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Beitrag vom 24.06.2009
Solidaritätskundgebung mit den DemonstrantInnen im Iran
Claire Horst
Seit den gefälschten Wahlen im Iran gehen Tausende auf die Straßen, Frauen wie Männer. Doch die Proteste werden brutal unterdrückt. Eine europaweite Kundgebung am 25. Juni 2009 soll Solidarität ...
... mit den DemonstrantInnen zeigen.
Unter dem Motto "Ein Licht zeigt Hoffnung. Tausend Lichter zeigen Gesicht" findet am Donnerstag, den 25.06.2009 eine "stille Kundgebung" statt. Am gleichen Tag wie in Teheran wird für diesen Donnerstag zu einer europaweiten Lichterkette aufgerufen. Mit der Aktion sollen gleichzeitig in mehreren europäischen Metropolen der zahlreichen Opfer während der Demonstrationen nach den Präsidentschaftswahlen im Iran gedacht werden. Als Aktionsstädte für die Lichterkette sind Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt, Paris, London, Kopenhagen, Stockholm, Rom, Warschau und weitere Städte geplant.
Alle TeilnehmerInnen werden gebeten, als Zeichen der Trauer für die getöteten jungen DemonstrantInnen schwarze Kleidung zu tragen und eine Kerze mitzubringen.
Die Aktion ist ausdrücklich überparteilich und unabhängig. Sie richtet sich an alle und soll den jungen Menschen im Iran, die seit über einer Woche – zum ersten Mal seit der Revolution 1979 – friedlich auf den Straßen der iranischen Städte demonstrieren, Mut und Durchhaltevermögen vermitteln. Unbeirrt der Repressalien soll ihnen durch die Solidarität der europäischen Bevölkerung gezeigt werden, dass ihre demokratische Bewegung nicht wirkungslos in der Welt verhallt.
An der Protestbewegung im Iran sind auch zahlreiche Frauen beteiligt. In einem offenen Brief an die Zeitschrift EMMA schreibt eine Gruppe feministischer Studentinnen: "Ihr wisst bereits von den Massendemonstrationen in Teheran, bei denen Menschen ihr Leben ließen, aber ihr wisst womöglich nicht, wie gewaltsam die Behörden versuchen, die Proteste zu unterdrücken: Sicherheitsmänner in Zivil-Kleidung mischen sich unter die friedlichen Demonstranten und greifen sie mit Pistolen, Schlagstöcken, Äxten, Dolchen, etc. an. An manchen Orten wurde das Sicherheitspersonal auf Balkonen positioniert und beschoss die DemonstrantInnen mit Maschinengewehrsalven."
Den Studentinnen gelang es, die Kontrolle aller unabhängigen Medien zu umgehen und eine Emailbotschaft zu versenden. Sie bitten in ihrem Brief: "Bitte lasst uns nicht allein [...]. Lasst die Vertreter dieses unterdrückerischen Regimes nicht friedlich weiterleben, während wir in der Hölle leben. [...] Je intensiver die Protestwelle ist, desto besser sind unsere Chancen auf Erfolg, trotz des furchtbaren, blutigen Preises, den wir zahlen. Wir schreien um Hilfe, alles wird helfen – jedes Herantreten an euer Außenministerium und an internationale Organisationen, um Druck auszuüben auf das Regime, das Blutvergießen zu beenden. Wir müssen die Gewalt beenden, komme, was wolle, andernfalls wissen wir nicht, wie viele Opfer noch mit ihrem Leben bezahlen müssen.
Solidarität mit diesen jungen Frauen und den vielen weiteren Protestierenden kann am 26. Juli 2009 auch in Berlin demonstriert werden. Treffpunkt ist um 21.45 Uhr am Breitscheidplatz an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche.
Der vollständige offene Brief im Netz: www.emma.de/hilferuf_aus_dem_iran
Weitere Infos zum Iran auf AVIVA-Berlin:
Nasrin Amirsedghi - Die Stellung der Frau im Gottesstaat Iran
Mein Iran - Shirin Ebadi
Iranerinnen im Netz:
www.sign4change.info/english
http://femschool.info/english/
www.meydaan.com/english