesbische Trans*frauen mit Beeinträchtigung bei Kinderwunsch?" und "Warum gemeinsam gegen §175, aber allein gegen das Transsexuellengesetz?"
LesMigraS versucht daher aus einer mehrdimensionalen Perspektive zu sprechen. Bei allem, was sie thematisieren, soll der Fokus auch immer auf Mehrfachzugehörige gerichtet werden. So werden nicht nur dominante Teile einer Bewegung gefördert. Auf diesem Weg hoffen sie gemeinsam, ohne zu Lasten einer Gruppe, etwas verändern zu können.
Wie AVIVA-Berlin bereits am 16. Oktober 2009 in dem Beitrag "Kampagne der Lesbenberatung LesMigras in Vorbereitung" berichtete, plant LesMigraS eine Studie zu Gewalt und Mehrfachdiskriminierungserfahrungen von Lesben, bisexuellen Frauen und Trans* in Deutschland. Diese Umfrage stellt Menschen in den Mittelpunkt, die sich an verschiedenen Schnittstellen von Transphobie, Homophobie, Rassismus, Sexismus und Ableism (Behindertenfeindlichkeit) befinden.
Im Frühjahr 2010 will LesMigraS mit einem Fragebogen an die Öffentlichkeit gehen und damit allen LBT eine Möglichkeit geben, über ihre Gewalt- und Diskriminierungserfahrungen zu sprechen.
Ansprechpartnerin bei Fragen und Anregungen zur Studie der Lesbenberatung LesMigras ist Lisa Thaler:
kampagne@lesmigras.de
Fon: 030/ 21 91 50 90
Weitere Infos zum Thema finden Sie im Netz unter:
www.lesmigras.de
www.lesbenberatung-berlin.de
www.artikeldrei.de
www.artikeldrei.de/gesetzinitiativen
www.buendnis-gegen-homophobie.de
www.berlin.lsvd.de
Lesbisch-Schwules Ãœberfalltelefon
Weiterlesen auf AVIVA-Berlin unter:
"Kampagne der Lesbenberatung LesMigras in Vorbereitung"
Bündnis gegen Homophobie in Berlin gegründet
Studie: Einstellungen zur Homosexualität. Ausprägungsformen und sozialpsychologische Korrelate bei Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund.
"Das Recht, anders zu sein". Herausgegeben von Sonja Dudek u.a.
Serie von homophoben Ãœbergriffen in Berlin.
"Gleichbehandlung für alle", unser Beitrag anlässlich des Inkrafttretens des Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) am 01.08.2006.